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Anton Pius Rigel

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 12.05.1789 - † 07.08.1868
Geschlecht: m
Geburtsort: Rom
Land: Italien
damaliger Name: Kirchenstaat
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
weitere Namen: A.P. Riegel
A.P. Riegl
Antoninus Pius R.
Antonius Pius R.
Religionsbekenntnis: unbekannt
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater akademischer Maler Franz R. (1745-1820), Mutter Franziska, geb. Matavelli
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
ab 1804Akademie der bildenden Künste Wien
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Mitgliedschaften
1865Österr. Ingenieur- und Architektenverein
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Vita
Anton (Antoninus) Pius Rigel wurde 1789 in Rom als Sohn eines österreichischen Malers geboren. Über seine frühen Jahre ist nichts bekannt. 1804 trat er in die Wiener Akademie der bildenden Künste ein, wo er seine Ausbildung als Architekt erhielt. Nach der Studienzeit begann für ihn eine vielfältige Tätigkeit: Rigel wurde, wie damals noch üblich war, Architekt im Dienst zweier Adelsfamilien, der Familie Auersperg in Wien und der Familien Brunswick in der heutigen Slowakei. Rigel war auch im ungarischen Teil der Monarchie tätig: in Pest (heute Budapest) erbaute er z.B. das Palais Károlyi.

Nach 1848 profilierte sich Rigel als wichtiger Vertreter der Wiener Architekturkultur: er war einer der vierzehn Techniker, die sich zum „Österreichischen Ingenieur-Verein“ zusammenschlossen; er gehörte zu den Architekten, die den Bau des Arsenals vorschlugen; ferner beteiligte er sich 1858 auch an der Stadterweiterungskonkurrenz.

Rigel erfuhr auch als Erfinder Anerkennung. 1826 veröffentlichte er einen Entwurf für eine Sparrendachstuhlkonstruktion, 1857 wurde ihm ein Privilegium für die Konstruktion einer doppelten Verglasung (eine Art „Isolierverglasung“) erteilt.

Anton Pius Rigel starb im 80.Lebensjahr in Wien.
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Stellenwert
Anton Pius Rigel wurde eine wichtige Persönlichkeit im Wiener Architektenkreis der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts. Zu Beginn seiner Tätigkeit mit typischen Aufgaben der Zeit beauftragt, entfaltete er später seine Interessen in mannigfaltiger Weise. Sein Einfluss dehnte sich vor allem auf die frühe Epoche der Erneuerung der Wiener Architektur nach 1848 aus.

Seine frühesten Bauaufträge erhielt er in der Provinz. Als Baudirektor des Grafen Josef Brunswick war er für die Umgestaltung von dessen Landsitz verantwortlich. Rigels Engagement für den Umbau des Schlosses Brunswick in Unter-Krombach (heute Dolna Krupa, SK) ist nicht auf Basis von Plänen, sondern anhand der Korrespondenz zwischen dem Architekten und dem Grafen belegt: von dieser Quelle erfährt man von seiner durch Antike und Renaissance beeinflussten Architektur. Rigel beließ während der Bauarbeiten (1820–1822) die Innendisposition fast unverändert, erhöhte das Gebäude jedoch um ein Geschoss und situierte in der Mitte der beiden längeren Fassaden einen imposanten, über zwei Stockwerke reichenden Säulenportikus.

1829 realisierte Rigel auf dem Auerspergischen Majoratsgut in der ehemaligen Vorstadt Josefstadt sein einziges nachweisbares Bauvorhaben für die Adelsfamilie, das Wohnhaus „Zum heiligen Petrus“, Wien 8, Lerchenfelder Straße 6 (mit J. Hainz). Der palaisartige Wohnbau präsentiert einen flachen Mittelrisalit mit Riesenpilastern und Dreiecksgiebel.

1848 traten militärische Erwägungen bei der Planung von Stadterweiterungen in den Vordergrund. Nach der Stürmung des alten Zeughauses in der Renngasse wurde von privater Seite durch Rigel und Karl Roesner eine Petition betreffend den Bau eines mit einer Zitadelle in Verbindung stehenden Artillerie-Etablissements eingereicht. Die Anlage sollte nicht von Militäringenieuren projektiert werden, sondern von zivilen Architekten und diesbezüglich wurde eine beschränkte Konkurrenz durchgeführt. Eingeladen waren ursprünglich zwölf Wiener Architekten. Von ihnen wurden für die Entwurfsphase des Arsenals auch Rigel und Roesner ausgewählt, von dessen Ausführung er sich indes aus nicht bekannten Gründen zurückzog.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1813–1822Schloss Brunswick, Unter Krombach / Dolna Krupa, SK
1829Wohnhaus „Zum hl. Petrus“, Wien 8, Lerchenfelderstraße 6 (mit J. Hainz)
1832Palais Karoly, Pest / Budapest, H, Karolyi Mihaly utca 16 (Umbau; heute Petöfi Irodalmi Muzeum)

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1849Neues Arsenal in Wien (Wettbewerb, mit C. Roesner)
1858Stadterweiterungskonkurrenz, Wien
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Sekundärquellen

LITERATUR:
K. Mollik / H. Reining / R. Wurzer: Planung und Verwirklichung der Wiener Ringstraßenzone. Die Wr.Ringstraße.Bd.3. Wiesbaden 1980
H.C. Hoffmann / W. Krause / W. Kitlitschka: Das Wiener Opernhaus. Die Wr.Ringstraße. Bd.8. Wiesbaden 1972
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
M. Wehdorn: Die Bautechnik der Wiener Ringstraße. Die Wr.Ringstraße. Bd.11. Wiesbaden 1979
R. Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19.Jh. Wien 1970
R. Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien 1957

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.)

LEXIKA:
ThB

INTERNETLINKS:
http://en.wikipedia.org/wiki/Anton_Pius_Riegel
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Anmerkungen
Eingegeben von: Diego Caltana
Eingegeben am: 01.05.2012
Zuletzt geändert: 01.10.2014
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