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Andreas Fischer

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 17.02.1755 - † 02.10.1819
Geschlecht: m
Geburtsort: Waldsassen
Land: Deutschland
damaliger Name: Kurfürstentum Bayern
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Titel: Prof.
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt, Oberarchitekt der k.k.Zivil-Baudirektion
Familiäres Umfeld: Vater: Wolfgang F., Braumeister
Mutter: Margarete F.
1.Ehe (1785) mit Katharina, geb. Artinger (*ca.1765)
Kinder: Christoph; Katharina
2.Ehe (1789) mit Franziska, geb. v.Periss (*ca.1773–1853)
Kinder: Magdalena Franziska Catharina (*1800); Karl Andreas (1801–1873)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
nicht bekannt
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
vor 1786Tätigkeit als Maurerpolier und eigene Bauführungen in Ungarn
1786–1819Professor an der Akademie der bildenden Künste
1797Oberarchitekt bei der k.k.NÖ Oberbaudirektion (N.Ö. Civil-Baudirektion)
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Vita
Andreas Fischer wurde 1754 in Waldsassen in der Oberpfalz geboren. Wahrscheinlich hat er eine Maurerlehre absolviert. Quellen im Archiv der Akademie der bildenden Künste besagen nämlich, dass er in Ungarn als Maurerpolier tätig war und sogar eigene Bauprojekte in diesem Land ausgeführt hat.

Wann Fischer nach Wien kam, kann nach heutigem Forschungstand nicht angegeben werden. Jedenfalls scheint er sich in Wien einer breiten Anerkennung erfreut zu haben. Obwohl Fischer nicht an der Akademie der bildenden Künste studiert hatte, wurde er nämlich im Zuge einer Ausschreibung im Jahr 1786 als Professor für Baukunst an diese Anstalt berufen. Allerdings ist anlässlich des diesbezüglichen „Majestätsvortrages“ die „Frequentation“ der Akademie erwähnt, es gibt jedoch im Archiv der Akademie keine Unterlagen, die das bestätigen würden.

Seine Tätigkeit als Professor an der Akademie führte Fischer bis zu seinem Tod aus. Daneben war er ab 1797 als Oberarchitekt bei der k.k.niederösterreichischen Oberbaudirektion (N.Ö. Civil-Baudirektion) tätig und soll in dieser Funktion etliche Projekte in Niederösterreich entworfen bzw. begutachtet und beaufsichtigt haben. Allerdings ist nur die Errichtung der Pfarrkirche in Atzgersdorf (heute Wien 23, Kirchenplatz) dokumentiert.
Andreas Fischer starb im Alter von 65 Jahren in Wien.
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Stellenwert
Die Pfarrkirche Atzgersdorf (1781–1782) war ursprünglich eine spätgotische Wehrkirche: ein mittelalterliches Gotteshaus mit dicken Mauern, kleinen Fenstern, einem bergfriedartigen Kirchturm mit Schießscharten und einem relativ schmalen Eingangstor, um Angriffe leichter abwehren zu können. Trotzdem wurde die Kirche im Zuge der Türkenbelagerungen 1529 bzw. 1683 weitgehend zerstört. Nur punktuell wurden Wiederaufbaumaßnahmen in Angriff genommen und in der Folge musste die baufällige Kirche schließlich abgetragen werden. Erst nachdem sich der Wiener Erzbischof Christoph Anton Graf Migazzi bereit erklärt hatte, die Kosten zu tragen, wurde im Jahr 1781 Andreas Fischer mit dem Neubau der Kirche beauftragt.

Fischer entwarf eine schlichte, einschiffige Wandpfeilerkirche, deren Pfeiler als stützende Elemente in das Rauminnere ragen und Platz für Seitenkapellen bieten. Der Saalraum ist flach gedeckt. Die Fassade erhielt durch flächenrahmende Putzbänder die klassizierende Formulierung eines Portikusmotivs. Der in der Achse liegende, schlichte Chorturm ist nur durch Gesimsbänderungen akzentuiert. Die Einrichtung der Pfarrkirche stammt zum Teil aus der Zeit vor der Errichtung der Kirche, zum Teil entstand sie erst in späteren Jahren.

Andreas Fischer hat eine einfache, schmucklose Kirche geschaffen, wie sie für die Ära Josephs II. (1780–1790) charakteristisch ist. In der Abkehr von der üppigen Barockarchitektur war die Reduzierung auf schlichte klassizistische Formulierungen zu einer allgemein gültigen Doktrin geworden.
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Werke

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1781–1782Atzgersdorfer Pfarrkirche, Wien 23, Kirchenplatz

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1816Polytechnikum Wien (Entwurf)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
ABK, Trauungsmatrik Maria Treu, Trauungsmatrik Alservorstadt; Taufmatrik St. Stephan; WSt.LA (Verlassenschaftsabhandlung); Zentralarchiv Bistum Regensburg
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Sekundärquellen

LITERATUR:
W. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien 1989
Klassizismus in Wien. Architektur und Plastik. Historisches Museum der Stadt Wien 1978 (Ausst.Kat.)
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980 [zum Entwurf des Polytechnikums]
W. Wagner: Die Geschichte der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Wien 1967
R. Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19.Jh. Wien 1970

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.)

LEXIKA:
ThB; Czeike; AKL
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Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 01.03.2011
Zuletzt geändert: 04.11.2011
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