|
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
|
|
Persönliche Daten
| * 28.11.1830 - † 04.03.1891 | Geschlecht: m | Geburtsort: Horni Pena | damaliger Name: Oberbaumgarten, Böhmen | Land: Tschechien | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Baumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Simon Fridl, Bauer
| Mutter: Anna, geb. Schmid
| Bruder: Johann (1812–1886), Stadtbaumeister
| Ehe (1858) mit Theresia Ludovica, geb. Muzenhard (1836–1901)
| Kinder: Karl (1863–1865); Theresia (1864–1951) |
|
|
|
|
top |
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | wahrscheinlich Maurerlehre |
|
|
|
|
top |
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1859 | Maurerpolier
| 1863 | Baumeisterkonzession (außerhalb Wiens: Fünfhaus)
| 1876 | Maurermeisterkonzession für Fünfhaus |
|
|
|
|
top |
Mitgliedschaften
| ab 1868 | Bau- und Steinmetzmeister-Genossenschaft |
|
|
|
|
top |
Vita
| Andreas Friedl wurde 1830 in Oberbaumgarten, Böhmen, heute Horni Pena, CZ, geboren. Wann der aus einer Bauernfamilie stammende Sohn nach Wien kam, um hier als Baumeister zu wirken, ist nicht bekannt. Spätestens im Jahr 1859 war er in Wien als Maurerpolier gemeldet, eine gute Voraussetzung, um die Baumeisterkonzession zu erhalten. Mit der 1863 erlangten Baumeister- und 1876 erlangten Maurermeisterkonzession für den damaligen Vorort Fünfhaus (heute ein Teil des 15.Bezirks in Wien) war es Friedl möglich, seine Baumeistertätigkeit aufzunehmen, die sich in der Folge auch auf andere Vororte der Habsburger Metropole erstreckte. Er übernahm Adaptierungsarbeiten und Stockwerkaufsetzungen, errichtete aber auch neue Gebäude nach eigenen Entwürfen.
|
| Andreas Friedl hatte einen wesentlich älteren Bruder, Johann (1812–1886), der ebenfalls Baumeister war. Dieser scheint im Jahr 1859 als Baumeister in Wien auf und die Vermutung liegt nahe, dass der jüngere Bruder seine Tätigkeit als Polier zunächst beim Bruder ausübte. Ob die beiden in der Folge als Baumeister zusammenarbeiteten, ist nicht bekannt.
|
| Andreas Friedl starb im 71.Lebensjahr in Wien an Lungenblutsturz und wurde am Baumgartner Friedhof begraben. |
|
|
|
|
top |
Stellenwert
| Die Tätigkeit von Andreas Friedl ist konkret schwer fassbar, da bei etlichen der von ihm durchgeführten Gebäudeerrichtungen keine genauen Adressangaben vorliegen. Häufig wurden nämlich – insbesondere in den Vorstädten, als neue Flächen verbaut wurden – die Hausnummern erst nach Fertigstellung der Gebäude festgesetzt bzw. wurden generell Hausnummern in den folgenden Jahren geändert.
|
| Das Wohnhaus in Wien 15, Sturzgasse 53 wurde als erstes bekanntes Bauwerk von Andreas Friedl im Jahr 1876 zunächst nur mit einem Erdgeschoss errichtet. 1880 setzte er ein Stockwerk auf und die flache Putzfassade wurde durch Putzfaschen als Fensterrahmungen und einem schmalen Dekorband zwischen den Stockwerken akzentuiert. In einem bemerkenswerten Kontrast präsentiert sich hingegen der 1882 ebenfalls von Friedl errichtete pavillonartige Anbau, der nunmehr die Ecke zur Hütteldorferstraße einnimmt. Der Anbau bekam eine oktogonale Grundrissform, ist um ein Stockwerk erhöht und die Fassade erhielt durch Säulen, Konsolen und Erker eine beinahe zerklüftet wirkende Plastizität. Da Friedl vor seinem Tod in diesem Haus lebte und in der Sterbematrik als Hauseigentümer genannt wird, könnte es durchaus sein, dass er diesen Prachtanbau für sich selbst entworfen hat.
