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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 07.08.1850 - † 29.12.1925 | Geschlecht: m | Geburtsort: Frankfurt am Main | Land: Deutschland | Sterbeort: Graz | Land: Österreich | Religionsbekenntnis: Evang. helvet. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Viktor F.; Kaufmann |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1867 | Polytechnikum Prag (ein Semster)
| 1867–1869 | Polytechnisches Institut Wien (a.o. Hörer)
| 1876 | Fachschule für Malerei, Moskau
| 1877–1880 | Akademie St.Petersburg |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ca.1872–1875 | Architekt bei der Union Baugesellschaft
| ca.1882–1903 | Architekt in Moskau, Russ. |
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Mitgliedschaften
| ab 1873 | Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens
| 1872-1875 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein |
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Vita
| Bernhard Freudenberg wurde 1850 in Frankfurt am Main als Sohn eines Kaufmanns geboren. Im Jahr 1867 begann er ein Architekturstudium, zunächst war er ein Semester am Polytechnikum in Prag und sodann als außerordentlicher Hörer am Polytechnischen Institut in Wien inskribiert. Im Jahr 1869 schloss er mit vorzüglich bestandenen Prüfungen sein Studium ab.
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| In etwa ab dem Jahr 1872 war er als Architekt bei der Union Baugesellschaft in Wien angestellt und errichtete gemeinsam mit Josef Hudetz (1842–1909), der bei der gleichen Baugesellschaft beschäftigt war, einen großen Miethauskomplex, den so genannten „Bartensteinblock“ in Wien 1.
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| Im Jahr 1875 war Freudenberg zuletzt in Wien gemeldet. Lt. A.Kraseninnikov und M.Stern (AKL) übersiedelte Freudenberg nach Moskau, um dort als Architekt tätig zu werden. Allerdings musste er, um sich selbständig zu machen, zuvor einige Fachkurse absolvieren. Ab dem Jahr 1882 war Freudenberg als erfolgreicher Architekt in Moskau tätig. Er errichtete eine Reihe von Miethäusern und öffentlichen Gebäuden, wie etwa ein Krankenhaus oder Schulen sowie das erste achtgeschossige Gebäude in Moskau.
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| Trotz seiner erfolgreichen Tätigkeit verließ Freudenberg im Jahr 1904 gemeinsam mit seiner Frau aus nicht bekannten Gründen Moskau. Das Ehepaar hielt sich zunächst in München auf, übersiedelte sodann nach Berlin und lebte ab 1924 in Graz, Stmk., wo Bernhard Freudenberg ein Jahr später im 75.Lebensjahr starb. |
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Stellenwert
| Im Zuge der Schleifung der Wiener Stadtmauer und der Schaffung der Wiener Ringstraße wurden ab den 1860er auch neue Baugründe erschlossen, wobei häufig auf mehreren Parzellen große Miethauskomplexe errichtet wurden. Prominentestes Beispiel ist der ehemalige, der Hofoper gegenüber gelegene Heinrichhof von Theophil Hansen (1861–1865, nicht erhalten). Hansen achtete bei dem großen Baukomplex auf strenge Orthogonalität, Symmetrie im Grund- und Aufriss und eine einheitliche Außengestaltung.
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| Beim so genannten „Bartensteinblock“ in Wien 1, Doblhoffgasse 5,7,9 / Auerspergstraße 2,4,6 / Reichsrathplatz 1,2,3 (=Schmerlingplatz) / Bartensteingasse 1,3,5 zeigten sich Freudenberg und Hudetz demgegenüber flexibel in der Außengestaltung. Der große Baublock – der größte seiner Art im Rathausviertel – wurde zwar einheitlich, aber nicht gleichartig konzipiert, wobei der unregelmäßige Grundriss nicht unwesentlich die Außenerscheinung mitbestimmt. Die Architekten schöpften ihr Formenvokabular aus den Stilen der italienischen und deutschen Renaissance und verliehen dem Gebäudekomplex mit üppiger Bauplastik ein monumentales Aussehen, das die Tendenz widerspiegelt, das Miethaus gleichsam zu nobilitieren und dem Palastbau anzunähern. Auffällige Gestaltungsmerkmale sind Sichtziegel in den Obergeschossen, Ädikula- und Giebelfenster, Pilaster und Halbsäulen, Atlanten im Erdgeschoss der Risalite, Hermen im Attikageschoss, Säulenportale und Eckrisalite mit Pyramidenstumpfdächern. Bemerkenswert ist in der Doblhoffgasse der Mittelteil mit Erker und Attikagiebel in altdeutschen Formen, der als ältestes Beispiel für die Verwendung von Motiven der deutschen Renaissance gilt. Eine auffallende Ecklösung am Schmerlingplatz beweist, dass Freudenberg und Hudetz auch die städtebauliche Situation berücksichtigten.
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| Bernhard Freudenberg schuf in den wenigen Jahren, in denen er sich in Wien aufhielt, einen bemerkenswerten monumentalen und repräsentativen Miethauskomplex, der beispielhaft einen in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts aktuell gewordenen Trend widerspiegelt. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1873–1875 | Miethauskomplex „Bartensteinblock“, Wien 1, Doblhoffgasse 5,7,9 / Auerspergstraße 2,4,6 / Reichsrathplatz 1,2,3 (=Schmerlingplatz) / Bartensteingasse 1,3,5 (mit Josef Hudetz)
| zw.1882–1894 | diverse Miethäuser in Moskau, Russland (siehe AKL) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| zw.1882–1894 | diverse öffentliche Gebäude in Moskau, Russland (siehe AKL) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| K. Eggert: Der Wohnbau der Wiener Ringstraße im Historismus 1855–1896. Die Wr.Ringstraße, Bd.7, Wiesbaden 1976
| R. Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19.Jh. Wien 1970
| R. Wagner-Rieger: Geschichte der Architektur in Wien. Vom Klassizismus bis zur Secession. In: Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Bd.3, Wien 1973 | HINWEISE AUF WERKE:
| Wiener Neubauten
| Bd.1, Bl.48ff (Wien 1, Doblhoffgasse 5,7,9 / Auerspergstraße 2,4,6 / Reichsrathplatz 1,2,3 (=Schmerlingplatz) / Bartensteingasse 1,3,5) | NACHSCHLAGEWERKE:
| C. v.Lützow / L. Tischler: Wiener Neubauten. 3 Bde, Wien 1876-1891 | LEXIKA:
| AKL |
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Anmerkungen
| Die Angaben zu Freudenbergs Leben nach 1875 stützen sich auf den Lexikoneintrag von A. Kraseninnikov und M.Stern (AKL).
| Im Dehio 1 und AKL werden Josef Hudetz und Moritz Hinträger als Architekten des „Bartensteinblocks“ angegeben. Hinträger war Verwaltungsrat bei der Union Baugesellschaft und hatte die Bauleitung inne. | Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 01.10.2012 | Zuletzt geändert: 15.12.2012 |
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