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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 15.09.1839 - † 05.08.1904 | Geschlecht: m | Geburtsort: Bruntal | damaliger Name: Freudenthal, Schlesien | Land: Tschechien | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Payerbach, NÖ | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | weitere Namen: Carl Q. | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Adalbert Q., Herrschaftstrabant
| Mutter: Barbara, geb. Hadwiger
| Ehe (1869) mit Anna Maria Ifenz (1840–1924)
| Kinder: Franz Karl (1871–1936), Architekt; Elisabeth Anna, verehel. Polzer (*1875); Anna Caroline, verehel. Lorenz (*1877); Karoline Theresia (*1878); Julia Maria, verehel. Stögner (*1881); Theodor (*1882) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1858–1859 | Polytechnisches Institut Wien |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1873 | Baumeisterkonzession |
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Mitgliedschaften
| 1873 | Bau- und Steinmetzmeister-Genossenschaft
| 1881 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein |
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Vita
| Karl Quidenus wurde 1839 in Freudenthal, österr. Schlesien (heute Bruntal, CZ) als Sohn eines Wirtschaftsverwalters geboren. Wie er nach Wien kam und wie seine Jugendzeit überhaupt verlief, ist nicht bekannt. 1858–59 besuchte er das Polytechnische Institut in Wien, dann gibt es eine lange und bislang unaufgeklärte Pause in seiner Laufbahn. 1873 wurde er in die Wiener Baumeisterinnung aufgenommen.
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| Nach der Erlangung der Baumeisterkonzession begann Quidenus als privater Baumeister zu arbeiten. In den Jahren nach dem Börsenkrach und der darauffolgenden schlechten Baukonjunktur etablierte er sich trotzdem in der Wiener Bauwelt als privater Baumeister, wobei er sich ausschließlich mit repräsentativen Wohnbauten auseinandersetzte. Mit seiner Baufirma war er auch mit Adaptierungen und Umbauten sehr beschäftigt.
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| 1881 wurde er auf Empfehlung des Baumeisters Theodor Hoppe in den Österreichischen Ingenieur- und Architektenverein aufgenommen. Obwohl er ein Architekturstudium – zumindest in Wien – nicht abgeschlossen hat, trug er auch den Titel eines Architekten.
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| Er war der Vater des Architekten Franz Quidenus, der nach dem Ersten Weltkrieg jedoch vor allem im Kraftfahrwesen tätig war. Ab 1899 von den Baugeschäften zurückgetreten, starb Karl Quidenus im 65.Lebensjahr in Payerbach, NÖ. |
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Stellenwert
| Karl Quidenus’ Œuvre steht im Einklang mit den Bauaufträgen der arrivierten Baumeister der Gründerzeit, d.h. sein Haupttätigkeitsfeld lag in der Errichtung von eleganten sowie rentablen Wohnhäusern für das Großbürgertum. Stilistisch sind seine Wohnbauten durch die Wende von der Wiener Neorenaissance zum Neobarock gekennzeichnet.
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| Sein erster wichtiger Bauauftrag war die Errichtung des imposanten Eckhauses am Radetzkyplatz (Wien 3, Radetzkyplatz 4/Löwengasse 13/Radetzkystraße 19, 1874 erbaut). Das Gebäude hat eine städtebauliche Funktion, da dessen monumentale Neorenaissance-Fassade einen Teil des halbkreisförmigen Platzes definiert.
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| Gegen Ende der 1880er Jahre wählte Quidenus für seine Bauten späthistoristische Richtungen; so entstanden 1890 z.B. zwei in der renommierten Allgemeinen Bauzeitung publizierte Häuser: das Zinshaus in Wien 9, Kolingasse 3 in barockisierenden Formen sowie das Wohnhaus in Wien 3, Pragerstraße 10 (heute Radetzkystraße 23) mit Stilelementen der süddeutschen Renaissance.
