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Persönliche Daten
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 24.01.1812 - † 24.08.1867 Bm.Inn: 28.8. | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien 19 | damaliger Name: Salmannsdorf | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | weitere Namen: Jäger, Jaeger | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Benedikt Jaeger (ca.1771–1827), Gelbgießermeister
| Mutter: Anna Pöschl (ca.1775–1849), Köchin
| Ehe (1839) mit Josephine Franziska Halmer (1807–1865)
| Kinder: Karl Franz (*1840); Louise (1842–1849), Ziehtochter: Agnes Kretschmayr |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1854 | Baumeisterkonzession
| um 1860 | Aufsichtsmeister für Stadtbaumeister-Witwe Franziska Gerl |
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Mitgliedschaften
| ab 1855 | Bau- und Steinmetzmeister Genossenschaft |
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Vita
| Anton Jeger wurde 1812 in Wien geboren. Sein Vater, Benedikt J., war bürgerlicher Gelbgießermeister, seine Mutter Anna eine Köchin aus Znaim. Über seine Ausbildung und frühen Jahre gibt es keine Informationen, aber er hatte vermutlich den damals üblichen Ausbildungsweg absolviert, die meist 4-jährige Maurerlehre in einem etablierten Meisterbetrieb, dann die Weiterarbeit als Geselle und später auch als Polier. Mit dieser Ausbildung war es möglich, in den Vorstädten als einfacher Baumeister bereits Bauten zu errichten. Für die Befähigung als Stadtbaumeister und die Aufnahme in die Baumeisterinnung war jedoch die Meisterprüfung notwendig. Er musste dafür als Kandidat aufgenommen werden und unter Aufsicht eines Meisters zum Nachweis seiner praktischen Fähigkeiten ein Meisterstück ausarbeiten. 1854 erhielt Jeger die Konzession eines Stadtbaumeisters und wurde bald darauf der Innung inkorporiert. Obwohl er nun die Berechtigung hatte, nicht nur in den Vorstädten, sondern auch der Inneren Stadt (1.Bezirk) zu bauen, blieb er vor allem im 6.Bezirk tätig, wo er eine Reihe von Miethäusern errichtete.
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| 1839 hatte Anton Jeger Josephine Halmer geheiratet, mit ihr hatte er den Sohn Karl Franz und die Tochter Louise, die aber bereits im Kindesalter an Scharlach starb. Das Ehepaar Jeger nahm dann eine Ziehtochter ins Haus. Jeger, der auch als Aufsichtsmeister dem Witwenbetrieb Franziskas Gerls vorstand, starb im Sommer 1867 mit 55 Jahren in Salmannsdorf (heute Teil des 19.Bezirks), wo die Familie wohl ein Sommerhaus besaß. Er wurde auf dem einstigen Friedhof Schmelz beerdigt. |
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Stellenwert
| Anton Jegers Bauten sind überwiegend in der einfachen Formensprache des frühen Historismus ausgeführt. Dabei ist die Fassadenwand von einem gleichmäßigen Rastersystem überzogen, das aus den additiv gesetzten Fenstern und oft auch noch aus geschosstrennenden Gesimsen besteht. Die Fassaden wurden in ein rustiziertes Erdgeschoss gegliedert, über dem sich, abgetrennt durch ein Kordongesims, die Hauptgeschosse erheben. Die Fenster sind mit einer einfachen Rahmung versehen und haben meist eine gerade Verdachung. Der Dekor bleibt innerhalb der Fensterumrahmung, er ist flach und beschränkt sich auf die Sohlbankfelder sowie die Flächen zwischen Fenster und Verdachung. Vegetabile Ranken und abstrakte Motive wurden zu kleinteiligen und scharfgratigen Ornamentformen verwoben. Den Abschluss bildet ein Kranzgesims. Obwohl die Geschosse nach oben in der Wertigkeit ihrer Rahmung stufenweise abnehmen, bestimmt doch eine gewisse Gleichförmigkeit den optischen Eindruck (6, Garbergasse 22 / Mittelgasse 7, 1850).
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| Dieser einfache Raster mit den gleichförmigen Fensterreihen bot viele Möglichkeiten zur formalen Erweiterung, die auch von Anton Jeger bei einigen Bauten für das aufwendigere Aussehen angewendet wurden. Beim Haus Wien 6, Bürgerspitalgasse 1 (1858) legte er in den Stockwerken der flachen Wand eine konsolgestütze, pfeilerartige Gliederung vor, welche in der gleichmäßigen Abfolge der Fenster die Ecken hervorhebt. Die Dachzone wurde durch die Aneinanderreihung von ebenfalls konsolgestützten Segmentbogen bereichert. Zusammen mit einem Dekor von Zahnschnittmotiven verarbeitete Jeger für diese Fassade Elemente der romantisch-historisierenden Strömung des frühen Historismus. Das wenig später errichtete Eckhaus (6, Millergasse 30 / Mittelgasse 6, 1859) zeichnete er durch eine Eckabschrägung aus, die er zur Schauansicht ausgestaltete. Die pilastergerahmten Fenster des 1. und 2. Stockwerks wurden dabei vertikal zu einer geschlossenen Einheit zusammengezogen, um sie als Schmuckmotiv der Schauseite einzusetzen. Bei seinen letzen Bauten griff Jeger bereits die Dreiteilung der Fassade in Sockelgeschoss, 2 Hauptgeschosse und Attikageschoss auf, die den Wohnbau in Wien ab den 1860er Jahren prägte. Die Hauptgeschosse zwischen den trennenden Gesimsen zeichnen plastisch vortretende Dreiecks- und Segmentgiebel aus (6, Stumpergasse 25, 1860).
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| Obwohl Anton Jegers Bauten überwiegend gängiger Gebrauchsarchitektur entsprechen, verstand er es, ihnen bei Bedarf ein individuelleres Gepräge zu geben. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1850 | Miethaus, Wien 6, Garbergasse 22 / Mittelgasse 7
| 1858 | Miethaus, Wien 6, Garbergasse 4 (abgetragen)
| 1858 | Miethaus, Wien 4, Phorusplatz 3 (Aufstockung und Neufassadierung; erbaut 1828 v. Peter Gerl)
| 1858 | Miethaus, Wien 6, Bürgerspitalgasse 1
| 1858 | Miethaus, Wien 6, Millergasse 19 (abgetragen)
| 1859 | Miethaus, Wien 6, Marchettigasse 10 / Sandwirtgasse 21
| 1859 | Miethaus, Wien 6, Millergasse 30 / Mittelgasse 6
| 1859 | Miethäuser, Wien 6, Liniengasse 40 und 42
| 1859–1860 | Miethaus, Wien 6, Wallgasse 19
| 1860 | Miethaus, Wien 6, Sandwirtgasse 16
| 1860 | Miethaus, Wien 6, Stumpergasse 25
| 1860 | Miethaus, Wien 3, Ungargasse 29 |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv Baumeisterinnung; Wr.Ringstraßenarchiv; Archiv Adler; Pfarre St.Ulrich und Schottenfeld, Wien 7, Pfarre Mariahilf, Wien 6, Pfarre Alservorstadt, Wien 9 |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s [6. Bezirk]. Wien 1976 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.) |
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Anmerkungen
| Baumeister-Innung führt ein falsches Todesdatum - 28.8.1867 - an. | Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.05.2012 | Zuletzt geändert: 15.06.2012 |
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