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Eugen Felgel

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 16.10.1877 - † 16.02.1943
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
damaliger Name: Weinhaus, NÖ
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Deutsches Reich
weitere Namen: Eugen Felgel Ritter von Farnholz
Eugen Gallus
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Anton v. F. († 1930), Archivar
Bruder: Oskar Felgel (Architekt)
Ehe (1905) mit Anna Schuller
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1898Reifeprüfung Staatsgewerbeschule in Wien (bautechn. Abteilung)
1898-1902Technische Hochschule Charlottenburg, Berlin
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1903-1923Selbständiger Architekt in Wien (bis 1905 in Zusammenarbeit mit seinem Bruder Oskar Felgel, später oftmals Zusammenarbeit mit Hubert Gangl und Max Haupt)
1904Konzession für das Baugewerbe
1911Gesellschafter d. Zementholzwerke Ges.m.b.H.
1923-1939Tätigkeit in Bukarest
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Vita
Eugen von Felgel stammte aus einer gehobenen Wiener Beamtenfamilie. Sein Vater, der Archivar Anton von Felgel, wurde 1905 anlässlich seiner Pensionierung in den erblichen Ritterstand erhoben. Demgemäß führten auch seine Söhne ab diesem Zeitpunkt den Titel „Ritter von“.

Eugen Felgel erhielt eine fundierte Ausbildung. Nach Absolvierung der Staatsgewerbeschule in Wien ging er 1898 nach Berlin, um an der renommierten Technischen Hochschule in Charlottenburg zu studieren. Nach seiner Rückkehr aus Berlin eröffnete er 1903 mit seinem älteren Bruder Oskar Felgel ein gemeinsames Atelier in Wien. Während jedoch Oskar schon bald die Architektenlaufbahn zugunsten seiner Lehrtätigkeit weitgehend aufgab, führte Eugen das Baubüro mit unterschiedlichen Partnern weiter. Nachdem er auch die Baugewerbekonzession erworben hatte, führte seine Firma auch Bauten nach Entwürfen anderer Architekten aus, wobei der Schwerpunkt in der Errichtung von Miethäusern lag.

Als nach dem Ersten Weltkrieg die Aufträge ausblieben, ging Eugen Felgel Anfang der zwanziger Jahre nach Bukarest. Über seine Tätigkeit dort ist nichts bekannt. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kehrte er nach Wien zurück, wo er auch verstarb.
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Stellenwert
Eugen Felgel, der sowohl als Architekt als auch als Bauunternehmer tätig war, ist aufgrund dieses Umstandes als künstlerische Persönlichkeit schwer fassbar. Bei vielen Bauten, die unter seinem Namen errichtet wurden, ist nicht eindeutig auszumachen, wieweit er tatsächlich als Planverfasser verantwortlich war.

Sein Frühwerk - das betrifft insbesondere die in den Fachzeitschriften publizierten Entwurfsskizzen - zeigt auf Grund der Zusammenarbeit mit seinem Bruder Oskar Felgel, der ein Schüler Otto Wagners war, eine große Nähe zur Wagnerschule. Eine Händescheidung ist jedoch bei diesen gemeinsamen Arbeiten, die dem schwungvollen zeichnerischen Gestus des Secessionismus verpflichtet sind, kaum möglich.

Nach dem Ausscheiden des Bruders beschränkte sich Eugen Felgels Tätigkeit als Architekt und Bauunternehmer in Wien weitgehend auf die letzten zehn Jahre vor dem Ersten Weltkrieg, wobei sein Werk von einer großen formalen Heterogenität geprägt ist. Neben einem gewissen Pragmatismus und dem oft nicht geklärten konzeptuellen Anteil Eugen Felgels, könnte auch das Spannungsverhältnis zwischen Wiener und Berliner Schule eine Rolle gespielt haben, die Felgels Ausbildung geprägt hat. Diese große formale Bandbreite der Bauten Felgels umfasste sowohl klassizierend funktionalistische Tendenzen, die von Otto Wagners Reformideen beeinflusst sind, als auch die damals übliche Biedermeierrezeption oder einen romantisierenden Heimatstil. Einer seiner qualitätsvollsten Bauten, in einer gelungenen Synthese von zeitgenössischer Moderne und repräsentativem Anspruch, ist das Wohn- und Geschäftshaus Wien 1, Wollzeile 17, das in formaler Nähe zur Wagnerschule steht. Dies betrifft insbesondere den Einsatz von Baywindows als auch die mit einem Nutenmotiv dekorierten Fensterparapete.

Ungeachtet ihrer formalen Qualitäten sind fast alle Häuser Felgels in einer modernen Betonständerkonstruktion errichtet, wohl nicht zuletzt auch auf Grund des Umstands, dass Felgel selbst Gesellschafter einer Zementfabrik war.

