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Eduard Schneider war wie zahlreiche andere Baumeister seiner Zeit ausschließlich mit der Ausführung von Privatbauten beschäftigt. Von ihm errichtete Wohnhäuser befinden sich im 6. und 9.Gemeindebezirk Wiens und erweisen sich als durchschnittliche, unprätentiöse Beispiele des Miethaustypus der Hochgründerzeit.
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Ein frühes Zeugnis von Schneiders Bautätigkeit ist das dreigeschossige Miethaus, Wien 6, Barnabitengasse 7a, 1874 erbaut. Die schlichte Fassade ist in den beiden Obergeschossen durch einfache geradlinige Fensterverdachungen auf Lisenen bzw. Volutenkonsolen charakterisiert.
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Dasselbe Motiv, aber auf einer breiteren viergeschossigen Fassade, findet sich beim Miethaus Wien 6, Gumpendorferstraße 51 / Luftbadgasse 6, 1875 erbaut. Die risalitartig überhöhten Fassadenenden sind durch Doppelachsen definiert. In der Lufbadgasse 6 präsentiert sich das Haus schlicht und monoton.
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Eine ganz andere Qualität weist das Wohnhaus Wien 9, Rooseveltplatz 7 (1880–1881) auf. In diesem Fall fungierte Schneider quasi als ausführender Baumeister, da er sich an einem vorangegangenen Konzept von Heinrich Ferstel orientieren musste. Wie Wibiral / Mikula feststellen (1974), wurde das gesamte Konzept für den Platz hinter der Votivkirche von Ferstel ausgearbeitet und obwohl die Häuser Rooseveltplatz 7 und 9 nicht von ihm ausgeführt wurden, stimmt deren Ausführung mit Ferstels Plänen überein, sodass an seiner geistigen Urheberschaft kein Zweifel bestehen kann. Der Stil mit Elementen der deutschen und italienischen Renaissance wird von dem in der Mitte liegenden Pfarrhof (von Ferstel 1878–1879 erbaut) definiert, die benachbarten Eckhäuser (Nr.7 von Schneider und Nr.9 von J. Koch) sind ihm angeglichen und untergeordnet. |
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