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Theophil Hansen


Quelle: Archiv Künstlerhaus

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Neue Medien
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 13.07.1813 - † 17.02.1891
Geschlecht: m
Geburtsort: Kopenhagen/København
Land: Dänemark
damaliger Name: Königreich Dänemark
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Titel: Prof., Dr.phil., Architekt
weitere Namen: Theophilus Edvard, Freiherr v.
Religionsbekenntnis: Evang.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Rasmus H. (1774–1824), Amtsdiener
Mutter: Sophie Jensen
Geschwister: Hans Christian (1893–1883), Architekt; Marie
Ehe (1851) mit Marie Sophie Förster (1830–1851)
Bürogemeinschaft: 1846–1852 mit Ludwig Förster
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1827–1838Kopenhagener Bauakademie (bei Gustav Friedrich Hetsch, 1836 Diplom)
1831als Maurergeselle freigesprochen
ab 1831Assistent von G.F. Hetsch
1838Reise durch Deutschland (Berlin, Dresden, München) und Oberitalien
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1838–1846Aufenthalt in Athen
1839–1843Zeichenlehrer an Polytechnischer Schule in Athen
ab 1842selbständige Bauten in Athen
1846–1852Ateliergemeinschaft mit Ludwig Förster in Wien
1851Zivillehrer an k.k. Ingenieur-Akademie des Militärs
1868–1883Leiter der Spezialschule für Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien
1869–1872Unterricht in Perspektive für Maler an der Akademie der bildenden Künste Wien
1883Emeritierung und Auflösung des Baubüros
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Auszeichnungen und Ämter
1838Reisestipendium der Kopenhagener Kunstakademie
1846Ritterkreuz des griech. Erlöser-Ordens 3.Klasse
ab 1848Akademie der bildenden Künste Wien (ab 1866 wirkliches Mitglied)
1856Orden Eisernen Krone III.Kl./Ritterstand
1859Offizierskreuz des griech. Erlöser-Ordens
1862Haus-Verdienstorden d. Herzogs v. Oldenburg
1867Ritterkreuz d. Franz Joseph-Ordens
1867Ritterkreuz d. dänischen Danebrog-Ordens
1868Oberbaurat
1870Verleihung d. Bürgerrechts d. Stadt Wien
1872Kommandeurkreuz d. dänischen Danebrog-Ordens
1875Ritterkreuz d. bayr. Maximillian-Ordens
1877Allerhöchste Anerkennung (anlässl. Vollendung d. Akademie d. bildenden Künste), Comturkreuz des Franz Josephs Ordens
1878Ehrenmitglied der Wr. Bauhütte
1878Medaille 1.Klasse Weltausstellung Paris
1880Ritterkreuz der französischen Ehrenlegion
1883Ehrendoktor d. phil. Fakultät der Universität Wien
1883Verleihung des Freiherrenstandes (für Parlament)
1883Ehrenbürger von Wien
1883Ehrenmitglied d. ung. Ingenieur- und Architekten-Vereins
1884Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Wien
1884Ritter des Ordens d. Eisernen Krone II.Klasse
1885Großkreuz d. dänischen Danebrog-Ordens
1885große goldene Medaille d. königl. Akademie in London
1887Commandeurkreuz 1.Kl. des königl. schwed. Wasa-Ordens
1887Commandeurkreuz d. königl. griech. Erlöser-Ordens
1894Benennung der Hansenstraße, Wien 1
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Mitgliedschaften
ab 1857Österr. Kunstverein
ab 1859n.ö. Gewerbeverein
ab 1861Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens
ab 1864Österr. Ingenieur- und Architektenverein
ab 1864Wiener Bauhütte
ab 1870Mitglied der „Grünen Insel“ (Name Pilgram)
o.J.korresp. Mitglied d. königl. Akademie in London
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Vita
1813 wurde Theophil Hansen in Kopenhagen geboren; seinen Vater, der Bote bei einer Versicherung war, verlor er bereits mit elf Jahren. 1827 trat er in die Kopenhagener Kunstakademie ein, an der sein zehn Jahre älterer Bruder Christian die Ausbildung zum Architekten absolvierte und als Zeichenlehrer tätig war. Theophil, der 1831 (vermutlich nach den vorbereitenden Klassen) auch als Maurergeselle freigesprochen wurde, erhielt an der Akademie ebenfalls die Architekturausbildung, unter Gustav Friedrich Hetsch, der ihn als Assistenten im Zeichenunterricht für Perspektive einsetzte. Fünf Jahre später hatte Hansen sein Studium beendet, und obwohl er dabei mehrfach ausgezeichnet worden war, erhielt er das erhoffte Reisestipendium erst zwei Jahre später. Die Reise führte ihn dann über Berlin, wo er die Werke Friedrich Schinkels studierte, und Dresden auch nach München (zum Studium der Bauten Leo Klenzes und Friedrich Gärtners). Über Oberitalien reiste er nach Venedig, um sich nach Athen einzuschiffen. Er folgte damit einem Ruf seines Bruders Christian, der bereits seit fünf Jahren als Architekt in Athen arbeitete.

