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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 24.12.1781 - † 01.07.1861 | Geschlecht: m | Geburtsort: Maikammer bei Speyer | Land: Deutschland | Sterbeort: Bernstein, Burgenland | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Titel: k.k. Architekt | Religionsbekenntnis: unbekannt | Berufsbezeichnung: Architekt |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Akademie der bildenden Künste Wien |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab 1827 | Kinskyscher Hofarchitekt
| ab 1834 | Dietrichsteinscher Hofarchitekt |
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Vita
| Heinrich Koch wurde 1781 in Maikammer bei Speyer geboren. Über seine Familienverhältnisse und seine ersten Jahre ist nichts bekannt. Ebenfalls unbekannt ist der Grund, warum Koch nach Wien kam, um hier die Akademie der bildenden Künste zu besuchen. Jedenfalls begann nach Studienabschluss seine brillante Karriere, da er bald im Dienst einiger der angesehensten Adelsfamilien der Habsburgermonarchie stand (u.a. Kinsky, Dietrichstein, Liechtenstein).
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| Allerdings entfaltete Koch den Großteil seiner Bautätigkeit nicht in Wien, sondern vor allem in Böhmen und Ungarn, wo er zahlreiche Herrensitze und Schlösser errichtete. Auch als Kinsky’scher Hofarchitekt wirkte er nur außerhalb Wiens. Im Auftrag der Dietrichsteins realisierte er 1834–1835 hingegen den Sommersitz in der ehemaligen Vorstadt Alsergrund (später von der Familie Clam-Gallas erworben; heute Wien 9, Währinger Straße 32). Darüber hinaus wurde er von der Familie Liechtenstein 1836 mit Umbauprojekten für ihr Stadtpalais beauftragt.
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| Neben seiner Tätigkeit als Architekt war Koch auch als Kunstgewerbler mit dem Entwerfen von Einrichtungsgegenständen erfolgreich. Er starb im 80.Lebensjahr in Bernstein und wurde in Wien beigesetzt. |
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Stellenwert
| Heinrich Koch ist ein Vertreter einer prunkvollen klassizistischen Privatarchitektur, die im Wien des Vormärz wenig Gelegenheit hatte sich zu entfalten. In Böhmen und Ungarn, d.h. in der „Provinz“ schlechthin, findet man hingegen die bedeutendsten Beispiele der klassizistischen Wohnkultur der oberen Schichten. Ein Teil davon sind z.B. die von Koch geplanten und erbauten Schlösser Kinsky in Adlerkosteletz (heute Kostelec nad Orlici, CZ) und in Smichov bei Prag (heute Praha, CZ). Besonders ersteres, das 1829–1833 errichtet wurde, zeigt etliche Stilelemente, die typisch für Kochs Schaffensweise wurden, wie die Säulenloggia, die ionischen Säulen bzw. Pilaster und die geraden Fensterverdachungen.
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| 1834–1835 konnte Koch im Auftrag von Franz Josef Fürst von Dietrichstein ein prächtiges Gartenpalais in Wien realisieren: die villenartige klassizistische Architektur, mit der Koch schon außerhalb Wiens experimentiert hatte, definierte den kubisch geschlossenen Baukörper. Die Loggia mit ionischen Riesensäulen und Tympanon dominiert den Mittelrisalit und entlastet gleichzeitig das ansonsten kompakte Ensemble. Die schlicht gehaltenen Fassaden sind von den Blendpfeilerarkaturen der Fenster im Erdgeschoss und von den geraden Verdachungen der Obergeschossfenster rhythmisiert.
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| 1836 wurde Koch als renommierter Innenarchitekt von Alois Josef II. Fürst Liechtenstein beauftragt, die beiden Liechtensteinschen Stadtpalais in der Herrengasse und in der Bankgasse dahingehend zu prüfen, welches sich „ohne bedeutende Kosten“ zur Adaptierung als zeitgemäßer Wohnpalast eigne. Die Entscheidung fiel zugunsten des Gebäudes in der Bankgasse aus, und Koch lieferte Pläne für alle Innenausbauten. Die Realisierung ist wahrscheinlich nicht zustande gekommen, da nach kurzer Zeit der Umbau von P.H. Desvignes im Stil des Neorokoko durchgeführt wurde.
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| 1845–1856 baute Koch nochmals für Franz Josef Fürst von Dietrichstein die abgebrannte Annakirche in Nikolsburg (heute Mikulov, CZ) als Grabkirche der Dietrichsteiner im spätklassizistischen Stil unter Beibehaltung der Fassadenfront um. Dies scheint Kochs einzige realisierte Sakralarchitektur zu sein.
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| Koch entwarf als Kunstgewerbler auch Einrichtungsgegenstände wie Möbel und Uhren im Empirestil. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1822 | Schloss Cernikowitz, Böhmen / Cernikovice, CZ
| 1827–1831 | Villa Kinsky, Prag-Smichow, Böhmen / Praha, CZ
| 1829–1833 | (Neues) Schloss Kinsky, Adlerkosteletz, Böhmen / Kostelec nad Orlici, CZ
| 1832–1834 | Palais Karoly, Pest / Budapest, H, Karolyi Mihaly utca 16 (Umbau; als Nachfolger von A.P. Rigel)
| 1834–1835 | Palais Clam-Gallas, Wien 9, Währingerstraße 32
| 1851 | Palais Szechenyi, Ödenburg / Sopron, Szechenyi ter 1, H |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1845–1856 | Gruftkirche (Dietrichsteinsche Gruft), Nikolsburg, Mähren / Mikulov, CZ |
INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| 1836–1840 | Gruft Kinsky, Budenitz, Böhmen / Budenice, CZ |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1836 | Palais Liechtenstein, Wien 1, Bankgasse (Innenaus- und Umbauten) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| WStLA |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| F. Czeike: Wien: Kunst, Kultur und Geschichte der Donaumetropole. Wien 1999
| A. Kieslinger / E. Mejchar: Die Steine der Wiener Ringstraße. In: Die Wiener Ringstraße. Bd.4. Wiesbaden 1972
| E.B. Ottillinger / L. Hanzl: Kaiserliche Interieurs: die Wohnkultur des Wiener Hofes im 19. Jahrhundert. Wien 1997
| E. Springer: Geschichte und Kulturleben der Wiener Ringstraße. In: Die Wiener Ringstraße. Bd.2. Wiesbaden 1979
| R. Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19.Jh. Wien 1970
| R. Wagner-Rieger: Geschichte der Architektur in Wien. Vom Klassizismus bis zur Secession. In: Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Bd.3, Wien 1973
| D. Wiebenson / J. Sisa (Hg.): The Architecture of Historic Hungary. Cambridge (Mass.) 1998
| G. Winker: Wiener Architekten in Sopron im 19.Jahrhundert. In: Mitteilungen d.Ges.f.vergleichende Kunstforschung in Wien. 49.1998, Nr.3, S.12f | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.) | LEXIKA:
| ÖBL; ThB | INTERNETLINKS:
| http://portal.suedmaehren.at/wiki/index.php/Heinrich_Koch; http://de.wikipedia.org/wiki/Kostelec_nad_Orlic%C3%AD |
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Anmerkungen
| Czeike 1999 irrt: Die Fassade der Michaelerkirche wurde von Ernst Koch und nicht von Heinrich K. umgebaut | Eingegeben von: Diego Caltana | Eingegeben am: 01.05.2012 | Zuletzt geändert: 15.06.2012 |
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