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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 24.05.1835 - † 21.07.1890 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Franz H. (1809–1858), Steinmetzmeister
| Mutter: Anna Fellner (1810–1873)
| Brüder: Eduard (1840–1915), Steinmetz; Alois (1841–1896) Architekt u. Archäologe
| Ehe mit Emilie, geb. Eichenberg
| Kinder: Emilie; Ferdinand; Fritz |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1852–1856 | Polytechnikum Wien (Vorläufer der Technischen Hochschule bzw. Universität) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1860 | Baumeisterkonzession |
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Auszeichnungen und Ämter
| ab 1865 | Bürger von Wien |
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Mitgliedschaften
| ab 1861 | Bau- und Steinmetzmeister Genossenschaft
| ab 1861 | Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens
| ab 1883 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein |
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Vita
| Ferdinand Hauser, geboren 1835 in Wien, entstammte einer wohlhabenden Steinmetzfamilie. Sein Großvater Alois hatte 1791 den Betrieb gegründet, den Vater Franz Hauser weiterführte. Ferdinands Mutter, eine geborene Fellner, war die Schwester des Architekten Ferdinand Fellner d.Ä. (1815–1871) und Ferdinand Hauser zeigte ebenfalls Interesse für das Baufach. Er besuchte zunächst vier Jahre das Polytechnikum. Dass er danach die praktische Ausbildung bei seinem Onkel, Ferdinand Fellner d.Ä., absolvierte, erscheint naheliegend, ist aber nicht gesichert. 1860 erwarb er die Baumeisterkonzession und bald darauf war er bereits mit der Ausführung von Bauten prominenter und vielbeschäftigter Architekten, wie Johann Romano und August Schwendenwein, betraut. Hauser erhielt auch Aufträge von der öffentlichen Hand, am bedeutendsten war wohl der Großauftrag, den Bau des Südbahnhofs nach dem Entwurf von Wilhelm Flattich auszuführen.
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| Ferdinand Hauser hatte zwei jüngere Brüder. Eduard übernahm bereits in jungen Jahren den väterlichen Steinmetzbetrieb und baute ihn vom Handwerks- zum Industriebetrieb aus. Der jüngste Bruder Alois studierte Architektur an der Berliner Bauakademie, wandte sich aber bald mit besonderem Interesse der Archäologie zu. Er wurde ein anerkannter Vertreter dieses Faches, war an Ausgrabungen in Griechenland beteiligt und Grabungsleiter in Carnuntum, NÖ.
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| Ferdinand Hauser war mit Emilie Eichenberg verheiratet und hatte drei Kinder. Er verstarb im Juli 1890 mit 55 Jahren in St.Wolfgang und wurde in Wien am Heiligenstädter Friedhof in der Familiengruft beerdigt. |
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Stellenwert
| Die Tätigkeit Ferdinand Hausers erstreckte sich vor allem auf die Ausführung der Entwürfe bekannter Architekten für Gebäude in den besten Ringstraßenlagen. Hauser muss über einen Baubetrieb von größerem Umfang verfügt haben, um auch Großaufträge wie den Bau des Südbahnhofs zu bewältigen. Bauten, die von ihm entworfen wurden, sind kaum bekannt.