In Athen, wo Hansen auch als Zeichenlehrer an der polytechnischen Schule tätig war, beschäftigte er sich intensiv mit der Erforschung der antiken und byzantinischen Denkmäler. Sein archäologisches Interesse dokumentierte er mit einer Rekonstruktion des Lysikrates-Denkmals, die große Beachtung fand. Er nahm an der Restaurierung des Erechtheions teil und zeigte lebhaftes Interesse an der Frage der Polychromie bei den antiken Bauten. Anfangs arbeitete er noch mit seinem Bruder zusammen, konnte als Architekt aber bald eigene Bauten verwirklichen. Einen Wohnbau (Haus Dimitriou, 1842–1843) und die Sternwarte (1843–1846) im Auftrag von Georg von Sina. Von Sina und dessen Familie wurde Hansen von da an wiederholt mit Bauaufträgen betraut. Durch die Militärrevolte von 1843 wurde jedoch die Lage für ausländische Künstler zunehmend schwieriger. Hansen wartete noch die Fertigstellung der Sternwarte ab – wofür er mit dem griechischen Erlöser-Orden ausgezeichnet wurde – und folgte dann einer Einladung Ludwig Försters nach Wien, um mit diesem in einer Ateliergemeinschaft zusammenzuarbeiten. Er kehrte aber immer wieder nach Athen zurück, um hier verschiedene Bauprojekte durchzuführen (1856 Akademie der Wissenschaften im Auftrag von Baron Sina, 1887 Nationalbibliothek, Zappeion, vollendet 1888).

Hansen und Förster errichteten zusammen eine Reihe von Miethäusern, Villen (u.a. Villa Pereira, Altenberg, NÖ, 1848), eine Kirche (Gustav Adolf-Kirche, Wien 6, Gumpendorfer Straße, 1846–49) und nahmen gemeinsam an einigen Konkurrenzen teil (u.a. Altlerchenfelder-Kirche, 1848). In der Krisensituation des Revolutionsjahres 1848 überlegte Hansen bereits, in die Heimat zurückzukehren, da Förster ihm jedoch eine Beteiligung am Arsenalbau zusichern konnte, entschloss er sich zu bleiben. Die beiden wurden mit der Errichtung der Gewehrfabrik, der Werkstätten und des Waffenmuseums betraut. Hansen war aber bestrebt, sich künstlerisch selbständig zu profilieren und aus der Arbeitsgemeinschaft zu lösen, und es gelang ihm, den Bau des Waffenmuseums als alleinigen Bau übertragen zu bekommen. Eine menschliche Komponente sollte bei dem Bruch mit Förster ebenfalls eine Rolle spielen. Hansen hatte 1851 Försters Tochter Sophie geheiratet, die aber bereits drei Monate nach der Hochzeit an einer Frühgeburt verstarb. Anfang 1852 wurde dann die Partnerschaft aufgelöst.

Hauptaufgabe des nun selbständigen Architekten war zunächst der Bau des Waffenmuseums, das Hansen zum Gesamtkunstwerk auszustatten gedachte, die Innenausgestaltung wurde jedoch nicht völlig nach seinen Vorstellungen ausgeführt. Es folgten weitere Aufträge für militärische Kreise, wie das Invalidenhaus in Lemberg/Lviv, UA (1854–60). Auch nahm er an einigen Wettbewerben teil (u.a. Breitenfelder-Kirche, 1852), erhielt von Erzherzog Leopold den Auftrag zur Umgestaltung von Schloss Hernstein, NÖ (1852) und einen von Baron Sina für den Straßentrakt der griechisch-orthodoxen Kirche am Fleischmarkt (Wien 1, 1857). Der evangelischen Gemeinde bot er Pläne für die Bauten des neu zu errichtenden Matzleinsdorfer Friedhofs an (Wien 10, 1857), die erfreut angenommen wurden, und er blieb auch weiterhin für die evangelische Gemeinde tätig. 1859 hatte die Kommission, die die Konkurrenzprojekte für die Stadterweiterung beurteilen sollte und deren Mitglied auch Hansen war, keines als geeignet befunden. Hansen legte nun eigene Pläne vor, hatte damit aber keinen Erfolg.

Bisher hatte er hauptsächlich in byzantinisierenden Formen gearbeitet, dabei waren es vor allem Militär- und Kirchenbauten, bei den Sakralbauten außerhalb Wiens hielt er auch weiterhin an dieser Stilform fest (verschiedene Mausoleen, evang. Kirche Kesmark/Kesmarok, SK, 1878–90). Für Bauten im hauptstädtischen Bereich, besonders den Wohnbau, empfand er diese stilistischen Formen als wenig geeignet und an ihre Stelle traten nun Formen der Renaissance, die er erstmal beim Palais Sina (Wien 1, Hoher Markt 8–9, 1859) und auch bei der kurz danach errichteten Schule der evang. Gemeinde am Karlsplatz (Wien 4, 1860) verwendete. Hansen wurde zum führenden Architekten der Neorenaissance, auch als „Wiener Stil“ bekannt, und konnte mit dem Heinrichhof (für den Ziegelindustriellen Heinrich Drasche, Wien 1, Opernring 1, 1861) den neuen Typus des repräsentativen, palaisartigen Wohnhauses schaffen, der richtungweisend für den Miethausbau wurde.

Hansen war ein viel beschäftigter, auch international erfolgreicher Architekt, der im Bereich der Ringstraße vor allem für das finanzkräftige Großbürgertum (u.a. Palais Epstein, Wien 1, Dr. Karl Renner-Ring 1, 1868) und sogar für Erzherzöge (Palais Erzherzog Wilhelm = Deutschmeisterpalais, Wien 1, Parkring 8, 1864) baute. Es war ihm jedoch in diesen Jahren nicht gelungen, den für das Ansehen eines anerkannten Architekten wichtigen Auftrag eines staatlichen Monumentalbaus zu erlangen. 1863 legte er dem Kaiser als Präsentationsstück einen Entwurf für die Umgestaltung des Burgtores in gräcisierender Art vor, der aber nicht angenommen wurde. Immerhin hatte er den Auftrag für das Musikvereinsgebäude gewonnen (Wien 1, Dumbastraße 1, 1864), mit dem er seine Version der Gestaltung einer Musikstätte gegen seine Widersacher Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg, die Erbauer der Oper, veranschaulichen konnte. Sicardsburg und van der Nüll hatten einst verhindert, dass Hansen an der Akademie Fuß fassen konnte. Eine Professur hätte ihm die Staatsbürgerschaft gebracht und es wäre ihm möglich gewesen, seine Ausführungspläne selbst einzureichen, als Ausländer war er dafür auf die Hilfe eines konzessionierten Baumeisters angewiesen. Doch weder die beschränkte Konkurrenz um das Abgeordneten- und Herrenhaus (1865), noch die um die Hofmuseen (1866) waren von Erfolg gekrönt. Hansen hatte jedoch eine große Anhängerschar, die ihn öffentlich wirksam unterstützte. 1866 erhielt er die Staatsbürgerschaft mit Heimatrecht in Wien, zwei Jahre später wurde er zum Akademieprofessor ernannt und erhielt gleichzeitig Titel und Rang eines Oberbaurats. 1869 wurde ihm dann der Parlamentsbau übertragen, die Aufträge zum Bau der Börse (1868) und der Akademie der bildenden Künste (1870) fielen ihm ebenfalls zu.

