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Josef Dallberg sen.

Persönliche Daten
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* ca.1749 - † 07.06.1821
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Habsburger Monarchie
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
weitere Namen: Josef d.Ä.;
Dalberg
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Michael Dalberg, Maurergeselle
Mutter: Maria Anna, geb. Esl? Exl? Exner?
1.Ehe ca.1789 mit?
2.Ehe (1792) mit Therese, geb. Rabl (*1754)
3.Ehe (1800) mit Katharina, geb. Geyer (1774–1802)
4.Ehe (1803) mit Maria Theresia; geb. Geyer (1777–1805)
Sohn: Josef Peter D. (um 1800–1876)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1793Aufnahme in die Baumeisterzunft
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Vita
Josef Dallberg wurde ca.1749 als Sohn eines Maurergesellen in Wien geboren. Wie der Vater interessierte sich auch der Sohn für das Baugewerbe und mit Sicherheit durchlief er eine Lehre bei einem Baumeister, da er im Jahr 1793 in die Baumeisterzunft aufgenommen wurde.

Bereits im Jahr 1788, bevor er die Zulassung als Baumeister erhielt, wurde er mit dem Auftrag betraut, bei einem Wohnhaus einen Hoftrakt zu errichten (Wien 3, Kundmanngasse 29 / Erdbergstraße 6). Es folgten regelmäßig Aufträge für die Errichtung bzw. für Umbauten von Wohn- und Miethäusern, wobei er vor allem in der ehemaligen Vorstadt Landstraße (Wien 3) tätig war, wo er auch einige Zeit lebte.

Josef Dallberg war vier Mal verheiratet. In zweiter Ehe ehelichte er eine Baumeisterswitwe, wodurch er höchstwahrscheinlich den Betrieb des Schwiegervaters übernehmen konnte.

Trotz der vielen Ehen hatte er nur einen Sohn, da seine Ehefrauen stets sehr jung verstarben. Der Sohn, Josef Peter (ca.1800–1876), wurde in der Folge ein äußerst erfolgreicher Baumeister.

Josef Dallberg starb im 72.Lebensjahr in Wien.
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Stellenwert
Josef Dallbergs Tätigkeit fiel in den Vormärz, als große Sparsamkeit und Einfachheit die Bautätigkeit bestimmten und in den Vorstädten vielfach einstöckige Miethäuser mit gebänderten Sockeln üblich waren. Bei mehrstöckigen Gebäuden wurde der Baublock zumeist nur durch die rasterförmige Reihung der Fenster und vereinzelt auch durch Geschoss trennende Gesimse gegliedert.

Ein bedeutender Auftrag für Josef Dallberg war die Errichtung von drei nebeneinander liegenden Miethäusern in Wien 3, Beatrixgasse 4, 4a,4b (1803). Die dreistöckigen Häuser erhielten genutete Sockelgeschosse, die flächigen Fassaden wurden durch horizontale Gesimse durchschnitten. Die Fenster im ersten Stockwerk wurden mit geradem bzw. alternierend mit Dreiecksüberdachungen äußerst zurückhaltend als Beletage ausgezeichnet. (Die Häuser wurden 1822 von Peter Gerl zum Teil mit einem weiteren Geschoss aufgestockt und bekamen im ersten Stock statt der Fensterüberdachungen Lünetten mit fächerförmigen Applikationen).

Wie bei den meisten Miethäusern dieser Zeit ist von der ursprünglichen Tätigkeit des jeweiligen Baumeisters nicht mehr viel erhalten. Die Häuser wurden – manchmal bereits wenige Jahre später – aufgestockt, erweitert und zumeist auch neu fassadiert. Umso erstaunlicher ist, dass sich – wenn auch verändert – immer noch einige einstöckige Häuser Josef Dallbergs erhalten haben, die authentisch das Bedürfnis nach Intimität und Wohnlichkeit des Biedermeiers widerspiegeln.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1788?Wohnhaus, Wien 3, Kundmanngasse 29 / Erdbergstraße 6 (Hoftrakt)
1797Miethaus, Wien 3, Fasangasse 11 (1803 Umbau von Josef Meissl jun.; 1815 und 1824 weitere Umbauten)
1799Miethaus, Wien 4, Wiedner Hauptstaße 73 / Trappelgasse 10 (1806 Neubau von Lorenz Lechner)
1803Wohnhäuser, Wien 3, Beatrixgasse 4, 4a und 4b (1822 Adaptierungen von Peter Gerl)
1808Miethaus „Seilerhaus“, Wien 3, Am Heumarkt 7 (1826 Erweiterung und Neufassadierung von Franz Reymund; 1862 rückwärtiger Trakt Beatrixgasse 26 von Josef Brychta)
1818Miethaus, Wien 3, Kundmanngasse 31 (Erb. Ende 18.Jh., Erweiterung)
1820Miethaus, Wien 3, Petrusgasse 7 / Paulusgasse 1 (später Umbauten)
1820Miethaus, Wien 3, Paulusgasse 3 (1854 v. Franz Reumann verändert)

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
1808Färberei, Wien 3, Siegelgasse 1 (im Hof des Spiegelmacherhauses)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv Adler; Pfarrmatriken St. Rochus, St.Peter, St.Stephan; St.Karl; Archiv Baumeisterinnung; WSt.LA
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Sekundärquellen

LITERATUR:
F. Czeike: Wiener Bezirkskulturführer III. Landstraße. Wien 1984
Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s [6. Bezirk]. Wien 1976
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
H. Pemmer / F. Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Wien 1958 (Typoskript)
R. Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien 1957

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.)

LEXIKA:
Czeike; ÖKL
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Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 31.10.2011
Zuletzt geändert: 27.06.2012
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