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| Im Schaffen Ferdinand Hausers gibt es jedoch zwei bemerkenswerte Häuser in Wien, die er gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder, dem Architekten und Archäologen Alois Hauser erbaute. Die beiden 5-geschossigen Eckhäuser wurden nach einem bewährten Schema errichtet. Ein allgemein üblicher Fassadentypus mit Reihen von additiv gesetzten Fenstern, die an den Enden von Doppelfenstern begrenzt werden. Die Geschosse sind teilweise durch Gebälk oder Gesimse voneinander abgesetzt. Die Besonderheit dieser Gebäude ist ihr Dekor, der aus akribisch übernommenen antik-griechischen Schmuckelementen besteht. Das Haus 1, Rosengasse 8 (erbaut 1868, Architekt Alois Hauser, Bauherr Ferdinand Hauser) weist einen Fries mit Lotosblüten-Palmettendekor auf, kleinteilig und zartgliedrig ausgeführt, wie es der Zeit entsprach. Beim Haus 1, Hohenstaufengasse 9 (erbaut 1874, Architekt Ferdinand Hauser, Bauherr Alois Hauser) wurde die Bekrönung von Grabstelen aus klassischer Zeit, in Form von Akroteren, Akanthuskelchen, Palmetten, Ranken etc., übernommen und als schmuckreicher Giebel über den Hauptgeschoßfenstern angebracht. Die Fassade des Hauses ist auch durch Verdichten des Dekors aufgegliedert und das oberste Geschoß bereits als Attikageschoß nach dem Vorbild von Bauten Theophil Hansens ausgeführt. Ferdinand Hauser wird den Aufbau der beiden Familienhäuser durchgeführt haben, die Innovation für den außergewöhnlichen Dekor ging aber sicher von Bruder Alois aus. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1862 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 1, Kärtner Ring 12, Ausführung (E: Johann Romano u. August Schwendenwein)
| 1862 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 1, Opernring 6, Ausführung (E: Josef Hlavka)
| 1863 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 1, Schubertring 12, Ausführung (E: Johann Romano u. August Schwendenwein), zerstört
| 1868–1870 | ehem. Ofenheim-Palais, Wien 1, Schwarzenbergplatz 15 / Lothringerstraße 3, Ausführung (E: J.Romano u. A.Schwendenwein)
| 1868 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 1, Rosengasse 8 / Teinfaltstraße 5
| 1872 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 9, Kolingasse 15–17, Ausführung (E: Otto Thienemann)
| 1874 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 1, Hohenstaufengasse 9 / Helfersdorferstraße 8
| 1877 | Geschäftshaus Thonet „Eisernes Haus“, Wien 1, Kärntnerstraße, Ausführung (E: Ferdinand Fellner und Hermann Helmer, abgerissen)
| 1879 | Miethaus, Wien 4, Prinz Eugenstraße 40 / Theresianumgasse 2 , Ausführung (E: Fellner u. Helmer, heute Türkische Botschaft)
| 1881-1882 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 1, Stoß im Himmel 1 |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1867 | Volksschule, Wien 1, Zedlitzgasse 9, Ausführung (E: Georg Hausmann)
| 1869–1873 | Wiener Südbahnhof, Ausführung (E: Wilhelm Flattich)
| 1870 | Grand Hotel, Wien 1, Kärntnerring 7, Ausführung (E: Carl Tietz) |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| F. Hauser: Über Gewichts- u. Fertigkeitsverhältnisse d.i.Wien verwendeten Baustein-Gattungen. In: ZÖIAV 16.1864, S.3–8 | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| WSt.LA; Archiv Künstlerhaus; TUAW; WRA; Archiv Baumeisterinnung; WSt.LB (Handschriftensammlung Konv. Karl Weiss) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| A. Bammer: Architektur als Erinnerung. Archäologie u. Gründerzeitarchitektur i.Wien. Wien 1977
| R. Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus 1861–1951. Wien 1951 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/1 (I.Bez.) | LEXIKA:
| H. Kosel; Eisenberg |
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Anmerkungen
| Fehlerhafte Angaben bei A. Bammer, 1977: die angegebenen Daten Ferdinand Hausers sind die eines Architekten gleichen Namens, der nicht mit der Steinmetzfamilie Hauser verwandt war. Irreführend sind auch die Angaben zu der mit den Hausers verwandten Architektenfamilie Fellner. Weder Ferdinand Fellner d.Ä. (1815–1871, Bruder von Anna Hauser, der Mutter Ferdinand Hausers) noch Jakob Fellner (Schwiegervater von Alois Hauser) war Partner Hermann Helmers, sondern Ferdinand Fellner d.J. (1847–1916, Sohn v. F. Fellner d.Ä.) war Teil der berühmten Architektengemeinschaft Helmer und Fellner (gegründet 1873). | Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.03.2011 | Zuletzt geändert: 04.11.2011 |
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