Hansen war vielseitig tätig, er gestaltete Grabmäler und Denkmäler, befasste sich mit Innenraumgestaltungen und kunstgewerblichen Entwürfen für Möbel, Glas und Interieurdetails. Selbstverständlich war er auch ein gesuchter Juror bei verschiedenen Konkurrenzen. Mit seinem 70.Geburtstag (1883) beendete er seine Lehrtätigkeit an der Akademie, löste auch sein Baubüro auf, behielt jedoch die im Bau befindlichen Projekte weiterhin im Auge. Hansen war auch ein bedeutender und geschätzter Lehrer, bereits zu seinen Lebzeiten wurde von seinen Schülern in Verehrung ihres Meisters der „Hansen-Club“ (1886–1917) gegründet. In seiner Spätzeit entwickelte er dann eine vielfältige Zeichentätigkeit und entwarf Projekte, mit deren Ausführung aber kaum zu rechnen war (Schlossprojekt für Christiansborg in Kopenhagen und für Athen-Piräus, Entwürfe für die Berliner Museumsinsel etc.). Er befasste sich auch mit der Planung figürlicher Denkmäler (Mozart-Denkmal), als Architekt hatte er bisher nur den Sockel entworfen (Schubert-Denkmal, Wien 1, Stadtpark, 1872) und nahm noch an Konkurrenzen teil (Berliner Reichstagsgebäude 1882, Victor Emanuel-Denkmal in Rom 1887).

Hansen wurde vielfach ausgezeichnet und geehrt, seine Verdienste wurden mit zahlreichen Orden belohnt worden. Als er mit 77 Jahren verstarb, wurde er in einem großartigen Begräbnis um das Parlament herumgetragen, an Akademie, Heinrichhof und Musikverein vorbei zum Zentralfriedhof gebracht und dort in einem Ehrengrab bestattet, dessen Grabmal der Bildhauer Karl Kundmann schuf.
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Stellenwert
Theophil Hansens Ausbildung an der Kopenhagener Akademie unter Gustav Friedrich Hetsch war bestimmt vom französischen Klassizismus und dem Werk Friedrich Schinkels, zeigte sich aber auch einem materialgerechten Bauen mit der Verwendung von Terrakotta und Rohziegel gegenüber aufgeschlossen. In den Jahren in Athen befasste er sich intensiv mit den Werken der Antike, von denen er sich bei der im „griechischen Stil“ errichteten Sternwarte für Baron Sina inspirieren ließ, bei der er auch seine Vorstellungen von der Außenpolychromie antiker Bauten verwirklichen konnte. Er strebte dabei eine durch Gold gehöhte Farbigkeit mit Terrakotta als Farbträger an, wie er sie später auch bei der griechischen Akademie der Wissenschaften durchführte (1856–88). Neben der antiken setzte sich Hansen auch mit byzantinischer Architektur auseinander, wobei dem im Klassizismus geschulten Architekten die Tendenz, den Baukörper aus kubischen und zylindrischen Formen zu konstruieren, entgegenkam. Das Interesse, das er auch den farbigen und dekorativen Qualitäten dieser Kirchenbauten entgegengebracht hatte, fand zunächst in den Dekorationen der Bauten, die er gemeinsam mit Ludwig Förster durchführte, seinen Niederschlag (Villa Pereira, Altenberg, NÖ, 1848).

Die dem Byzantinischen entlehnte Formensprache dominierte auch die Bauten aus der Anfangsphase seiner selbständigen Tätigkeit. Am bedeutendsten ist das Waffenmuseum – der erste planmäßig angelegte Museumsbau in Wien, konzipiert als langgestreckte, hoflose Anlage mit einem dominant ausgebildeten, überkuppelten Mitteltrakt und turmbestückten Seitenflanken. Bei diesem Bau überwiegt die byzantinische Komponente, wobei Hansen hier aber auch islamische Ornamentik und Architektur, wie die Kuppel, und solche italienischer Profanarchitektur des Spätmittelalters wie Fenster, Schwalbenschwanzzinnen und Ecktürme zu neuer künstlerischer Einheit zusammenfügte. Das Schema dieses Baues mit seiner starken Entwicklung in die Breite und dominanter Mitte, so dass eine lange Hauptansicht zustande kommt, wendete Hansen weiterhin bei militärischen Bauten an (Invalidenhaus in Lemberg 1854, Projekt für militär. Anlage in Wr.Neustadt 1851), und übernimmt es später auch in den Entwurf eines für Linz geplanten Krankenhausbaus (1863). Besonders bei Bauten sakralen Charakters konnte Hansen seine byzantinischen Studien einsetzen. Seiner Vorliebe für eine klar definierte stereometrische Vorstellung vom Bau entsprach das Konzept der byzantinischen Kirchen, kubischer Baublock mit kuppeligem Aufbau. Die ornamentalen und farbigen Möglichkeiten ließen sich mit Hilfe des Sichtziegels in die Dekoration der Rohziegelbauten integrieren. So sind die Wände der Matzleinsdorfer Friedhofskapelle und des Vorbaus der griechisch orthodoxen Kirche mit dem turmartigen, überkuppelten Mittelrisalit rot-gelb gemustert, aufgelockert werden die Wandflächen von Rundbogenfriesen über den Fenstern. Allen diesen byzantinisierenden Gebäude ist die Tendenz zu einer vielfältigen, kleinteiligen, reich gegliederten, dekorativ und bunt gestalteten Erscheinung eigen, der sich die blockhafte Bauweise unterordnet.

