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Phillip Brandl

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 1787 - † 16.12.1874
Geschlecht: m
Geburtsort: Oberhautzental, NÖ
Land: Österreich
damaliger Name: Habsburger Monarchie
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
weitere Namen: Brandel
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Joseph B., Weinhauer
Mutter: Anna Maria, geb. Ottermayer
Ehe (1824) mit Theresia, geb. Scherzer (*1802)
Kinder: Maria Theresia (1831–vor 1874); Josef (1839)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1814Baumeisterlehre bei Alois Göll
1817Zeugnis als Maurerpolier
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1821Baumeisterkonzession
um 1844beeideter Schätzmeister
um 1868protokollierte Handelsfirma
o.J.Mitbegründer der Ersten Österr. Sparkasse
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Auszeichnungen und Ämter
1848Gemeinderat
o.J.Goldenes Verdienstkreuz
o.J.Goldene Salvatormedaille
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Mitgliedschaften
ab 1821Bau- und Steinmetzmeister Genossenschaft
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Vita
Phillip Brandl wurde 1787 in Oberhautzental, NÖ, als Sohn eines Weinhauers geboren. Er absolvierte eine Baumeisterlehre bei Baumeister Alois Göll und erhielt 1817 das Zeugnis als Maurerpolier. Nach ein paar Jahren Praxis erlangte er im Jahr 1821 die Baumeisterkonzession und betrieb in der Folge ein erfolgreiches Bauunternehmen.

Brandl engagierte sich aber nicht nur im Baufach, sondern wurde 1848 auch Gemeinderat und war Mitbegründer der Ersten Österr. Sparkasse. Sein unternehmerischer Erfolg ließ ihn zu einem einigermaßen wohlhabenden Mann werden, was sich nicht zuletzt darin niederschlug, dass er Hausbesitzer war – ein Umstand, der ihm im bürgerlichen Umfeld große Reputation verschaffte. Darüber hinaus war er auch als Besitzer von zwei Orden ein angesehener Mann.

Phillip Brandl war verheiratet und hatte zwei Kinder. Er starb mit 87 Jahren in Wien und wurde auf dem Friedhof St.Marx beigesetzt.
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Stellenwert
Phillip Brandl war in der Zeit des Vormärz ein viel beschäftigter Baumeister. Neben der Errichtung von neuen Gebäuden war er auch mit der Adaption von etlichen – zum Teil erst wenige Jahre – bestehenden Bauten betraut. Einige seiner Bauten wurden allerdings später ebenfalls wieder um- oder ausgebaut, zum Teil wurden die Gebäude abgerissen.

Brandls Tätigkeit fiel in die Zeit, als die Fassaden der Wohnbauten schlicht und nur durch wenige Akzente instrumentiert waren. Über einem Sockelgeschoss lagen als Hauptgeschoss zwei oder drei Stockwerke, die glatt verputzt waren und durch eine gleichmäßige Verteilung der Fensterachsen rasterartig unterteilt waren. Zumeist erhielten die Fenster nur flache Überdachungen (Wien 1, Judengasse 3, 1844). Selten, bei langen Fassaden, bildete Brandl einen flachen Risalit aus, dessen Fenster durch Dreieckgiebelüberdachungen betont wurden (Wien 7, Burggasse 67, 1828). Bei den Stockwerken des Hauptgeschosses wurde keines als Beletage hervorgehoben, sondern es erfuhren alle eine gleichwertige Ausbildung, die höchstens bei den Fensterüberdachungen variierte. Das oberste Geschoss ist hingegen durch kleinere Fenster und schlichtere Fensterrahmungen deutlich als Stockwerk mit den billigsten Wohnungen – Aufzüge waren nicht üblich – auch nach Außen erkennbar.

