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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * ca.1804 - † 02.06.1861 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | damaliger Name: Matzleinsdorf bei Wien | Land: Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt und Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Kirchendiener
| ledig |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1819 | Architekturschule an der Akademie der bildenden Künste (bei Nobile)
| 1821–1822 | Polytechnisches Institut (Vorläufer der Technischen Hochschule bzw. Universität) Wien
| 1831–1832 | Akademie der bildenden Künste (Graveurschule) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1835 | Bauinspektor in Venedig
| 1858 | Baumeisterkonzession
| o.J. | Fürst Schwarzenberg‘scher Architekt |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1822 | Gundel-Preis (2.Platz) |
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Mitgliedschaften
| um 1844 | Deutsche Architekten und Ingenieure
| ab 1858 | Bau- und Steinmetzmeister Genossenschaft |
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Vita
| Franz Beer wurde 1804 in Matzleinsdorf, damals eine Vorstadt von Wien (heute Wien 5) geboren. Mit 15 Jahren trat er in die Architekturschule der Akademie der bildenden Künste ein, besuchte anschließend das Polytechnikum Wien (heute Technische Hochschule) und inskribierte im Jahr 1831 wiederum an der Akademie der bildenden Künste, wo er die Graveurschule und die Antikenklasse besuchte. Nach eigenen Angaben war er um 1835 als Bauinspektor in Venedig tätig.
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| Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt wurde Beer Hausarchitekt der Fürsten Schwarzenberg und in dieser Funktion war er vor allem in Böhmen und Mähren tätig. Sein wichtigstes Werk in dieser Zeit war die Errichtung des Schlosses Frauenberg bei Budweis, heute Hluboka in Tschechien.
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| Eine weitere bedeutende Schlossanlage begann Franz Beer ein Jahr später für Graf Emanuel Zichy Ferrari bei Pressburg in Oroszvar-Rusovce, SK.
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| Erst nach diesen bedeutenden Bauaufträgen ist Franz Beer in Wien als Architekt fassbar, allerdings nur bei Aus- und Umbauarbeiten des Palais Harrach (Wien 1, Freyung 3). Ein neu ausgeführtes Bauwerk des Architekten in Wien ist nicht bekannt.
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| Franz Beer war offensichtlich sehr erfolgreich, denn im Wiener Adressverzeichnis wird er nicht nur als Architekt und sondern auch als Hauseigentümer angegeben. Er war nicht verheiratet und starb im 57.Lebensjahr in Wien an einer Darmentzündung. |
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Stellenwert
| Franz Beer ist als Architekt in Wien nur mit Umbauarbeiten des Palais Harrach in Wien 1, Freyung 3, fassbar. Das Palais wurde im 17.Jh. errichtet und war zumeist im Besitz der Grafen Harrach. Schon im 18.Jh. wurde das Palais mehrmals verändert, als es jedoch im 19.Jh. an Graf Franz Ernst Harrach gelangte, kam es zu größeren, gravierenden Umbauten. Graf Harrach besaß eine umfangreiche Gemäldesammlung und um Platz für eine Galerie zu schaffen beauftragte er im Jahr 1844 Franz Beer, die nötigen Aus- und Umbauarbeiten vorzunehmen. Das oberste Geschoss wurde erhöht, und aus dem Mezzanin entstand ein Vollgeschoss. Dabei wurde auch die Fassade zur Freyung völlig neu gestaltet. Nachdem sich die Gemäldesammlung durch den Verkauf des Gartenpalais auf der Landstraße beträchtlich erweitert hatte – sie umfasste zeitweilig bis zu 1000 Gemälde –, kam es 1853 zu weiteren Ausbauten. Franz Beer wurde darüber hinaus auch mit der Neuausstattung der Innenräume betraut, die er in gerade hoch modernen Neorokoko-Formen konzipierte.
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| Die beiden umfangreichen Schlossanlagen errichtete Franz Beer hingegen nach dem Muster englischer Herrensitze im Tudorstil. Insbesondere das Schloss Frauenberg stellt geradezu ein Musterbeispiel romantischer Schlossbaukunst des 19.Jh.s dar. Der vielfältig gegliederte Baukörper ist mit neogotischen Formulierungen äußerst phantasiereich ornamentiert und eine filigran durchbrochene, schmiedeeiserne Veranda sowie eine fein ziselierte Wendeltreppe weisen nicht nur auf Franz Beers Phantasiereichtum, sondern auch auf die hohe Schmiedeeisenkunst dieser Zeit hin.
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| Nicht so markant in einzelne Bauteile aufgelöst und auch nicht so reich ornamentiert stellt sich das Schloss Zichy dar. Die symmetrische Anlage um einen Ehrenhof erzeugt hingegen eine interessante Spannung zwischen barocker Grundrissform und neogotischer Formulierung.
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| Von Franz Beer ist kein neu erbautes Gebäude in Wien bekannt. Das Palais Harrach wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. In den Jahren 1948–1952 wurde das Palais auf Grundlage der ursprünglichen barocken Konzeption wieder weitgehend hergestellt, sodass auch dieses spärliche Zeugnis von Beers Handschrift verschwand. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1840–1871 | Schloss Frauenberg bei Budweis, Böhmen / Hluboka, CZ (nach Tod Beers von Ferdinand Deworetzky 1871 fertiggestellt)
| 1841–1846 | Schloss Zichy bei Pressburg, Ungarn / Oroszvar-Rusovce, SK
| 1844–1845 | und 1854 Palais Harrach, Wien 1, Freyung 3 (Vorblendung neuer Fassade, Zubauten, Adaptierung; Errichtung 1689) |
INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| 1843–1845 | Palais Fries / Pallavicini, Wien 1, Josefsplatz 5 (Dekoration der Festräume in Neo-Rokoko)
| 1853 | Palais Harrach, Wien 1, Freyung 3 (Dekoration der Festräume in Neo-Rokoko) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv Baumeisterinnung; Archiv Adler; Pfarrarchiv Paulaner; TUAW; ABK; WSt.LA |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| E.B. Ottilinger / Lieselotte Hanzl: Kaiserliche Interieurs: die Wohnkultur des Wiener Hofes im 19.Jh. Wien 1997
| R. Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19.Jh. Wien 1970
| R. Wagner-Rieger / W. Krause: Historismus im Schloßbau. Wien / Passau 1975
| R. Wagner-Rieger: Vom Klassizismus bis zur Secession. In: Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, Bd.7,3, Wien 1973 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/1 (I.Bez) | LEXIKA:
| AKL | INTERNETLINKS:
| http://www.austria-lexikon.at/af/AEIOU/Rusovce
| http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Hlubok%C3%A1_nad_Vltavou |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 01.03.2011 | Zuletzt geändert: 19.07.2011 |
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