Eine Sonderstellung in Hansens Werk, die aber seine Vielseitigkeit demonstriert, nimmt der in romantisch-gotischen Formen ausgeführte Umbau von Schloss Hernstein (1856) ein. Er verarbeitete dabei Anregungen der französischen Spätgotik, mit denen er sich schon bei dem Konkurrenzentwurf für die Breitenfelderkirche (1852) auseinandergesetzt hatte – eine Formensprache, die aber nur auf diese beiden Werke beschränkt blieb.

Um 1860 setzte sich in Wien die Neorenaissance durch, zu deren maßgebenden Vertretern Theophil Hansen zählt. Ein erster Bau in diesen Formen war die evang. Schule am Karlsplatz. Auch hier dominiert ein höherer, stark vortretender Mitteltrakt den Komplex, sein Kernstück bildet der Arkadenhof mit Glasdach. Mit dem Miethaus Heinrichhof (1861–1865), bei dem sechs Parzellen zu einem architektonisch einheitlichen Häuserblock zusammengeschlossen wurden, schuf Hansen ein weithin wirkendes Werk. Er unterstreicht die Einheit des Baublocks, indem er dessen Ecken kastellartig mit Pavillonaufsätzen erhöht, auch der Mittelrisalit der Hauptfassade erhält noch ein Geschoss aufgesetzt. Beim Aufbau der Fassade wurden Erdgeschoss und Mezzanin, in Rustika ausgeführt und von einem kräftigen Gesims abgeschlossen, als Sockel behandelt. Die Fenster der beiden darüber liegenden Stockwerke hatten ineinander greifende Umrahmungen, so dass ein zweigeschossiges, vertikal akzentuiertes Hauptstockwerk entstanden war, abgeschlossen von einem Kordongesims. Das letzte Stockwerk unter dem auskragenden Kranzgesims war mit Verzierungen und Malereien auf Goldgrund gleichsam als Fries gedacht. Hansen hatte mit diesem Bauwerk und dem deutlich differenzierten, dreiteiligen Fassadenaufbau einen neuen monumentalen, palastartigen Wohnhaustypus geschaffen, der über die Grenzen Wiens hinaus beispielgebend für den Miethausbau werden sollte.

Eine stärker antikisierende Komponente zeigt das nur wenig später erbaute Gebäude des Musikvereins, wofür es die Stilbezeichnung „griechische Renaissance“ erhielt. Der Bau ist in Grund- und Aufriss straff durchorganisiert, wie es für Hansen typisch ist, und weist auch die von ihm meist angestrebte Herausarbeitung des Mitteltrakts auf, was dem Gebäude eine basilikale Erscheinung verleiht. Diese wurde auch für den großen Saal übernommen, der einst von der von Karyatiden gestützten Galerie (1911 an die Wände versetzt) gleichsam in 3 Schiffe unterteilt war. Hansen interpretierte die Neorenaissance bei den an der Ringstraße errichteten Bauten je nach Bauaufgabe. Das Palais Erzherzog Wilhelms (1864) weist mit seinem zweizonigen Aufbau, einer plastischen Durchgestaltung mit Säulen und dem reichen Skulpturenschmuck den höchsten Grad an Monumentalisierung auf. Das Palais Epstein (1868-72) ist dagegen ein einheitlicher Block, dessen Hauptakzent die das Portal flankierenden Karyatiden bilden.

Ab 1856 war Hansen mit der Planung und Errichtung der Akademie der Wissenschaften in Athen befasst, die er in gräcisierenden Formen erbaute. Auch in Wien trachtete er danach, das Motiv des griechischen Tempels in seine Architektur einzugliedern. Giebelfront und bauliche Struktur des Tempels sind aber, um nicht monströs zu wirken, auf eine gewisse Größe beschränkt. Bei einem großen Bau musste demnach das Motiv wiederholt und die entstehenden Einzeltrakte im Sinne eines Pavillonsystems miteinander verbunden werden. Hansen sah das auch bei seinem Entwurf für den Umbau des Burgtors (1863) vor, wo zwei dorische Tempel verbunden mit niedrigen Trakten die Mitteldurchfahrt flankieren sollten. An die Stelle des Zusammenfassens der Baumasse in einen geschlossenen Block, wie es Hansens Renaissancebauten zeigen, trat die Aufgliederung mit einer bewegten Umrisslinie und einer Kontrastierung von geschlossenen und durch die Säulenstellung geöffneten Bauteilen. Auch bei seinem Plan für die Hofmuseen sollte, wie bei dem für das Herrenhaus, das Motiv des Tempels mit Dreiecksgiebel und Säulenhalle den bestimmenden Eindruck bilden.

