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Karl Alois Franz

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 21.06.1816 - † 07.08.1876
Geschlecht: m
Geburtsort: Opava
damaliger Name: Troppau, Schlesien
Land: Tschechien
damaliger Name: Habsburger Monarchie
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
weitere Namen: Carl
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Dominik F., Weissgerber
Mutter: Theresia, geb. Übel
Ehe (1849) mit Theresia, geb. Berger (*1827)
Kinder: 3 Söhne, 3 Töchter
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1829Maurerlehre (1830 Maurergeselle)
1834–1835Polytechnisches Institut Wien
1835–1838Akademie der bildenden Künste (bei Pietro Nobile)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
o.J.Praktikum bei Baumeister Coconbay (= Korompay?)
1846Aufnahme in die Baumeisterzunft
1868–1872Gemeinderat
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Auszeichnungen und Ämter
1838Hagenmüllerpreis
ab 1846Bürger von Wien
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Mitgliedschaften
ab 1846Bau- und Steinmetzmeister Genossenschaft
ab 1864Österr. Ingenieurverein (= ab 1865 Österr. Ingenieur- und Architektenverein)
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Vita
Karl Alois Franz wurde 1818 im schlesischen Troppau, dem heutigen Opava, geboren. Obwohl der Vater einfacher Handwerker war, erhielt der Sohn eine fundierte Ausbildung als Architekt, zunächst am Polytechnischen Institut Wien und anschließend an der Akademie der bildenden Künste, wo er u.a. Pietro Nobile als Lehrer hatte. Neben seiner akademischen Ausbildung, die er 1838 beendete, absolvierte Franz auch eine praktische Lehre und wurde 1846 in die Baumeisterzunft aufgenommen.

Franz war zu Lebzeiten nicht nur als Gemeinderat im 7.Wiener Bezirk angesehen. Er war Bürger von Wien und Mitglied in den wichtigsten Fachvereinen. Er galt zu Lebzeiten als vermögender und tüchtiger Geschäftsmann und genoss als Hausbesitzer beachtliches Renommee.

Karl Alois Franz war verheiratet und hatte drei Söhne und drei Töchter. Er starb im 60.Lebensjahr in Wien.
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Stellenwert
Karl Alois Franz ist vor allem durch die Errichtung einer Reihe von Miethäusern in der Bernardgasse im 7.Bezirk bekannt geworden. Ab den 1830er Jahren ist die Bernardgasse als Verbindungsstraße zwischen der Zieglergasse und dem Neubaugürtelgürtel neu angelegt worden, und Franz erwarb etliche Grundstücke, auf denen er in den Jahren 1850–1860 eine Reihe von Miethäusern errichtete. Die Häuser zeigen einen ziemlich einheitlichen Charakter: über genuteten Sockeln liegen, durch schlichte Gesimsbänder getrennt, zwei Stockwerke. Besonderes Merkmal sind die segmentbogenförmigen Fenster, die alle Fassaden aufweisen. Trotz der einheitlichen Gestaltungsmerkmale verlieh Franz jedem Haus eine individuelle Note. So akzentuierte er die Fassaden etwa mit schwach angedeuteten Pilastern in Stockwerkhöhe (Nr.16 und 19) oder genuteten Bändern (Nr.15 und 20) oder Putzfeldern in den Fensterparapeten (Nr.23).

Wesentlich repräsentativer ist das dreistöckige Haus in Wien 7, Burggasse 22 (1861) mit Karyatiden, ornamentierten Putzfeldern sowie gedoppelten Fenstern, die mit der abgeflachten Ecke eine Einheit bilden, gestaltet. Auch das dreistöckige Haus Wien 5, Wehrgasse 29 deutet mit gotisierenden Ornamentfeldern und einer betonten Mittelachse auf einen Bauherrn mit höheren Ansprüchen hin.

Insgesamt zeigt sich Karl Franz als Erbauer von gediegenen, vornehmen Miethäusern. Insbesondere bei den Häusern in der Bernardgasse zeigt der Variationsreichtum, dass sich die Baumeister in den 1850er Jahren nicht mehr mit den nur auf Sparsamkeit zielenden eintönigen, akzentlosen Fassadengestaltungen des Vormärz zufrieden geben wollten.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1850Miethaus, Wien 7, Bernardgasse 13
1850Miethaus, Wien 7, Bernardgasse 15
1854Miethaus, Wien 7, Bernardgasse 16
1852Miethaus, Wien 7, Bernardgasse 19
1852Miethaus, Wien 7, Bernardgasse 20
1857Miethaus, Wien 7, Bernardgasse 17
1856Miethaus, Wien 7, Bernardgasse 21
1860Miethaus, Wien 7, Bernardgasse 23
1860Miethaus, Wien 7, Bernardgasse 25
1860Miethaus, Wien 5, Wehrgasse 29
1861Miethaus, Wien 7, Burggasse 22
1864Wohnhaus, Wien 4, Plößlgasse 11 / Schmöllerlgasse 1 (Seitentrakt)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
WStLA (Biogr. Sammlung); Archiv Baumeisterinnung; ABK; TUAW; Pfarrarchive Wien Maria Himmelfahrt, Schottenfeld; ÖIAV; Archiv Adler
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Sekundärquellen

LITERATUR:
A. Caravias: Wiener Baukunst 1848–1859. Diss. TH Wien 1944
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
O. Knauer: Der Wiener Gemeinderat von 1861–1918. Wien 1962–1965
R. Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien 1957
O. Wittenhofer: Die Fassaden der Wiener Wohnhäuser in der ersten Hälfte des 19.Jh.s. Diss.Uni.Wien 1948 (mit Verzeichnis der Bauten im 1.-9.Bez.)

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 31.10.2011
Zuletzt geändert: 11.12.2011
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