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| 1894 errichtete er das Doppelwohnhaus Wien 4, Schleifmühlgasse 11–13, bei dem er die Stilelemente des Neobarocks und der süddeutschen Renaissance zu verschmelzen versuchte. Die langen Fassaden sind von Fenstern mit barockisierender Rahmung rhythmisiert, die starke horizontale Gliederung der Gesimse wird von einem seitlichen im Altdeutschen Stil ausgeführten Giebelaufsatz ausgeglichen.
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| Quidenus beschäftigte sich auch mit dem Typus des Wohn- und Geschäftshauses, das ab ca.1880 an Bedeutung gewann. Die ersten zwei Etagen waren von breiten Schaufenstern in Glas-Eisen-Konstruktion charakterisiert; darauf entwickelten sich die eigentlichen Wohngeschosse, die Quidenus im historisierenden Stil mit üppigem Dekor entwarf (z.B. Wien 7, Siebensterngasse 33, 1893 erbaut). |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1874 | Miethaus, Wien 3, Radetzkyplatz 4/Löwengasse 13/Radetzkystraße 19
| 1876 | Miethaus, Wien 3, Dißlergasse 10 (Änderung)
| 1876 | Mietpalais, Wien 4, Schwindgasse 19
| 1878 | Miethaus, Wien 9, Hörlgasse 16
| 1878 | Miethaus, Wien 9, Hörlgasse 18
| 1879 | Wohnhaus, Wien 3, Bechardgasse 6
| 1879 | Miethaus, Wien 4, Mayerhofgasse 20 (Ausf.; Entw. von Fellner & Helmer)
| 1880–1881 | Miethaus, Wien 1, Goldschmiedgasse 8
| 1880 | Miethaus, Wien 3, Radetzkystraße 23 (nach 1945 leicht verändert)
| 1884 | Miethaus, Wien 9, Währinger Straße 3
| 1886 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 9, Währinger Straße 5–7 (Ausf.; Entw. von Fellner & Helmer)
| 1886 | Miethaus, Wien 9, Kolingasse 3
| 1892 | Miethaus, Wien 1, Fichtegasse 2/Seilerstätte 19
| 1893 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 7, Siebensterngasse 33
| 1894 | Miethaus, Wien 4, Schleifmühlgasse 11–13
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verschiedene Adaptierungen und Aufstockungen in Wien
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv Baumeisterinnung; Archiv Adler; Archiv des ÖBL; ÖIAV; OESTA; Wr.Ringstraßenarchiv; TUAW; Pfarre Alservorstadt (Matrikenstelle) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| A. Kieslinger / E. Mejchar: Die Steine der Wiener Ringstraße. Die Wr.Ringstraße. Bd.4. Wiesbaden 1972
| H. Matis / S. Stiefel: „Mit vereinigter Kraft des Capitals, des Credits und der Technik“. Die Geschichte des österreichischen Bauwesens am Beispiel der Allgemeinen Baugesellschaft – A. Porr Aktiengesellschaft. Bd.2. Wien 1994
| Neue Freie Presse 5.8.1904 (Todesmeldung)
| WBIZ 21.1904, S. 358 (Nachruf)
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980 | HINWEISE AUF WERKE:
| Allgemeine Bauzeitung
| 55.1890, S.64, T.56 (Haus Wien 9, Kolingasse 3)
| 55.1890, S.96, T.77 (Haus Wien 3, Pragerstraße 10, heute Radetzkystraße 23)
| 56.1891, S.88, T.66–68 (Haus Wien 9, Währinger Straße 5–7)
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| WBIZ
| 12.1895, S.426, T.43 (Haus Wien 7, Siebensterngasse 33) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/1 (I.Bez); Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.) |
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Anmerkungen
| Der in DEHIO angegebene Architekt Gudenus (Haus Wien 7, Siebensterngasse 33) ist richtig Karl Quidenus. | Eingegeben von: Diego Caltana | Eingegeben am: 01.05.2012 | Zuletzt geändert: 15.06.2012 |
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