Als ihm der Bau des Parlaments dann übertragen wurde, erhielt die Wahl des griechisch-klassischen Stils auch symbolischen Wert, Hansen begründete sie damit, dass die Hellenen die ersten waren, „die Freiheit und Gesetzmäßigkeit“ am meisten liebten. Bei dem großen und vielgliedrigen Komplex des Parlaments brachte er die aus den beiden Gestaltungsmöglichkeiten erwachsenden Formen zur Synthese. Der gegen die Ringstraße gewendete Trakt erhält durch die Tempelfront in der Mitte seinen Hauptakzent, der von den seitlichen tempelartigen Fronten aufgegriffen wird. Er ist aus Gründen der Monumentalität in einen deutlich geschiedenen Sockel und das repräsentative Hauptgeschoss unterteilt, zu dem die mächtige Auffahrtsrampe hinaufführt. Die Sitzungssäle für Abgeordneten- und Herrenhaus sind in zwei großen, von vier Quadrigen bekrönten Baublöcken untergebracht, die einander gegenübergestellt sind. Das groß angelegte Atrium im Mittelbau verbindet die beiden Trakte, es dient der Kommunikation und ist künstlerischer Mittelpunkt der prachtvollen Innengestaltung. Hansen sah auch eine Polychromierung des Außenbaues vor, konnte sich damit jedoch nicht durchsetzen.

Bei seinen späten Bauten, Börse und Akademie der bildenden Künste, verwendet Hansen wieder italienische Renaissancemotive für die Fassadengestaltung. Die Börse wurde im Grund- und Aufriss in der für Hansen typische Art konzipiert, ein Vierflügelbau, der von einem höheren, längsgerichteten mittleren Haupttrakt durchdrungen wird, der einst den zweigeschossigen Börsesaal beherbergte und außen einen zweigeschossigen, säulengeschmückten Portikus aufweist. Ähnlich disponiert ist auch das Gebäude der Akademie, deren vier Trakte einen rechteckigen Hof umschließen, welcher in der Mittelachse durch die basilikal gestaltete Aula zweigeteilt wird, die außen jedoch nur wenig betont ist. Die Außenerscheinung erhält ihren Akzent von den kastellartig erhöhten Ecken, die Fassaden des Gebäudes zeichnen sich durch eine differenzierte Farbigkeit mit reicher Vergoldung aus.

Hansen künstlerisches Schaffen ist von bestimmten Prinzipien geprägt, wie dem Durchorganisieren des Baus im Sinne einer orthogonalen Struktur. Außerdem war er bei seinen Werken bestrebt, mit dem Einsatz aller ornamentalen, figuralen und farbigen Möglichkeiten eine künstlerische Einheit von Innen- und Außengestaltung zu erreichen. Er war nicht nur einer der wichtigsten Vertreter historistischer Architektur, sondern auch einer der ersten und konsequentesten des Gesamtkunstwerks.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
Auswahl:
1842–1843Haus A. Dimitriou, Athen
1846Landhaus f. Gräfin Abensperg-Traun, Baden, Weilburgstraße 20, NÖ (mit L. Förster, abgetragen)
1846–1847Haus Klein, Brünn, CZ (mit L. Förster)
1847–1849Freiherr v. Riegersches Haus, Wien 1, Riemergasse 2 / Wollzeile (mit L. Förster)
1848–1849Villa Pereira, Altenberg, NÖ (mit Ludwig Förster, teilweise verändert, Zubau von Hermann Czech)
1848Hotel National (heute Miethaus), Wien 2, Taborstraße 18 / Schmelzgasse 2 (mit Ludwig Förster)
1851Jägerhaus, Bad Vöslau, Roseggerstraße 19, NÖ (mit L. Förster)
1851Miethaus, Wien 2, Praterstraße 42 (mit L. Förster)
1852Villa Pandchoulidzeff, Traunkirchen, OÖ
1856–1880Umbau Schloss Hernstein, NÖ
1859–1860Villa Melkus (Villa Trauneck), Oberweis b. Gmunden Nr.77, OÖ
1859–1860Palais Sina, Wien 1, Hoher Markt 8–9 (1945 zerstört)
1860Umbau Schloss Chrastowitz (f. Fh.v. Reger), Mähren, CZ
1861–1863Miethaus „Heinrichhof“, Wien 1, Opernring 1–5 (nach Kriegsschäden 1951 abgetragen)
1863Villa Kratzer, Wien 19, Hohe Warte 5
1864–1868Palais des Deutschordensmeisters Erzherzog Wilhelm, Wien 1, Parkring 8
um 1865Umbau Schloss Montpreis f. Graf Blome bei Cilli, Stmk / Celje, SLO
1866Villa Rabl, Bad Hall, OÖ
1868–1871Palais Epstein, Wien 1, Dr.Karl Renner-Ring 1
1869Miethausgruppe Schottenring (zur Weltausstellung 1873 als Hotel adaptiert), Wien 1, Schottenring 24–26
1869Miethaus „Rudolfshof“, Wien 9, Hörlgasse 15
1870Haus Baron Prazak, Brünn, Mähren / Brno, CZ
1870Wohnhaus Bankier Schiller, Troppau, österr.Schlesien / Opava, CZ
1871Miethaus (ehem. Epstein-Haus), Wien 1, Börseplatz 3 / Eßlinggasse 1
1869–1873Palais Ephrussi, Wien 1, Dr. Karl Lueger-Ring (seit 2012: Universitätsring) 14
1872Miethaus Ephrussi, Wien 1, Schottengasse (abgetragen)
1872–1874Umbau Schloss Rappoltenkirchen f. Baron Sina, NÖ
1873Villa Giulia und Mausoleum f. Baron Blome, am Comersee, I
o.J.Wohnhaus in Triest, Umbau Schloss Cernahora (b. Brünn f. Graf Fries)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
Auswahl:
1842–1862Kathedrale von Athen von E. Schaubert u. D. Zezos, Mitarbeit von Christian und Theophil Hansen
1843–1846Sternwarte, Athen
1846–1849evang. Gustav Adolf-Kirche, Wien 6, Gumpendorfer Straße / Lutherplatz (mit L. Förster)
1850–1857Waffenmuseum (Heeresgeschichtl. Museum), Wien 3, Arsenal
1850–1854Markthalle in Vöslau, NÖ (mit L. Förster, 1964 abgerissen)
1854–1860k.k. Militär-Invalidenhaus, Lemberg, Galizien / Lviv, UK
1856–1887Griechische Akademie d. Wissenschaften, Athen
1857–1858evang. Friedhofskirche Matzleinsdorf (jetzt auch Pfarrkirche) mit Pfarrhaus u. ehem. Totengräberhaus, Wien 10, Triester Straße 1
1858–1861Zubau von Pfarr- und Schulhaus der griechisch-orthodoxen Kirche, Wien 1, Fleischmarkt 13 / Hafnersteig 8
1859Blindeninstitut, Athen
1868Frie’sche Badeanstalt, Vöslau, N.Ö. (1924 demoliert)
1860Heilbad, Herkulesfürdo / Baile Herculane, RO
1860–1862evang. Schule, Wien 4, Karlsplatz 14 / Wiedner Hauptstraße
1867–1869Haus der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien 1, Dumbastraße 3
1867–1870tschechisches Vereinhaus, Brünn, Mähren / Brno, CZ
1867Landeskrankenhaus Brünn, Mähren / Brno, CZ
1868Kapelle f. Gutsbesitzer Filisano, Filias b. Krajova / Craiova, RO
1868Grabdenkmal für Karl Rahl, Wien 11, Zentralfriedhof
1868–1877Börse, Wien 1, Schottenring 16 (planende Mitwirkung von Carl Tietz)
1870Entwurf für Grabmal der Familie Fries, Vöslau, NÖ
1871Grabkapelle für Fürst Stirbey, Buftea, RO
1872Sockel des Schubert-Denkmals im Stadtpark, Wien 1 (mit Carl Kundmann)
1872–1877Akademie der bildenden Künste, Wien 1, Schillerplatz
1872Grabkapelle für Graf A. Prokesch-Osten, Friedhof St.Leonhard, Graz, Stmk.
1873evang. Kirche Kesmark / Kesmarok, SK
1873–1883Parlamentsgebäude, Wien 1, Dr. Karl Lueger-Ring
1879Kursalon, Vöslau, N.Ö. (zugeschrieben, total umgebaut)
1883–1887Bibliothek, Athen
?-1888Zappeion, Athen
1888Grabmal Franz Schubert, Wien 11, Zentralfriedhof
1890Entwurf für Monumentalbrunnen vor Parlament
o.J.Ungar. Ingenieur- und Architekten-Verein, Budapest 5, Realtanoda utca 13/15, HU (2. Stock von A. Hauszmann später hinzugefügt)

