Vita
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Josef Lippert wurde als József Lippert in Arad im damaligen Banat, Ungarn (heute Rumänien) als Sohn eines Realitätenbesitzers geboren. Die Familie stammte ursprünglich aus der Schweiz war aber im ungarischen Kulturraum bestens integriert. Nach einer Vorbildung als Zimmermeister trat Lippert 1849 für ein Jahr in die Akademie der bildenden Künste in Wien ein. Nach vielen Quellen war er ein Schüler von Leopold Ernst.
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Nach dem Studienjahr bereiste Lippert Norddeutschland und Dänemark, studierte namentlich die alten Holzkirchen Skandinaviens und machte architektonische Studien in England, Frankreich und Italien.
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Lippert beschäftigte sich jedoch auch mit der Bauaufnahme wichtiger mittelalterlicher Baudenkmäler - viele davon wurden in den „Mittheilungen der k.k. Central-Commission in Wien“ veröffentlicht. Seit 1855 wurden seine Zeichnungen auch in zahlreichen Ausstellungen im österreichischen Kunstverein (der 1850 unter starker Beteiligung von Künstlern und Architekten gegründet wurde) präsentiert.
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1857 bekam Lippert den ersten Auftrag von János Simor, Bischof von Györ und späterer Erzbischof von Esztergom sowie Primas von Ungarn, für die Restaurierung des Domes in Györ. In den folgenden Jahren wurde Simor der wichtigste Auftraggeber Lipperts, dem als „Primatialarchitekt“ die angesehensten kirchlichen Bauaufgaben im damaligen Ungarn ihm zugeteilt wurden. 1864 wurde Lippert zum Dombaumeister der Pressburger Krönungskirche der ungarischen Monarchen (Martinsdom), welche von Grund auf restauriert werden sollte, gewählt.
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Lippert entwarf auch mehrere sakrale Geräte, alle im Geist der mittelalterlichen Kunst so etwa 1862 einen Reliquienschrein für die Hand des hl. Königs Stephan für die Burgkapelle in Buda.
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Der Ruf seiner Kompetenz für sakrale Bauten erreichte auch Tschechien, wo er einige entsprechende Aufträge ausführen konnte, wie beispielsweise die Cyrillkapelle in der Basilika Mariä Himmelfahrt und St. Kyrill und Method in Velehrad.
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Auch in Wien war man auf Lippert aufmerksam geworden. 1864 wurde er vom Landkomtur Eugen Graf von Haugwitz mit Bauarbeiten in der Deutschordenskirche und -haus im 1. Bezirk, Singerstraße 7 beauftragt. 1866 arbeitete Lippert ein zweites Mal in Wien am Entwurf der Inneneinrichtung in neogotischen Formen für die Elisabethkirche im 4. Bezirk (Gebäudeentwurf H. Bergmann).
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Im selben Jahr wurde Lippert vom Kaiser mit dem Prädikat von Granberg geadelt.
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Josef Lippert starb im 76.Lebensjahr in Vorderbruck bei Gutenstein, Niederösterreich. |
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