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Mathias Mindl

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 07.04.1780 - † 06.07.1839
Geschlecht: m
Geburtsort: Budapest
damaliger Name: Pest
Land: Ungarn
damaliger Name: Königreich Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
weitere Namen: Mindel, Mündl
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Augustin M., Rauchfangkehrermeister
Mutter: Anna, geb. Koller
1.Ehe (1808) mit Katharina Unrein (*1774), Witwe des Stadtbaumeisters Liborius Thaddäus Gerl
Kinder: Mathäus Johann (*1808); Josefa
2.Ehe mit Katharina Wurm
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
ab 1804Akademie der bildenden Künste Wien (bei Hohenberg)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1807Zeugnis als Maurer
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Auszeichnungen und Ämter
o.J.Leutnant des bürgerlichen Schützen-Corps
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Vita
Matthias Mindl wurde 1782 in Pest (heute Budapest, H) als Sohn eines Rauchfangkehrermeisters geboren. Alles deutet darauf hin, dass er eine Maurerausbildung durchlaufen hat, ob sie in Pest oder bereits in Wien erfolgte, ist nicht klar.

1804 war Mindl sicher in Wien, da er Anfang dieses Jahres in die Akademie als Maurergeselle eintrat, um Architektur bei Hohenberg zu studieren. Von seiner folgenden Laufbahn in diesem Institut weiß man nichts; 1807 ist aber ein Zeugnis für den Maurergesellen Mindl zu finden (laut Wagner-Rieger, Bürgerhaus, 1957).

In den folgenden Jahren wurde er bürgerl. Stadtbaumeister (1819 in einer offiziellen Urkunde so erstmals bezeichnet) und Inhaber eines Ziegelofens in Vösendorf, NÖ. Eine Reihe von Gebäuden, die noch in der Nachkriegszeit erhalten waren, lassen darauf schließen, dass Mindl in den 1820er Jahren bis zu seinem Tod als Baumeister recht erfolgreich tätig war. Allerdings sind in den letzten Dezennien alle Bauten bis auf zwei abgerissen worden.

Matthias Mindl starb im 59.Lebensjahr in Wien.
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Stellenwert
Matthias Mindls Œuvre ist schwer einzuordnen, weil fast alle seiner Bauten abgerissen wurden und das einzige noch erhaltene Wohngebäude 1881 neu fassadiert wurde (Wien 2, Obere Augartenstraße 74 / Taborstraße 37, erb. 1839). Anhand des Entwurfs ist die ursprüngliche Erscheinung und Fassadengestaltung des Hauses jedoch noch ersichtlich: das 4-geschossige Eckhaus präsentiert eine breite Doppelfassade mit additiver Fensterreihung, die in schlichten spätklassizistischen Formen mit geraden Fensterverdachungen und Rechteckfeldern in den Parapeten des 1.Geschosses gestaltet wurde. In diesem Haus starb der bekannte Architekt Alois (Luigi) Pichl.

Zu Beginn seiner Bautätigkeit soll Mindl das alte Leopoldstädter Gemeindehaus in Wien 2, Kleine Sperlgasse 10 (1824–1825) ausgeführt haben. Der schöne klassizistische Bau präsentiert eine sich auf drei Geschossen entfaltete Fassade mit ionischer Riesenpilasterordnung und einem Attika-Dreiecksgiebel im Mittelrisalit. Das Stiegenhaus wurde mit dorischen Säulen gemäß der Funktion prächtig gestaltet. Die Aufwändigkeit dieses klassizistischen Gebäudes ist vermutlich dem Einfluss von Hohenbergs Lehrmeinung zu verdanken.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
Auswahl:
1820Miethaus, Wien 4, Taubstummengasse 3 (Zubau; abgerissen)
1822Miethaus, Wien 2, Afrikanergasse 5 (abgerissen)
1822Miethaus, Wien 2, Franzensbrückenstraße 5 (abgerissen)
1822Miethaus, Wien 2, Große Mohrengasse 22 / Schmelzgasse 8 (abgerissen)
1829Wohnhaus, Wien 2, Hollandstraße 13 (abgerissen)
1831Wohnhaus, Wien 3, Schimmelgasse 6 (Umbau; abgerissen)
1831Wohnhaus, Wien 3, Schimmelgasse 16 (abgerissen)
1838Miethaus, Wien 5, Franzensgasse 16 / Grüngasse 3 (Zubau; abgerissen)
1839Miethaus, Wien 2, Obere Augartenstraße 74 / Taborstraße 37 (1881 neufassadiert)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1824–1825altes Amtshaus, Wien 2, Kleine Sperlgasse 10 (nicht gesichert)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
ABK; WStLA; Archiv Adler; Pfarre St.Josef (Matrikenstelle)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
R. Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien 1957

INTERNETLINKS:
http://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx
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Anmerkungen
Eingegeben von: Diego Caltana
Eingegeben am: 01.10.2012
Zuletzt geändert: 15.12.2012
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