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
1873Triumphbogen am Eingang der dänischen „Galerie“ bei Weltausstellung in Wien

INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
Auswahl:
1845Restaurierung des Erechtheions, Athen
1845Rekonstruktion des Lysikrates-Denkmal, Athen
1851Entwurf für Taufbecken der evang. Gustav Adolf-Kirche, Wien 6, Gumpendorfer Straße
1855Terrakotta-Brunnen für Weltausstellung Paris
1865Innenraumgestaltung Palais Todesco, Wien 1, Kärntner Straße
1867Zimmereinrichtung Palais Wimpffen, Wien 9, Türkenstraße 15
1874Geschäftseinrichtung Juwelier Köchert, Wien 1, Neuer Markt 15
1877Wohnungseinrichtung Ludwig Lobmeyr
1883Bronzekandelaber des Parlaments, Wien 1
o.J.Altar Gregor der Erleuchter, Mechitaristenkirche, Wien 7, Neustiftgasse 4
zahlreiche Innenraumgestaltungen, kunstgewerbl. Gegenstände für Fa. Lobmeyr und Fa. Köchert, Entwürfe für Medaillen, Möbel, etc.

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1848Wettbewerb-Projekt Alt-Lerchenfelder-Kirche, Wien 7, Lerchenfelderstraße (mit L. Förster)
1849Entwürfe für neues Stadttor – Franz Josephs-Tor, Wien 1 (m. L.Förster)
1851Entwürfe für militär. Anlagen in Wr.Neustadt, NÖ
1852Entwurf f. Breitenfelderkirche, Wien 8, Uhlplatz
1853Konkurrenzentwurf israelit. Bethaus, Wien 2, Tempelgasse
1855Entwurf für Bank- und Börsegebäude, Wien 1, Herrengasse
1859Pläne f. Anlage der Wiener Ringstraße
1859Entwurf Brigittenauer Kirche, Wien 20
1863Entwurf Wohnhaus Genton, Vevey, CH
1863Entwurf Allgem. Krankenhaus Linz, OÖ
1863Projekt Umbau des Hofburgtores
1865Konkurrenzentwürfe für Herren- und Abgeordnetenhaus
1865Entwurf für neue Börse am Franz Josefs-Kai, Wien 1
1866Entwurf für Hofmuseen
1869Entwurf für Sparkassengebäude am Franz Josefs-Kai
1874Pläne für Arkadenhäuser
1882Projekt für Berliner Reichstaggebäude
1884Ideen zur Bebauung d. Museumsinsel Berlin (Idealprojekt)
1885Pläne für Museumsbau in Athen
1885–1886Pläne für königl. Schlossbau Christiansburg und für ein Reichsratsgebäude, Kopenhagen
1887Entwurf für Denkmal Victor Emanuel in Rom
1887Entwurf für Radetzky-Denkmal und Entwurf für Mozart-Denkmal in Wien,
1889Entwürfe für hellen. Schlossbau in Athen-Piräus, Rathäuser für Kopenhagen u. Hamburg, Villa auf Korfu (für Kaiserin Elisabeth), Theater
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Primärquellen