|
| Einfacher, wenngleich ebenfalls mit einem deutlichen Hang zu starker Plastizität, sind die Häuser in Wien 5, Wimmergasse 4 und 6 (1883) ausgeführt. Sie zeigen den für den Historismus typischen Fassadenaufbau: über einem rustizierten Erdgeschoss liegen zwei, durch ein Konsolgesims zusammengefasste Stockwerke und darüber befindet sich das einfacher gestaltete Attikageschoss. Die Fenster des Hauptgeschosses erhielten kräftige Segment- bzw. Dreiecksgiebelüberdachungen, die die Fassade markant dominieren. Blendbalustraden in den Fensterparapeten des 1.Geschosses betonen durch ihre Licht- und Schattenwirkung die plastische Wirkung der Fassaden.
|
| Andreas Friedl war einer der Baumeister, die beim Ausbau der Vorstädte erfolgreich tätig waren, was sich nicht zuletzt darin niederschlug, dass er auch Hausbesitzer war. Leider ist nicht bekannt, ob er bei dem einen oder anderen nicht identifizierbaren Miethaus eine ähnlich phantasievolle Ausgestaltung wie beim Anbau in der Sturzgasse konzipiert hat. |
|
|
|
|
top |
Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1876 | Wohnhaus, Wien 15, Sturzgasse 53 / Hütteldorferstraße 89 (1880 und 1882 von ihm Stockwerksaufbau und Anbau)
| 1866 | Miethaus, Wien 15, Robert Hamerling-Gasse 1 / Palmgasse 5 (später mehrmals umgebaut)
| 1881 | Miethaus, Wien 2, Zwischenbrückengasse (heutige Adresse unbek.)
| 1881 | Wohnhaus, Wien 7, Hermanngasse 6 (Stockwerksaufbau)
| 1882 | Wohnhaus Wien 6, Münzwardeingasse 4 / Magdalenenstraße 30 (Adaptierung; nicht erhalten)
| 1882 | Wohnhaus, Wien 7, Burggasse 35 (Adaptierung)
| 1882 | Wohnhau, Wien 9, Seegasse / Rotenlöwengasse (Nr. unbek.)
| 1883 | Miethäuser, Wien 5, Wimmergasse 4 und 6
| 1885 | Wohnhaus, Wien 17, Rötzergasse 20 (Fassade abgeräumt)
| 1886 | Wohnhaus, Wien 3, Dietrichgasse (Nr. unbk.)
| 1886 | Miethaus, 10, Laxenburgerstraße 15 (Umbau eines Seitentrakts)
| 1886 | Wohnhaus, Wien 7, Burggasse 76 (Stockwerksaufbau und Hoftrakt)
| 1886 | Miethaus, Wien 15, Sechshauser Straße 22 (früher Hauptstraße, Stockwerksaufbau)
| 1886 | Miethaus, Wien 15, Sechshauser Straße 7 (früher Hauptstraße, Stockwerksaufbau)
| 1887 | Miethaus, Wien 12, Lainzer Straße (Nr. unbekannt) (heute Arndtstraße)
| 1889 | Miethaus, Wien 9, Clusiusgasse (Nr. unbekannt) |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1881 | Werkstätte mit Hochparterre und Zubau eines Stockwerks, Wien 6, Garbergasse 8 bis Stumpergasse 25 |
|
|
|
|
top |
Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv Baumeisterinnung; Pfarrmatriken Gumpendorf und Reindorf |
|
|
|
|
top |
Sekundärquellen
| LITERATUR:
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.) |
|
|
|
|
top |
Anmerkungen
| Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 01.10.2012 | Zuletzt geändert: 15.12.2012 |
|
|
|
|
top |
|
|