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Quelle: Gemeindepost
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Persönliche Mitteilungen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 09.05.1822 - † 02.02.1885 | Geschlecht: m | Geburtsort: Limberk / Pomezi | damaliger Name: Laubendorf, Böhmen | Land: Tschechien | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien 17 | damaliger Name: Dornbach b.Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Baumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Wenzel Glaser
| Mutter: Katharina, geb. Ficker
| 1.Ehe mit Josefa, geb. Dengler (+1860)
| 2.Ehe (1863) mit Antoinette, geb. Wenk (1837–1883)
| Kinder: Franz (1852–1934) Architekt u. Baumeister; Heinrich (1855–1928); Architekt u. Baumeister |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| nicht bekannt |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| o.J. | Eintritt in die Genietruppe des österr.-ung. Militärs
| um 1850 | Fortifikationsmaurerpolier in Ungarn
| 1861 | Austritt aus dem Militärverband
| 1870 | Baumeisterkonzession |
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Auszeichnungen und Ämter
| ab 1867 | in Gemeindevertretung von Dornbach
| 1882–1885 | Bürgermeister von Dornbach
| o.J. | Ehrenbürger v. Dornbach |
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Mitgliedschaften
| ab 1870 | Bau- und Steinmetzmeister Genossenschaft |
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Vita
| Franz Glaser wurde in Laubendorf / Limberk in Böhmen geboren, wo er auch aufwuchs. Ob er eine und welche Lehre er nach den Pflichtschuljahren absolvierte, ist nicht bekannt. Naheliegend erscheint seine Ausbildung zum Maurer. Er war in die Genietruppe des österr.-ung. Militärs eingetreten und zum Zeitpunkt der Geburt seiner Söhne (1852 und 1854) als Fortifikationsmaurerpolier in Komorn / Komaron in Ungarn tätig. 1860 starb seine Ehefrau Josefa und Glaser trat bald darauf aus dem Militärverband aus. Seine reichen Erfahrungen im Baufach bewogen ihn zur Gründung einer eigenen Baufirma, mit der er sich in Dornbach bei Wien niederließ. Anfangs war er hauptsächlich an großen Bauvorhaben wie Bahnhöfen beteiligt, aber auch bei dem Bau des Rothschild-Palais konnte er mitarbeiten. Später, als er bereits eine gesicherte Position als Baumeister innehatte, war er fast ausschließlich in Dornbach tätig.
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| Franz Glaser nahm auch regen Anteil an den Belangen seiner Gemeinde und war ab 1867 Mitglied der Gemeindevertretung, wo er sich sehr um die fortschrittliche Entwicklung Dornbachs bemühte. 1882 wurde er zum Bürgermeister gewählt, eine Stellung, die er bis zu seinem Tode innehatte. Für seine großen Verdienste wurde ihm die Ehrenbürgerschaft von Dornbach verliehen.
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| Baumeister Glaser hatte 1863 ein zweites Mahl geheiratet, Antonia (Antoinette) Wenk, die 20 Jahre später Selbstmord durch Erschießen verübte, wie es hieß „in einem Anfall geistiger Verwirrung“.
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| Die Söhne Franz Glasers aus seiner ersten Ehe, Franz jun. und Heinrich, studierten beide Architektur und traten nach Abschluss ihrer Studien in die väterliche Firma ein. Franz Glaser sen. starb im 63.Lebensjahr und wurde am Dornbacher Friedhof, für dessen Errichtung er sich maßgeblich eingesetzt hatte, beerdigt. |
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Stellenwert
| Franz Glaser sen. errichtete in Dornbach die unterschiedlichsten Wohnbauten. Schlichte, meist nur zweigeschossige Vorstadthäuser mit additiv gesetzten Fenstern, die eine einfache Umrahmung und Verdachung hatten. Sollte das Gebäude jedoch gehobenen Ansprüchen genügen, wurde der Baukörper mit Risaliten durchgestaltet und eine Instrumentierung in Renaissanceformen gewählt, wie segmentfömige Fensterverdachungen, Balluster, Rustizierungen. An der Gartenseite wurden die im Grünen gelegenen Bauten häufig mit Erker in eckiger Form ausgestattet (Wien 17, Dornbacher Straße 70, 1879). Seinen eigenen Wohnsitz (Wien 17, Promenadegasse 53, 1872) gestaltete Franz Glaser sen. besonders repräsentativ: eine in einem großen Park gelegene herrschaftliche Portikusvilla in strengen Renaissanceformen, symmetrisch aufgebaut und frontal auf den Betrachter bezogen. Die Mitte über dem Säulenvorbau betont ein Ädikulafenster, die hohen Dächer orientieren sich an französischer Architektur, ähnlich den einstigen Wiener Rothschild-Bauten.
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| Mit diesem Gebäude präsentierte Franz Glaser sen. sowohl sein Können wie auch seine Reputation als Baumeister und geachtetem Mitglied der Dornbacher Gemeinde. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1869 | Wohnhaus, Wien 17, Dornbacher Straße 69
| 1870 | Fassade von Villa, Wien 17, Andergasse 64
| 1870 | Wohnhaus, Wien 17, Dornbacher Straße 100 (Familienhaus)
| 1871 | Villa, Wien 17, Promenadegasse 17 (später umgebaut)
| 1872 | Villa Glaser, Wien 17, Promenadegasse 53
| 1873 | Wohnhaus, Wien 17, Dornbacher Straße 114
| 1879 | Wohnhaus, Wien 17, Dornbacher Straße 70 (1885 und 1895 Zubauten v. Fa. Heinrich u. Franz Glaser)
| 1879 | Gartenhaus für „Bären-Villa“, Wien 17, Andergasse 8, Ausführung (E: vom Eigentümer Friedrich v. Schmid)
| 1879 | Wohnhaus, Wien 17, Dornbacher Straße 68, Anbau und Adaption
| 1880 | Wohnhaus, Wien 17, Neuwaldegger Straße 41 (abgerissen)
| 1881 | Kriegerkapelle der Dornbacher Pfarrkirche, Wien 17, Rupertusplatz (umgebaut)
| 1881 | Wohnhaus, Wien 4, Theresianumgasse 12–14 Umbauten (für Nathaniel Rothschild)
| 1883 | Wohnhaus, Wien 4, Schmöllerlgasse 1 / Plößlgasse 11 Umbauten (erbaut 1834 v. Philipp Brandl) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1872–1873 | Schule, Wien 17, Rupertusplatz (abgerissen) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| WSt.LA; Pfarre Dornbach, Wien 17; Archiv Baumeisterinnung |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Anonym: Nachruf. In: Österr. Gemeinde-Post, 7.Jg. 1885, Nr.267
| F. Kaltenberger: Geschichte d. Ortschaften Dornbach u. Neuwaldegg. Wien 1884
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.) | LEXIKA:
| ÖKL
| H. Weihsmann: In Wien gebaut, Wien 2005 |
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Persönliche Mitteilungen
| von Herrn Grasel, Urenkel des Franz Glaser sen. am 1.9.2010 |
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Anmerkungen
| Irreführende Angaben bei Weihsmann 2005 betreffend die Familie Glaser | Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.03.2011 | Zuletzt geändert: 24.04.2014 |
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