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Matthäus Bohdal sen.

Persönliche Daten
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 20.09.1828 - † 01.06.1890
Geschlecht: m
Geburtsort: Netrebice
damaliger Name: Netrobic, Böhmen
Land: Tschechien
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
damaliger Name: Hütteldorf
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Maurermeister, Baumeister
Familiäres Umfeld: Ehe (1860) mit Marie, geb. Faseth (*1842)
Sohn: Matthäus (1863–1937), Architekt und Stadtbaumeister
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Vita
Matthäus Bohdal sen. wurde 1828 in Netrobic, Böhmen, heute Netrebice, CZ, geboren. Über Bohdal gibt es nur sehr wenige Informationen. Es ist weder bekannt, welche Ausbildung er durchlief, noch wann er nach Wien kam. Mit Sicherheit hat er aber eine Maurermeister- bzw. Baumeisterlehre absolviert, war sodann als Bauleiter tätig und hat schließlich die Baumeisterprüfung abgelegt. Das erste Mal in Wien ist er durch seine Eheschließung fassbar, die 1860 erfolgte. Seine erste bekannte Arbeit, eine zweigeschossige Vill, die als Kindertagesheim genutzt wird (14, Hauptstraße 82), errichtete er im Jahr 1870.

Im ehemaligen Vorort Hütteldorf (heute Wien 14) wurde er mit einer Reihe von öffentlichen Einrichtungen, wie z.B. mit der Errichtung eines Krankenhauses, der Erweiterung des Friedhofes oder Kanalisierungsarbeiten beauftragt. Darüber hinaus erarbeitete er auch einen Parzellierungsplan für die Erweiterung des Ortes.

Matthäus Bohdal starb im 62.Lebensjahr in Wien. Sein Sohn Matthäus jun. hatte ebenfalls den Baumeisterberuf gewählt. Da jedoch der Sohn beim Tod des Vaters noch in Ausbildung stand, führte seine Frau die Firma gemeinsam mit Architekt Wilhelm Klingenberg als Witwenbetrieb weiter. 10 Jahre später, 1900, erlangte Matthäus Bohdal jun. die Baumeisterkonzession. Er übernahm die väterliche Firma und baute sie zu seinem sehr erfolgreichen Unternehmen aus.
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Stellenwert
Matthäus Bohdal ist heute als Erbauer von nur wenigen Villen bekannt, die ein- oder zweistöckig errichtet sind und für zwei Familien gedacht waren. Gemeinsames Kennzeichen ist die Verwendung von streng klassizistischen Formulierungen, wozu auch die strikte Einhaltung der Symmetrie gehörte. Er schuf repräsentative Villen, die mit Sicherheit dem Geschmack des gehobenen Bürgerstandes entsprachen.

Da Bohdals Œuvre sehr klein ist, ist anzunehmen, dass er vor allem als ausführender Baumeister für andere Architekten tätig war. Dafür spricht auch, dass er dem Sohn eine gut gehende Baufirma hinterlassen konnte.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1874Villa, Wien 14, Rettichgasse 4 / Isbarygasse
1878–1880Villa Faldi, Wien 13, Ghelengasse 6 (2000 abgerissen)
1882Villa, Gablitz bei Wien, Linzerstraße 68, NÖ

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1870Kindertagesheim der Stadt Wien, Wien 14, Hauptstraße 82 (2-gesch.Villa mit verbrettertem Giebel)
1875Hütteldorfer Friedhof, Wien 14, Samptwandnergasse 6 (Erweiterung: Situationsplan, Grüfte, Mauer im Bereich des Hauptportals)
o.J.Feuerwehrdepot Hadersdorf-Weidlingau, Wien 14 (Adresse unbekannt; Zubau und Adaptierung)
o.J.Krankenhaus Hütteldorf, Wien 14 (Adresse unbekannt)

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
o.J.Kanal für die Gemeinde Hütteldorf
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Pfarre Hütteldorf (Trauungsmatrik); WStLA
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Sekundärquellen

LITERATUR:
G. Weissenbacher: In Hietzing gebaut. 2.Bd. Wien 1996–1998

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.); Dehio NÖ/Süd A–L
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Anmerkungen
Im Dehio wird nicht zwischen Bohdal sen. und jun. unterschieden.
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 01.05.2012
Zuletzt geändert: 15.06.2012
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