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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 12.04.1843 - † 05.12.1921 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Titel: Oberbaurat, Professor | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Franz K., k.u.k. Beamter
| Mutter: Maria, geb. v. Rössler
| Ehe (1874) mit Maria Theresia Pernitsch (1853–1941)
| Kinder: Maria Klotilde, verehel. v. Schauenstein (1875–1947); Bertha Josefa (1877–1931); Walter (1880–1898) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1860–1865 | Polytechnisches Institut Wien
| 1863–1864 | Akademie der bildenden Künste Wien (bei van der Nüll) |
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Vita
| Julius Koch wurde 1843 als Sohn eines Direktionsadjunkts in Wien geboren. Er besuchte von 1860 bis 1865 das Polytechnische Institut – mit einer kurzen Unterbrechung an der Wiener Akademie, wo er aber lediglich ein Semester in der Meisterklasse von Eduard van der Nüll belegte.
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| Von seiner erfolgreichen Laufbahn gibt es leider nur wenige Nachrichten; jedenfalls war er ein sehr vielseitiger Fachmann, der sich im Laufe seiner Karriere mit verschiedenen Bauaufgaben auseinandersetzte. Etliche seiner Projekte fanden breite Anerkennung und wurden in Fachzeitschriften sowie in der bekannten Reihe „Wiener Neubauten“ veröffentlicht.
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| Als Architekt erfolgreich tätig, wurde Koch auch als Professor an das Polytechnische Institut (nach 1872 Technische Hochschule) berufen. Darüber hinaus war er ein bedeutender Publizist, der u.a. an den bedeutendsten Publikationen der architektonischen und technischen Kultur der Jahrhundertwende teilnahm (z.B. bei dem von Korz redigierten Werk „Wien am Anfang des 20.Jahrhunderts“). Außerdem war er langjähriges Mitglied des Zeitungsausschusses der Zeitschrift des österr. Ingenieur- und Architektenvereins.
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| Julius Koch starb im 79.Lebensjahr in Wien. |
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Stellenwert
| Julius Koch war in einer fruchtbaren, aber dennoch kritischen Periode der Wiener Architektur tätig. Von der Zeit des großen Baubooms in den 1870 und 80er Jahren, als sich die Architekten vorwiegend mit Wohnbauten auseinandersetzten, bis zum Beginn des sozialen Engagements um 1900 blieb Koch im Einklang mit den wechselnden Bauaufgaben der Architektur, sowohl in seiner praktischen als auch in seiner theoretischen Tätigkeit.
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| Nach den zeitgenössischen Quellen führte Julius Koch eine große Anzahl von Wohnhäusern, Villen, Saalbauten, Fabrikanlagen und öffentlichen Bauten aus. Nur einige davon sind heute identifizierbar, sie repräsentieren allerdings interessante Dokumente für die Baukultur der jeweiligen Zeit, in der sie entstanden.
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| 1877 erbaute Koch das Warenhaus Salcher u. Söhne in Wien 1, Werdertorgasse 2a. Das streng historistische Wohn- u. Geschäftshaus hatte im Erdgeschoss und ersten Stock Geschäftslokale, in den restlichen Geschossen Wohnungen. In diesem musterhaften Gebäude (das in „Wiener Neubauten“ publiziert wurde) gab es durchlaufende Räumlichkeiten in beiden Geschäftsgeschossen; die Prachtwohnungen im 1. und 2. Stock waren für die beiden Geschäftsinhaber bestimmt. Die Fassaden hatten Riesenpilaster, Erker und an den Ecken vorspringenden Risalite mit Mansarddächern. Der üppige Dekor mit Anlehnungen an die italienische und französische Renaissance war z.T. mit barockisierenden Elementen – wie etwa Konsolen – durchsetzt.
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| 1878–1879 plante Koch einen Teil des unter der Leitung Ferstels errichteten Bauensembles am Maximilianplatz (heute Wien 9, Rooseveltplatz 7, 8, 9). Die Gruppe besteht aus dem Haus Klauser (Nr.7) von Anton Klauser, dem Pfarrhof der Votivkirche (Nr.8) von Heinrich Ferstel und dem Haus Göbel (Nr.9) von Julius Koch. Die drei Bauten werden als ein Komplex angesehen, da ihnen der Wohnhauscharakter (ohne sichtbare Geschäftslokal-Gestaltung im Erdgeschoss) gemeinsam ist. Der Stil mit Elementen der deutschen und italienischen Renaissance wird von dem in der Mitte liegenden Pfarrhof definiert, die benachbarten Eckhäuser (darunter das von Koch) sind ihm angeglichen und untergeordnet.