Bei Bauaufgaben, die über den Wohnhausbau hinausgingen, arbeitete Eugen Felgel mit den entsprechenden Spezialisten zusammen. So errichtete er die Rosenkranzkirche in Wien 12 mit Hubert Gangl und das (nicht mehr erhaltene) Stadttheater mit dem Berliner Theaterarchitekten Oskar Kaufmann.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1903Eigenheim in Wien Hietzing (mit Oskar Felgel)
1905-1906Miethäuser, Wien 9, Schubertgasse 16-20 (mit Max Haupt)
1908Miethaus, Wien 5, Nikolsdorfer Gasse 1/Wiedner Hauptstraße 98 (mit Hubert Gangl)
1908Miethaus, Wien 19, Würthgasse 8 (mit Hubert Gangl)
1909Miethaus, Wien 9, Canisiusgasse17
1909Miethaus, Wien 6, Bienengasse 3
1910Miethaus, Wien 1, Riemergasse 9
1910Miethaus, Wien 13, Trauttmansdorffgasse 48
1910-1911Miethaus, Wien 5, Wiedner Hauptstraße 106
1911Miethaus, Wien 5, Stolberggasse 17
1911Miethaus, Wien 13, Fichtnergasse 6a
1911-1912Wohn- u. Geschäftshaus mit Lichtspielkino, Wien 1, Wollzeile 17-19
1911-1912Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 1, Franz-Josefs-Kai 13
1912-1913Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 1, Opernring 19
1912-1913Miethaus, Wien 4, Prinz-Eugen-Straße 68
1911-1913Miethaus, Wien 8, Daungasse 1 (mit Oskar Kaufmann)
1912-1913Miethäuser, Wien 7, Neubaugasse 38 u. 68
1914Miethaus, Wien 3, Schlachthausgasse
1914Miethaus, Wien 12, Thunhofgasse/Altmannsdorfer Straße
1920Adaptierung Miethaus (?), Wien 23, Kaserngasse 19

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1904Elisabethruhe (Denkmal), Wien 14, Kahlenberg (mit Oskar Felgel)
1908-1909Rosenkranzkirche, Wien 12, Marschallplatz 6 (innen stark verändert, mit Hubert Gangl)
1912-1913Neues Stadttheater mit dazugehörigem Miethaus, Wien 8, Skodagasse 20 (nicht erhalten, mit Oskar Kaufmann)

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1903Wohnhaus in Döbling (mit Oskar Felgel)
1904Bootshaus (mit Oskar Felgel)
1904Försterhaus für Schwarzbach
1904Landhaus
1905Wohnhaus in Döbling
1905Caférestaurant für Wien
1905Landhaus in der Oststeiermark (mit Oskar Felgel)
1905Landhaus in Payerbach (mit Oskar Felgel)
1905Landhaus in Unterdambach (mit Oskar Felgel)
1905Synagoge, Triest (Wettbewerb, mit Oskar Felgel)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Achleitner-Archiv
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Sekundärquellen

LITERATUR:
W. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien 1989
Festschrift zur 50-Jahrfeier der Techn. Gewerbe-Bundeslehranstalt Wien 1. Wien 1930
A. Lehne: Jugendstil in Wien. Wien 1989
Neubauten in Österreich. Wien o.J., Bd.2, T.24; Bd.3, T.44ff
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
U. Prokop: Wien. Aufbruch zur Metropole. Wien/Köln/Weimar 1994
R. Wagner-Rieger (Hrsg.): Die Wiener Ringstraße, Bd.4. Wiesbaden 1972
G. Weissenbacher: In Hietzing gebaut, 2 Bde. Wien 1999-2000
Wiener Bezirks- Kulturführer VIII, Josefstadt. Wien 1980
Wiener Fassaden des 19.Jh.s, Wohnhäuser in Mariahilf. Wien u.a. 1976
Wiener Neubauten im Styl der Secession, Bd.5. Wien 1910, T.23f

HINWEISE AUF WERKE:
Der Architekt
9.1903, T.120 (Miethaus in Döbling)
10.1904, T.26 (Bootshaus)
11.1905, S.2. (Entwurf Landhaus) / T.49 (Synagoge Triest) / S.20 T.36 (Landhaus in d. Oststeiermark) / S.33, T.80 (Caférestaurant für Wien)

Architekton. Rundschau
20.1904, H.1, S.8 u. H.2, T.9 (Entwurf eines Landhauses) / H.7, S.56 (Försterhaus für Schwarzbach)
21.1905, H.2, S.15, T.11 (Landhaus in Unterdambach) / H.5, S.40, T.39 (Landhaus in Payerbach)

Der Bautechniker
34.1914, S.673, T.37 (Wohn- u. Geschäftshaus Wien 1, Opernring 19)

Neue Architektur (Neubauten moderner Richtung aus Deutschland u. Österreich), Neue Folge 1. Serie,o.J.:
B. 47 (Miethaus Wollzeile 19)

WBIZ(Beilage)
27.1910, S.28ff (Pfarrkirche Wien-Hetzendorf)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1; Achl. III/2; Dehio 1; Dehio 2; Dehio 3

LEXIKA:
ThB 11; Czeike 2; AKL 38
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 01.05.2005
Zuletzt geändert: 11.07.2016
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