Phillip Brandl ist einer jener Baumeister des Vormärz, die den erhöhten Wohnungsbedarf auszunützen verstanden und von denen viele auch als Hausbesitzer hohes Ansehen genossen. Die schlichten, einfachen Gebäude, die uns heute wenig anzusprechen vermögen, sind allerdings im damaligen Sinne anzusehen: das „Einfache“ wurde durchwegs als ästhetische Kategorie des Schönen empfunden.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1823Wohnhaus, Wien 3, Kölblgasse 11 (1830 u.1832 Zubauten v. Georg Schiemann und Bernhard Kledus)
1823Miethaus, Wien 3, Beatrixgasse 28 / Heumarkt 9 (1842 Adaptierungen von Peter Gerl jun.)
1825Wohnhaus, Wien 3, Beatrixgasse 18
1826Wohnhaus, Wien 1, Griechengasse 4 / Steyrerhof 3 (später mehrfach verändert)
1828Wohnhaus, Wien 4, Floragasse 5 (später verändert)
1828Wohnhaus, Wien 7, Burggasse 67
1829Miethaus, Wien 1, Wächtergasse 2
1829Miethaus, Wien 1, Bäckerstraße 7 / Sonnenfelsgasse 8 (Änderungen; Ältester Trakt v. 1587, später mehrere Zubauten und Veränderungen)
1831Miethaus, Wien 5, Krongasse 14 (erste Pläne 1825 v. Alois Hildwein)
1833Wohnhaus, Wien 4, Heumühlgasse 11
1833Miethaus, Wien 4, Schaumburgergasse 1 (Fassade abgeräumt)
1833Miethaus, Wien 5, Schloßgasse 1 / Siebenbrunnengasse 2 (Zubau eines Traktes; Gebäude Ende 18.Jhd.; 1789 Zubau von Franz Duschinger)
1833„Spiegelmacherhaus“, Wien 3, Siegelgasse 1 / Salmgasse 18 (Zubau; erbaut 1767 v. Christian Wildenhauser)
1834Wohnhaus, Wien 4, Plößlgasse 11 / Schmöllerlgasse 1 (1883 von Franz Glaser sen. umgebaut)
1834Wohnhaus, Wien 6, Mollardgasse 18 (nicht erhalten)
1835Miethaus, Wien 2, Franzensbrückenstraße 21 / Schüttelstraße 1 (nicht erhalten)
1835Wohn- und Gasthaus „Zum blauen Hechten“, Wien 4, Waaggasse 5 / Rienößlgasse 2 (früher Hechtengasse) / Schäffergasse 1
1836Miethaus, Wien 2, Franzensbrückengasse 9 (Hofzubauten)
1836ehem. Palais Trauttmansdorff, Wien 1, Herrengasse 21 (Hintertrakt zur Schenkenstraße)
1836Miethaus „Reisnerhof“, Wien 3, Reisnerstraße 3
1836Miethaus, Wien 4, Favoritenstraße 18
1838Miethaus, Wien 8, Florianigasse 2 / Landesgerichtsstraße 7
1839Wohnhaus, Wien 2, Praterstraße 16 (Adaption; 1771 v. Andreas Zach; 1826 Umbau von Johann Preschofsky)
1840Wohnhaus, Wien 2, Nepomukgasse 4
1844Wohnhaus, Wien 1, Judengasse 3
1841Miethaus, Wien 4, Schaumburgergasse 4 (Umbau; erbaut 1811)
1842Wohnhaus, Wien 2, Große Schiffgasse 12 (nicht erhalten)
1842Miethaus, Wien 2, Kleine Sperlgasse 8 / Lilienbrunngasse 20 (Fassade abgeräumt)
1845Wohnhaus, Wien 2, Franzensbrückenstraße 11 (urspr. 1823; Adaption 1861)
1845Miethaus, Wien 2, Praterstraße 22 / Ferdinandstraße 11 (Umbau; 1838 v. Anton Hoppe)
1846ehem. Palais Bellegarde, Wien 2, Praterstraße 17 / Große Mohrengasse 10 (Entw. Amade Demarteau)
1848Wohnhaus, Wien 2, Untere Augartenstraße 5 (Adaptierung; 1819 erbaut)
Etliche ein- und zweistöckige Wohnbauten in ehemaligen Vorstädten, von denen die heutigen Adressen nicht bekannt sind.

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1840Hotel „Stadt Triest“, Wien 4, Wiedner Hauptstraße 12 / Rilkeplatz 4 (Veränderungen, 1801 von Franz Wipplinger erbaut)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv Baumeisterinnung; Pfarrarchive St.Joseph, St.Johann Nepomuk; Archiv Adler; WStLA
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Sekundärquellen

LITERATUR:
A. Caravias: Wiener Baukunst 1848–1859. Diss.TH Wien 1944
A. Macku: Bürgerliche Baukunst des Vormärz. Baugeschichte der Krongasse im 5.Wr. Gemeindebezirk. In: JB des Vereins f. Geschichte d. Stadt Wien. Bd.8, 1949/50, S.39ff
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
H. Pemmer / F. Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Wien 1958 (Typoskript)
O. Wittenhofer: Die Fassaden der Wiener Wohnhäuser in der ersten Hälfte des 19. Jhs. Diss.Uni.Wien 1948 (mit Verzeichnis der Bauten im 1.–9.Bez.)
R. Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19.Jh. Wien 1970
R. Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien 1957

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/1 (I.Bez); Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.)

LEXIKA:
Czeike; ÖKL
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Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 01.05.2012
Zuletzt geändert: 15.06.2012
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