Vita
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Johann Georg Kornhäusel wurde 1752 als Sohn eines aus dem niederösterreichischen Waldviertel zugewanderten Maurerpoliers in Wien geboren. Über seine frühen Lebensjahre gibt es wenige Auskünfte: 1777 legte er die Maurermeisterprüfung ab und im darauf folgenden Jahr ist sein Name in den Zunfttafeln der heutigen Wiener Baumeister-Innung zu finden. 1779 erlangte er eine der begehrten Stellen als Stadtbaumeister in Wien, als die Witwe des 1777 verstorbenen Wiener Baumeisters Ferdinand Mödlhammer ihre Befugnis zurücklegte.
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Von seinem Bauschaffen ist kaum etwas bekannt, so ist nicht eindeutig feststellbar, ob er nur nach eigenen Entwürfen gearbeitet hat oder vor allem mit der Ausführung von Bauaufträgen beschäftigt war; darüber hinaus ist von der Bautätigkeit heute kaum mehr etwas vorhanden bzw. identifizierbar. Als bürgerlicher Stadtbaumeister errichtete er Wohn- und Miethäuser. Mindestens einmal stand er im Dienst des Adels, als ihm die Familie Starhemberg den Wiederaufbau des ehem. Freihauses auf der Wieden übertrug, wobei er allerdings nur (unausgeführte) Pläne lieferte.
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Kornhäusel bewohnte zuletzt mit seiner Familie (darunter dem Sohn Josef) das Haus Laimgrube 24 (Linke Wienzeile 4), wo auch die Familie des Baumeisters Franz Jäger sen. lebte, mit der die Kornhäusels freundschaftlich, beruflich, später auch verwandtschaftlich verbunden waren. 1794 folgte er Jäger als Obervorsteher in der Zunft nach.
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Johann Georg Kornhäusel war Mitglied in der Freimaurerloge „Zu den 3 Feuern“ und das könnte auch eine Rolle in seiner Karriere gespielt haben. Er starb aber bereits im 45.Lebensjahr in Wien als Folge eines Schlagflusses. Nach seinem Tod erhielt seine Witwe von der Wiener Baumeisterzunft den Baumeister Ernst Koch als Geschäftsführer zugewiesen. Da sie kurz danach auch starb, wurde der Betrieb stillgelegt; die Gewerbeberechtigung blieb aber unter der Bezeichnung „Georg Kornhäusels selige Erben“ weiterhin gewahrt. |
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