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Josef Schandl

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 15.02.1837 - † 07.03.1914
Geschlecht: m
Geburtsort: Brno
damaliger Name: Brünn, Mähren
Land: Tschechien
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Titel: Baudirektor
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Baumeister, Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Josef S.
Mutter: Anna, geb. Nechuta
Ehe (1869) mit Franziska Persinger (1850–1910)
Kinder: Ottilie, verehel. Smiritz (1870–1961); August (*1871); Anna Josepha, verehel. Grossmann (1873–1974); Rudolf (1879–1948)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
vor 1861Technische Hochschule in Brünn, Mähren / Brno, CZ
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1861Atelier Ludwig Ch. Förster
1869Bürochef für den Hochbau, Allgem. österr. Baugesellschaft
1871–1902Baudirektor, Allgem. österr. Baugesellschaft
1883–1902Prokurist, Allgem. österr. Baugesellschaft
1886Baumeisterkonzession
1902kooptiertes Mitglied des Verwaltungsrates, Allgem. österr. Baugesellschaft
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Mitgliedschaften
1864Österr. Ingenieur- und Architektenverein
1886Bau- und Steinmetzmeister-Genossenschaft
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Vita
Josef Schandl wurde 1837 in Brünn (heute Brno, CZ) geboren. Über seine Familienverhältnisse ist nichts bekannt. Auch über eine eventuelle Architekturausbildung in Wien gibt es keine Hinweise; nach eigenen Angaben studierte er in seiner Geburtsstadt Brünn an der Technischen Hochschule. 1861 trat er ins Atelier von Ludwig Christian Förster ein.

1869 wurde Schandl Bürochef der neu gegründeten Allgemeinen österreichischen Baugesellschaft; zunächst übernahm er die Verantwortung für den Hochbau, 1871 wurde er zum Baudirektor berufen. Schandl folgte somit Friedrich Schachner nach, der sich als Architekt selbständig gemacht hatte, und verblieb bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand 1901 an dieser Stelle.

1886 erwarb Schandl die Baumeisterkonzession. Bis 1902 war er Prokurist bei der Allgemeinen österreichischen Baugesellschaft (Ende 1883 wurde ihm die Prokura erteilt). Als er in den Verwaltungsrat gewählt werden sollte, lehnte er jedoch aus Altersgründen ab. Josef Schandl starb im 78.Lebensjahr in Wien.
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Stellenwert
Josef Schandl hatte als Baudirektor der damals führenden Allgemeinen österreichischen Baugesellschaft die Oberleitung für zahlreiche Bauten inne, die von dieser Baugesellschaft ausgeführt wurden. Das heißt, dass Schandl selbst hauptsächlich die Aufsicht über die gesamte Bautätigkeit innehatte, während die Ausführungen von anderen Fachmännern (wie z.B. Adolf Ringer) geleitet wurden. Das führte heute zu Schwierigkeiten bezüglich der Zuschreibung der Bauwerke. In den zeitgenössischen Lexika (wie Eisenberg und Kosel) wird die Ausführung von etlichen Bauten, wie das Grand Hotel und das Hotel Britannia zugleich Schandl und Ringer zugeschrieben.

1874 soll Schandl persönlich für die erste Erweiterung im Schwurgerichtsgebäude – besser als Landesgericht bekannt (Wien 8, Landesgerichtsstraße 9–11) – zuständig gewesen sein. Im Zuge dieser Erweiterung wurden der Gerichtstrakt zur Alser Straße und der Große Schwurgerichtssaal – als Variation eines antiken Typus – erbaut.

Als Baumeister wurde Schandl anscheinend nur einmal tätig: 1897 führte er die Kirche und das Kloster der Kalasantiner-Kongregation (Wien 14, Reinlgasse 25) nach Plänen von Architekt Ignaz Drapala aus. Das in den Straßenverband eingegliederte Ensemble wurde in Neorenaissanceformen errichtet, wie es damals für kleinere Kongregationsgebäude durchaus üblich war.
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Werke

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1873–1878Landesgericht, Wien 8, Landesgerichtsstraße 9–11 (Erweiterung)
1897Kalasantiner- und Pfarrkirche zum hl. Joseph, Wien 14, Reinlgasse 25 (Ausf.; Entw.: Ignaz Drapala; im Inneren nach 1945 verändert)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
WSt.LA; Archiv Baumeisterinnung; Wr.Ringstraßenarchiv; Archiv des ÖBL
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Sekundärquellen

LITERATUR:
H. Matis / S. Stiefel: „Mit vereinigter Kraft des Capitals, des Credits und der Technik“. Die Geschichte des österreichischen Bauwesens am Beispiel der Allgemeinen Baugesellschaft – A. Porr Aktiengesellschaft. Bd.1. Wien 1994

NACHSCHLAGEWERKE:
L. Eisenberg: Das geistige Wien. Wien 1893

LEXIKA:
Kosel; ThB; H. Heller: Mährens Männer der Gegenwart, Teil 5. Brünn 1892

INTERNETLINKS:
http://www.sankt-josef.at/kf_stj_2010/index.htm
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Anmerkungen
Eingegeben von: Diego Caltana
Eingegeben am: 01.05.2012
Zuletzt geändert: 15.06.2012
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