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Persönliche Daten
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 12.12.1850 - † 13.01.1934 | Geschlecht: m | Geburtsort: Budislav | damaliger Name: Budislau, Böhmen | Land: Tschechien | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | weitere Namen: Chalousch | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt und Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Johann Ch. (ca.1817–1893), Gerüstpolier und Portier
| Ehe (1879) mit Maria, geb. Hagen (1874–1918)
| Kinder: Robert (*1882); Alfred Franz Josef (1883–1957), Architekt |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| o.J. | bautechnischer Geschäftsleiter
| 1885 | Baumeisterkonzession |
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Mitgliedschaften
| ab 1885 | Bau- und Steinmetzmeister Genossenschaft
| ab 1897 | Verein der Baumeister in Niederösterreich |
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Vita
| Johann Chalusch wurde 1850 als Sohn eines Gerüstpoliers und Portiers in Budislau in Böhmen geboren. Wann er nach Wien kam, ist nicht bekannt. Auch liegen keine Angaben zu seiner Ausbildung vor. Er hat weder an der Technischen Hochschule noch an der Akademie der bildenden Künste studiert. Das heißt, erst bei seiner Trauung im Jahr 1879 ist er das erste Mal in Wien fassbar. Ab diesem Zeitpunkt scheint er in Wien gelebt und zunächst eine Baumeisterlehre absolviert zu haben, denn im Jahr 1885 wurde ihm die Baumeisterkonzession verliehen. Vorher soll er als bautechnischer Geschäftsleiter tätig gewesen zu sein.
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| Johann Chaluschs Bautätigkeit hat sich wahrscheinlich nur auf Wien konzentriert. Er wurde von seinen Auftraggebern vor allem für Miethausadaptierungen herangezogen, wobei er es zu einigem Vermögen brachte, denn bei zwei der heute noch bestehenden Häuser tritt er selbst als Bauherr auf.
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| Johann Chalusch hatte zwei Söhne, von denen der Jüngere, Alfred, Architekt wurde und in der Zwischenkriegszeit vor allem als Erbauer von etlichen Wohnhausanlagen der Gemeinde Wien bekannt wurde. Johann Chalusch starb in Wien im 84.Lebensjahr und wurde auf dem Friedhof in Mauer beigesetzt. |
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Stellenwert
| Bei Adaptierungsarbeiten kann nie genau festgestellt werden, ob der Baumeister bezüglich der Gestaltungen auch eigene Vorstellungen einbringen konnte. Bei den Miethäusern, die Chalusch laut derzeitigem Forschungsstand nach eigenen Entwürfen errichtete, zeigt sich, dass der Baumeister dem damals üblichen Schema des dreizonigen Fassadenaufbaus folgte. Die genutete Sockelzone wird prinzipiell aus dem Erdgeschoss gebildet, häufig sieht man aber auch die Einbeziehung von einem weiteren Geschoss, teilweise besteht die Sockelzone sogar aus drei Geschossen. Beim Haus Wien 7, Burggasse 10 etwa ist das Mezzaningeschoss in den Sockel miteinbezogen. Die durch ein ausgeprägtes Gesims getrennten zwei darüber liegenden Stockwerke sind als Hauptgeschoss durch aufwendigere Fensterumrahmungen und reicheren Dekor deutlich ausgezeichnet. Ein betontes Gesims trennt die Hauptgeschosse vom obersten Geschoss, welches niederere Fenster und sparsameren Dekor erhielt. Ein ausladendes Kranzgesims, das von Konsolen abgestützt wird, schließt die Fassade nach oben hin ab.
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| Nicht zuletzt die Lage des Hauses in dem Arbeiterbezirk Favoriten, im 10.Bezirk, Buchengasse 51 (1889) bestimmte wohl eine einfachere Gestaltungsweise als sie etwa das zentrumnahe Gebäude in der Burggasse aufweist. Beide Bauten sind Eckhäuser, in der Buchengasse verzichtete Chalusch jedoch auf eine deutlichere Akzentuierung der Ecke und insgesamt ist die Fassade sparsam dekoriert. Bemerkenswert sind jedoch die manieristisch überdehnten Segmentgiebel über den Fenstern im 1.Geschoss. Das Miethaus in der Burggasse hingegen ist weitaus repräsentativer mit reichem barockem Vokabular und einer ausgeprägten Eckrundung ausgestattet.
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| Johann Chalusch erlangte in Wien im ausgehenden 19.Jh. keine große Bedeutung. Er ist einer von vielen Baumeistern, die von den regen Adaptierungsarbeiten – sehr oft handelte es sich um Aufstockungen – profitieren konnten, welche zur schnellen Wohnraumschaffung für die zunehmende Bevölkerungszahl dienten. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1885 | Miethaus, Wien 5, Siebenbrunnengasse 21 (Adaptierung)
| 1886 | Miethaus, Wien 7, Mariahilfer Straße 40 (Adaptierung)
| 1886 | Miethaus, Wien 9, Rossauergasse 7 (Adaptierung)
| 1886 | Miethaus, Wien 7, Mariahilfer Straße 48 (Adaptierung)
| 1887 | Miethaus, Wien 2, heute 20, Kunzgasse (Nr. unbekannt)
| 1887 | Miethaus, Wien 1, Rotenturmstraße 29 (Adaptierung)
| 1887 | Miethaus, Wien 6, Magdalenenstraße 73 (Adaptierung und Errichtung eines Quertraktes)
| 1887 | Miethaus, Wien 1, Schottenbastei 1 (Adaptierung)
| 1889 | Miethaus, Wien 6, Millergasse 3 (Adaptierung; Bauherr)
| 1889 | Miethaus, Wien 10, Buchengasse 51 (Bauherr)
| 1895 | Miethaus, Wien 7, Burggasse 10 / Gardegasse 2
| 1895 | Palais Vetsera, Wien 3, Salesianergasse 11 (neue Fassade, nicht erhalten) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv Baumeisterinnung; Archiv Adler; Trauungsmatrik Laimgrube; HHSTA |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| K. Mollik / H. Reining / R. Wurzer: Planung und Verwirklichung der Wr.Ringstraßenzone. Die Wr.Ringstraße, Bd.3 (Textband), Wiesbaden 1980 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 31.10.2011 | Zuletzt geändert: 21.12.2011 |
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