PUBLIKATIONEN:
Th. Hansen: Die für die allgemeine österreichische Baugesellschaft ausgeführte Baugruppe J am Schottenring in Wien. In: Zeitschrift des österr. Ing.- und Architektenverein, 25.1873, S.30, Bl.1-6

VORTRÄGE:
4.2.1889 im Österr. Ingenieur- und Architekten-Verein: 50-jähriges Wirken in Athen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Stadtpfarre AB, Wien 1; Archiv Künstlerhaus; Wr.Ringstraßenarchiv; WStLB/Handschriftensammlung; ABK
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Auswahl:
Ausstellungskatalog: Die großen Architekten der Ringstraßenzeit, ihre Vorläufer und Nachfahren auf dem Lande. Bad Vöslau 1986
F. Aichelburg: Das Wiener Künstlerhaus 1861–2001. Bd.1 Wien 2003
A. Caravias: Wiener Baukunst 1848–1859. Diss. TH Wien 1944
Die Mechitaristen in Wien. Führer d. Mechitaristen-Congregation Wien, o.J. Wien
K. Eggert u.a.: Landhaus und Villa in Niederösterreich. 1840–1914. Wien 1982
K. Eggert: Der Wohnbau der Wr. Ringstraße im Historismus. Die Wr.Ringstraße, Bd.7. Wiesbaden 1976
G. Frodl (Hg.): Geschichte der bildenden Kunst in Österreich, 19.Jh. Bd.5, München u.a. 2002
Hist. Museum d. Stadt Wien (Hg.): Das ungebaute Wien 1800 bis 2000. (Ausst.Kat.) Wien 1999
U. Jenni: Theophil Hansen. Bildhefte d. Akademie d. bild.Künste. Bd.16. Wien 1985
A. Kieslinger: Die Steine d. Wr. Ringstraßenzone. Die Wr.Ringstraße, Bd.4, Wiesbaden 1972
K.Köchlin: Theophil Freiherr von Hansen. In: Allg. Bauzeitung 57.1891, S. 17ff.
P. Kortz: Wien am Anfang d. XX.Jh.s. Ein Führer i. techn. u. künstler. Hinsicht Bd. I.u.II., Wien 1905
Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s [6. Bezirk]. Wien 1976
Th. Lott: K.K. Akademie d. bild. Künste: Bericht über Studienjahre 1876/77 bis 1891/92. Wien 1892
K. Mollik u.a.: Planung und Verwirklichung der Wr.Ringstraße. Die Wr.Ringstraße, Bd.3. Wiesbaden 1980
M. Mojzer: Werke dt. Künstler i. Ungarn. Bd.I Architektur. Baden-Baden, Straßburg 1962
B. Nezval: Villen der Kaiserzeit. Sommerresidenzen in Baden. Horn/Wien 1993
M. Oberhammer: Sommervillen im Salzkammergut. Salzburg 1983
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
ÖKT 2: H. Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI.–XXI. Bezirk) Wien 1908
M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910
R. Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus 1861–1951. Wien 1951
E. Springer: Geschichte und Kulturleben der Wiener Ringstraße. Die Wr.Ringstraße, Bd.2. Wiesbaden 1979
W. Wagner: Die Geschichte der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Wien 1967
R. Wagner-Rieger (Hg.): Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Bd.1–1., Wiesbaden 1969ff
R. Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19.Jh. Wien 1970
R. Wagner-Rieger: Geschichte der Architektur in Wien. Vom Klassizismus bis zur Secession. In: Geschichte der bildenden Kunst in Wien, Bd.3, Wien 1973
R. Wagner-Rieger / M.Reissberger: Theophil Hansen. Die Wr.Ringstraße, Bd.8. Wiesbaden 1980
R. Waissenberger: Wr. Nutzbauten d. 19.Jh.s als Beispiel zukunftweisenden Bauens. Wien–München 1977
M. Wehdorn: Die Bautechnik der Wr. Ringstraße. Die Wr.Ringstraße, Bd.11. Wiesbaden 1979

