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Wahrscheinlich im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Baugesellschaft des Beamten-Vereins plante Karl Bringmann eine Gruppe von Wohnhäusern, die wohl für höhere Beamte gedacht waren (Wien 12, Eichenstraße 16–20 / Aßmayergasse 67–73 / Murlingengasse 33–39, 1875–1876; die Bauakte sind nicht mehr vorhanden). Die sechs zweigeschossigen leicht unterschiedlichen Doppelhäuser sind auf einem von vier Straßenzügen begrenzten Grundstück situiert und von kleinen Gärten umgeben. Die Gebäude orientieren sich durch markante Giebelausbildungen an Formulierungen des Heimatstiles, und sind zumeist einstöckig, zum Teil sind Dachgeschosswohnungen vorgesehen. Die Fassaden sind durch schwach ausgebildete Risalite, geschosstrennende Gesimse, kleine Rundfenster in den Giebeln sowie flache Fensterüberdachungen aufgelockert. Am Haus Murlingengasse 33 befindet sich ein Relief Maria mit Kind aus der Bauzeit.
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Diese kleine Anlage liegt direkt dem lang gestreckten Wohnbau für Bahnbedienstete gegenüber, den Wilhelm Flattich nur rund fünf Jahre davor errichtet hat (Eichenstraße 5–23, 1869–1870). Der Kontrast der bürgerlichen Wohnhäuser Bringmanns zu den schlichten, gleichförmig aneinander gereihten Ziegelbauten Flattichs demonstriert deutlich, wie sich der gesellschaftliche Status in der Wohnsituation der Mitte des 19. Jahrhunderts widerspiegelte. |
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