|
Persönliche Daten
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
|
|
Persönliche Daten
| * 1792 - † 22.04.1862 | Geschlecht: m | Geburtsort: Brno | damaliger Name: Brünn, Mähren | Land: Tschechien | damaliger Name: Habsburger Monarchie | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Ehe mit Anna, geb. Frauenfeld
| Schwager: Eduard Frauenfeld, Baumeister
| Kinder: Helene (ca.1848–1865); Ludwig, Baumeister; Gustav; Rosa |
|
|
|
|
top |
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1831 | Baumeisterkonzession |
|
|
|
|
top |
Auszeichnungen und Ämter
| o.J. | Innungskassier der Baumeister-Innung
| 1861 | Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone |
|
|
|
|
top |
Vita
| Bernhard Kledus wurde 1792 in Brünn geboren. Über seine Ausbildung gibt es keine Angaben. Seit 1831, als er seine Baumeisterkonzession erhielt, war er in Wien offiziell ansässig. Er etablierte sich als einer der führenden Wiener Baumeister des Vormärz, wurde Stadtbaumeister und Innungskassier.
|
| Neben einer Anzahl von Häusern, die er bis zu den 1850er Jahren in der Innenstadt sowie in den Vorstädten errichtete bzw. veränderte, arbeitete Kledus mit großen Architekten bei der Errichtung wichtiger Sakralbauten zusammen: so war er 1834–1842 mit dem Ausbau des Stifts Klosterneuburg nach Plänen Josef Kornhäusels beschäftigt, 1842–1845 führte er die Johannes-Nepomuk-Kirche in Meidling nach Plänen von Karl Rösner aus.
|
| Noch in der Ringstraßenzeit florierte Kledus‘ Baumeistertätigkeit: So erstellte er für die Baudurchführung der Oper Offerte. Er war der Schwager von Baumeister Eduard Frauenfeld sen., der ebenfalls ein erfolgreicher Baumeister war. Über eine allfällige Zusammenarbeit ist jedoch nichts bekannt.
|
| Bernhard Kledus starb im 69.Lebensjahr in Wien. |
|
|
|
|
top |
Stellenwert
| Bernhard Kledus baute in der Regel als ausführender Baumeister im Auftrag anderer Architekten (z.B. Josef Kornhäusel, Karl Roesner, Ferdinand Fellner). Wo er selbständig operieren konnte, blieb er im Geist der Zeit: Die Nüchternheit, die den Stil der von Kledus erbauten Häuser charakterisiert, ist in der Tat ein typisches Element des Biedermeier.
|
| Am Spittelberg (7.Bezirk), Kirchberggasse 17, erbaute Kledus das mit den Namen „Zum goldenen Löwen“, „Zum blauen Pfau“ bzw. „Zum goldenen Kreuz“ bekannte Zinshaus (1827). Eine Blendarkatur, Kordongesimse und Dachgauben bilden den schlichten biedermeierlichen Dekorapparat.
|
| In den 1830er Jahren baute er einige Wohnhäuser im 4.Bezirk (z.B. Belvederegasse 26, Mommsengase 16), die in der zweiten Hälfte des 19.Jh.s aber verändert wurden. In der Negerlegasse 1–9 (2.Bezirk) errichtete er mit Peter Dallberg einen großen einheitlichen Zinshauskomplex im Stil des Spätbiedermeier (1843/45). Er besteht aus einer viergeschossigen geschlossenen Erstverbauung, mit einer durch Riesenpilaster und geraden Fensterverdachungen akzentuierten Fassade. Noch in den 1840er Jahren erbaute Kledus etliche frühhistoristische Zinshäuser im 8.Bezirk mit schlichter, additiver Fassadengliederung (etwa Florianigasse 1 und 15, Schmidgasse 15). |
|
|
|
|
top |
Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1827 | Miethaus „Zum goldenen Löwen“, „Zum blauen Pfau“, „Zum goldenen Kreuz“, Wien 7, Kirchberggasse 17
| 1834 | „Praghaus“, Wien 1, Ruprechtsplatz 1 (Umbau)
| 1836–1838 | Miethaus, Wien 4, Belvederegasse 26 (mit F. Reymund; 1879 umgestaltet)
| 1837 | Miethaus, Wien 4, Mommsengasse 16 (1875 verändert)
| 1839 | Zinshaus, Wien 8, Florianigasse 1
| 1840–1841 | Miethaus, Wien 1, Rotenturmstraße 14
| 1841 | Miethaus, Wien 1, Weihburggasse 4 (später abgerissen)
| 1842 | Zinshaus, Wien 4, Mayerhofgasse 5 / Danhausergasse 1 (zugeschrieben)
| 1842 | Zinshaus, Wien 8, Schmidgasse 15
| 1843–1845 | Zinshauskomplex, Wien 2, Negerlegasse 1–9 (mit P. Dallberg)
| 1845 | Zinshaus, Wien 8, Florianigasse 15
| 1859 | Zinshaus, Wien 1, Seilerstätte 2 (Ausführung, nach Plänen F. Fellners) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1834–1842 | Stift Klosterneuburg (Ausbau, nach Plänen J. Kornhäusels)
| 1842–1845 | Johannes-Nepomuk-Kirche, Wien 12, Migazziplatz (Ausführung, nach Plänen K. Rösners)
| 1849–1853 | Altlerchenfelder Kirche, Wien 7, Lerchenflderstraße 111 (Ausführung; Pläne von J.G. Müller, F. Sitte, E. van der Nüll) |
|
|
|
|
top |
Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv Baumeisterinnung; Archiv des ÖBL; Wr. Ringstraßenarchiv; OESTA |
|
|
|
|
top |
Sekundärquellen
| LITERATUR:
| J. Högn (Hg.): Bau-Schematismus oder: Adressbuch aller mit Bauten und Bauarbeiten sich beschäftigenden Künstler und Professionisten, so wie der Baumaterialien-Lieferanten in Wien. Wien 1844
| H.C. Hoffmann / W. Krause / W. Kitlitschka: Das Wiener Opernhaus. Die Wr.Ringstraße. Bd.8. Wiesbaden 1972
| F. Rieger: Die Altlerchenfelder Kirche. Wien 1911
| R. Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien 1957
| M. Wehdorn: Die Bautechnik der Wr.Ringstraße. Die Wr.Ringstraße. Bd.11. Wiesbaden 1979
| O. Wittenhofer: Die Fassaden der Wiener Wohnhäuser in der ersten Hälfte des 19.Jh.s. Wien 1948
| ÖKT 41: G. Hajos: Die Kirchen des 3.Bezirks, Wien 1974
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
| Wiener Zeitung, 25.03. 1862 (Todesanzeige) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/1 (I.Bez); Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.) | LEXIKA:
| Czeike |
|
|
|
|
top |
Anmerkungen
| Laut ÖBL-Archiv Sterbejahr fälschlich 1873 | Eingegeben von: Diego Caltana | Eingegeben am: 31.10.2011 | Zuletzt geändert: 01.12.2011 |
|
|
|
|
top |
|
|