HINWEISE AUF WERKE:
Auswahl:
Allgemeine Bauzeitung
11.1846, S.126–131, T.29–35 (Die Freiherr v. Sina‘ische Sternwarte zu Athen) / S.287–288 und 291, T.62–69 (Ein Privathaus in Athen f. Antonio Dimitriou)
12.1847, S.213–215, T.115–118 (Landhaus in Baden, mit L. Förster)
13.1848, S.46–47, T.154–161 (Wohnhaus d. Herrn Franz Klein in Brünn, mit L. Förster)
14.1849, S.1, T.228–234 (Bethaus der ev. Gemeinde in Gumpendorf, Wien 6, Gumpendorferstraße, mit L. Förster) / S.107, T.248–251 (Baron Pereira‘sche Villa auf der Herrschaft Königstetten i. Tullnerboden, Altenberg, NÖ, mit L. Förster)
16.1851, S.66, T.385 (Das Jägerhaus b. Vöslau, Roseggerstraße 19, NÖ, mit L. Förster)
17.1852, S.1, T.438–441 (Haus der Freiherrl. Familie Rieger, Wien 1, Riemergasse 2, mit L. Förster)
19.1854, S.7, T.610 (Markthalle in Vöslau, NÖ, mit L. Förster)
22.1857, S.342, T.135–138 (Villa Pantchoulidzeff in Traunkirchen, OÖ)
23.1858, S.5, T.170 (Haupteingang d. Erzhzgl. Parks i. Hörnstein / Hernstein, NÖ)
25.1860, S.113, T.337–346 (K.K. Provinzial-Invalidenhaus zu Lemberg)
26.1861, S.164-165, T 418-424 (Pfarr- und Schulgebäude d. nicht-unierten Griechen am Fleischmarkt 13, Wien 1) / S.253, T 444–452 (Jagdschloss Hernstein, N.Ö.)
28.1863, S.1, T.542–543 (Wohnhaus d. Herrn Genton zu Vevey, CH) / S.159–160, T.575–579 (Friedhof d. evang. Gemeinde in Matzleinsdorf, Wien 10, Triester Straße 1)
29.1864, S.4–6, T.627–636 (Waffenmuseum i. Arsenal, Wien 3)
30.1865, S.1, T.695–698 (Villa Kratzer, Wien 19, Hohe Warte 5) / S.706–709 (Pläne Waffenmuseums i. Arsenal, Wien 3)
31.1866, S.316–325, T.19–22 (Arsenal, Waffenmuseum, Wien 3) / T.58–60 (Heinrichhof, Opernring 1, Wien 1)
32.1867, S.1–2, T.1 (Heinrichhof am Opernring, Wien 1) / S.384-386, T.62–66 (Das ev. Schulgebäude an der Hauptstraße d. Vorstadt Wien, Wien 4, Karlsplatz 14) / S.298–351 (Konkurrenz der Museen)
35.1870, S.28–30, T.2–8 (Musikvereinsgebäude, Wien 1, Dumbastraße 3)
36.1871, S.422–423, T.71–76 (Palais Epstein, Wien 1, Dr. Karl Renner-Ring 1)
39.1874, S. 15, T.1–5 (Haus d. Herrn Ritter v. Ephrussi, Wien 1, Dr.Karl Lueger-Ring 14)
40.1875, S. 11, T.1–8 (Schloß Rappoltenkirche, NÖ)
41.1876, S.11, T.1–9 (Neubau der k.k. Akademie d. bild. Künste, Wien 1, Schillerplatz) / S.67–68, T.48–50 (Restauration d. Palais Sina, Hoher Markt, Wien 1)
44.1879, S.10, T.1–17 (Bau der neuen Börse, Wien 1, Schottenring) / S.30, 92, T.27–28 (Nachtrag zur Akademie d. bild. Künste)
46. 1881, S.66, T.41–45 (Entwurf zum Umbau d. Burgtors in Wien 1)
49.1884, S.64, T.42–46 (Olympion in Athen)
56.1891, S.7, T.1–5 (Die Vallianosche Bibliothek zu Athen)

Der Baumeister
2.1904, H.2, S14 und S.18 (Grabkapelle d. Fürsten Stirbey i. Bufta, RO) / S.15 (evang. Kirche am Friedhof in Wien = Matzleinsdorfer Kirche, Wien 10, Triester Straße 1) / S.15–16 (Entwürfe für Herrenhaus und Abgeordnetenhaus, Wien)

Wiener Bauindustrie-Zeitung
2.1884, T.112 (Palais Erzherzog Wilhelm, Wien 1, Parkring 8) / T.141-142 (Reichsrat in Wien = Parlament)
2.1885, T.195 (k.k. Börse in Wien 1, Schottenring)
8.1889, S.369, T.71 (Haus d. Herrn Ritter v. Ephrussi, Wien 1, Dr. Karl Lueger-Ring 14)
8.1890, S.166, T.27 (Palais Epstein, Wien 1, Dr. Karl Renner-Ring 1) / S.533, T.92 (Waffenmuseum im Arsenal, Wien 3)
9.1892, S.278, T.51 (Gebäude d. Akademie d. bildenden Künste Wien 1, Schillerplatz )
21.1903/1904, S.207-208 (Landwehr-Marodenhaus in Linz)

Zeitschrift d. Österr. Ingenieur- und Architekten-Vereins
19.1867, S.57ff, T.8-10 (Die 4 Entwürfe für die k.k Museen) / S.59-61, T.9 und S.146-148 (Museumsprojekt von Th. Hansen)
20.1868, S.1f, T.1-2 (Palais Erzherzog Wilhelm, Wien 1, Parkring)
22.1870, S.251 (Pläne f. Börseprojekt Th. Hansen mit C. Tietz)
25.1873, S.30, T.1-6 (Die für die allg. österr. Baugesellschaft ausgeführte Baugruppe am Schottenring, Wien 1
, Schottenring 24-26) / S.209, T 36-38 (Der Rudolfshof, Wien 9, Hörlgasse 15) / S.319ff, T.40-43 (Das neu zu erbauende Parlamentshaus in Wien 1)

Zeitschrift für bildende Kunst
15.1879-80, S.6-10 (Bau der Akademie d. Wissenschaften in Athen)

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/1 (I.Bez); Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.); Dehio NÖ/Süd A–L; Dehio NÖ/Süd M–Z; Dehio Oberösterreich, Dehio Graz
H. Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien 1992
G. Renner: Die Nachlässe in den Bibliotheken und Museen der Republik Österreich. Wien 1993
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19. Jahrhundert. Nendeln 1977
C. v. Lützow / L. Tischler: Wiener Neubauten. 3 Bde, Wien 1876–1891

LEXIKA:
AKL; Czeike; ÖBL; ThB; Neue deutsche Biographie
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Neue Medien
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Anmerkungen
Dehio Wien 2 (II.–IX.und XX. Bez.) gibt für das gemeinsam mit L. Förster errichtete Miethaus, Wien 2, Praterstraße 42 als Erbauungsdatum 1865 an. Zu diesem Zeitpunkt war die Architektengemeinschaft längst aufgelöst und die dem Bau attestierten Formen des romantischen Historismus überholt.
Eingegeben von: Jutta Brandstetter
Eingegeben am: 01.10.2012
Zuletzt geändert: 19.07.2019
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