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| 1893 bekam Koch den Auftrag, ein Gebäude für die verheirateten Bediensteten der „Nußdorfer Bierbrauerei von Bachofen & Medinger“ in Wien 19 zu entwerfen. Das ist der einzige Fall in Wien, wo man vom 1892 erlassenen Gesetz betreffend Begünstigung für Neubauten mit Arbeiterwohnungen (die erste gesetzliche Maßnahme für eine soziale Wohnbautätigkeit in Österreich-Ungarn) profitierte. Koch verwendete hier das typische Gangküchensystem, aber er plante für je drei Wohnungen zwei WC-Anlagen, was für die damalige Zeit schon verhältnismäßig fortschrittlich war. Eine gemeinsame Waschküche und ein Nutzgarten für jeden Mieter erhöhten zudem den Lebensstandard.
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| Koch entwarf auch etliche Grabdenkmäler, darunter das Mausoleum für seinen häufigen Mitarbeiter, den Baumeister Josef Prokop. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1877 | ehem. Waren- und Miethaus Salcher u. Söhne, Wien 1, Werdertorgasse 2a
| 1878–1879 | Miethaus, Wien 9, Rooseveltplatz 9 (Oberleitung H. Ferstel)
| 1893 | Arbeiterwohnhaus, Nußdorfer Bierbrauerei, Wien 19 (nicht identifizierbar) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1869 | Volksschule, Wien 16, Abelegasse 29 (nicht erhalten)
| 1895 | Brauhaus-Restauration Simmering, Wien 11, Simmeringer Hauptstraße 99 (nicht erhalten)
| 1897–1899 | Telephonzentrale, Wien 6, Lehárgasse 7 (Fassadengestaltung; Entw. E. Faßbender)
| vor 1899 | Mausoleum für den Baumeister J. Prokop, Wien 13, Hietzinger Friedhof
| 1901 | Ehrengrab Johann v.Radinger, Wien 11, Zentralfriedhof |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| J. Koch: Die Wiener Monumentalbauten. In: Baugewerks-Zeitung 12.1880, S.277ff
| J. Koch: Bauthätigkeit Wiens im Jahre 1881. In : Baugewerks-Zeitung 13.1881, S.452
| J. Koch: Oesterreichs Kunstindustrie. In: WÖIAV 12.1887, S.310-311
| J. Koch: Bau der Brauhaus-Restauration in Simmering. In: ZÖIAV 48.1896, S.155
| J. Koch: Die Enthüllung der Denkmale vor der Technischen Hochschule. In: ZÖIAV 55.1903, S.603ff
| J. Koch: Vereinshäuser. In: P. Kortz: Wien am Anfang d.20.Jh.s., Wien 1906, Bd.2, S.317-324
| J. Koch: Das Denkmal im Stadtbilde. In: WBIZ 25.1908, S.238-241 | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| ABK; TUAW; Wr. Ringstraßenarchiv; WStLA |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| K. Eggert: Der Wohnbau der Wiener Ringstraße im Historismus. Die Wr. Ringstraße, Bd.7, Wiesbaden 1976
| A. Kieslinger: Die Steine der Wiener Ringstraße. Die Wr. Ringstraße, Bd.4, Wiesbaden 1972
| P. Kortz: Wien am Anfang d.20.Jh.s., 2 Bde, Wien 1906
| M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910
| R. Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19.Jh. Wien 1970 | HINWEISE AUF WERKE:
| Wiener Neubauten, Serie A
| 2.Bd., 1880, S.16, T.64-68 (Warenhaus Salcher u. Söhne)
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| WBIZ (Wiener Bauindustrie Zeitung)
| 16.1899, S.18 (Bauten-Album), T.50 (Grabstätte der Fam. Josef Prokop)
| 23.1906, S.212–213 (Denkmal auf dem Ehrengrab Hofrat v. Radinger am Zentralfriedhof)
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| ZÖIAV (Zeitschrift des Österr. Ing.- und Architektenverein)
| 33.1881, S.91, T.14–15 (Haus Goebel am Maximilianplatz)
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| Baugewerks-Zeitung
| 10.1878, S.3f (Projekt zu einem Wohnhaus am Rathausplatz)
| 17.1885, S.18f (Wohn- u. Warenhaus in Wien)
| 27.1895, S.114f (Wohn- u. Warenhaus in Budapest) | NACHSCHLAGEWERKE:
| L. Eisenberg: Das geistige Wien. Wien 1893; Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.) | LEXIKA:
| Kosel |
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Anmerkungen
| Im TH-Register wird fälschlich als Geburtsjahr 1842 angegeben | Eingegeben von: Diego Caltana | Eingegeben am: 01.05.2012 | Zuletzt geändert: 15.06.2012 |
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