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Johann Strahberger

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 21.02.1808 - † 16.07.1879
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
damaliger Name: Oberdöbling
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
weitere Namen: Straberger
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt und Baumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Anton Str., Zimmermeister
Mutter: Katharina, geb. Böhm
Ehe (1841) mit: unbekannt
Kinder: Eduard Str.
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1823Abschluss der Maurerlehre bei Peter Gerl
1825Polytechnikum Wien
1828–1831Akademie der bildenden Künste (Architektur bei Pietro Nobile)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1840–1872Konzession zum Stadtbaumeister
1842Aufnahme in die Zunft der Baumeisterinnung
1857Patent zur Herstellung von hydraulischen Zement
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Auszeichnungen und Ämter
1842Wiener Bürgerrecht
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Mitgliedschaften
ab 1862Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens
o.J.Vereinskommissar der österreichischen Sparkassa
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Vita
Johann Strahberger wurde 1808 als Sohn eines Zimmermeisters im damaligen Vorort Oberdöbling geboren. Über seine Kindheit und Familie ist praktisch nichts bekannt. Im Rahmen seiner Ausbildung legte er eine Maurerlehre ab und besuchte danach das Polytechnikum in Wien. Zum Abschluss seiner Ausbildung studierte er Architektur bei Pietro Nobile an der Akademie der bildenden Künste.

Nach einigen Jahren des Praktikums erwarb er 1840 die Baumeisterkonzession, die er rund dreißig Jahre innehatte. Die meisten dokumentierten Werke stammen jedoch aus seiner Frühzeit, wie u.a. die Ausstattung des Festsaals im ehemaligen Haus der Baumeisterinnung (Wien 1, Ballgasse), die 1844 entstand und vermuten lässt, dass er innerhalb der Zunft keine ganz unbedeutende Rolle spielte.

Möglicherweise hatte er sich späterhin zur Gänze auf die Tätigkeit eines ausführenden Baumeisters beschränkt. In diesem Kontext ist es bemerkenswert, dass er sich 1857 ein Herstellungsverfahren für Zement hatte patentieren lassen.

Strahberger, der sich anfangs der 70er Jahre aus der Berufstätigkeit zurückgezogen hatte, ist im 71.Lebensjahr – zu diesem Zeitpunkt bereits verwitwet – in Wien an einem Lungenödem verstorben.
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Stellenwert
Obwohl Johann Strahberger über dreißig Jahre aktiv war, ist sein dokumentiertes Werk äußerst schmal und beschränkt sich darüber hinaus weitgehend auf die ersten zehn Jahre seiner Tätigkeit.

Gleich am Beginn seiner Karriere steht die Mitarbeit am Militärgeographischen Instituts (Wien 8, Friedrich Schmidt-Platz 3), das um 1840 in Zusammenarbeit mit Franz v. Mayern errichtet wurde. Es ist allerdings nicht geklärt, ob er hier nur ausführender Baumeister war oder auch an der Planung Anteil hatte. Der monumentale Klassizismus des Gebäudes spricht jedoch nicht dagegen, dass Strahberger als Schüler Pietro Nobiles auch am Entwurf beteiligt gewesen sein könnte.

Die namentlich dokumentierten Wohnhäuser, die Strahberger in den 40er Jahren erbaute, entsprechen dem damals üblichen Kanon. Beispielhaft zu nennen ist hier ein 1841 errichtetes Miethaus in der Praterstraße 63 (Wien 2), das von einer biedermeierlichen Schlichtheit geprägt und nur vereinzelt mit klassizierenden Details, wie korinthischen Pilastern, versehen ist, während sich bei dem rund sieben Jahre später errichteten Wohnhaus in der Preßgasse 30 (Wien 4) bereits frühhistoristische Einflüsse bemerkbar machen. Dem entsprechen die rundbogigen Fensterüberdachung und die zarten dekorativen Reliefs im Gesims und in den Fensterparapets.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1841Miethaus Wien 2, Praterstraße 63
1842Miethaus Wien 4, Argentinierstraße 55
1842Miethaus Wien 4, Viktorgasse 1
1842Miethaus Wien 4, Weyringergasse 10 (abgerissen)
1843Benefiziatenhaus, Wien 2, Kleine Pfarrgasse 24 / Alexander Poch-Platz 5
1844Miethaus Wien 4, Mommsengasse 25 (nicht erhalten)
1844Miethaus Wien 9, Spitalgasse 7 (abgerissen)
1845Miethaus Wien 3, Löwengasse 21
1845Miethaus Wien 6, Webgasse 40 (abgerissen)
1845Miethaus Wien 8, Josefstädter Straße 10–12 (verändert)
1846Miethaus Wien 3, Hetzgasse 18 (verändert)
1846Miethaus Wien 9, Pelikangasse 4 (verändert)
1847 Miethaus Wien 1, Göttweihergasse 1 (Entw. E. Kuschee)
1847Miethaus Wien 4, Preßgasse 30
1847Miethaus Wien 1, Riemergasse 2 (Entw. L. Förster u. Th. Hansen)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1840–1842Militärgeographisches Institut, Wien 8, Friedrich Schmidt-Platz 3 (mit Franz v.Mayern)

INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
1844Innungssaal des Hauses „Der bürgerlichen Tischler Herberg“ Wien 1, Ballgasse 8
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
WSTLA (Totenbeschauprotokoll); TUWA; Archiv ABK; Archiv der Baumeisterinnung; WStLA (Freisprechbuch der Lehrjungen 1871–1825)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V.Bezirks. Wien 1980
A. Kieslinger: Die Steine der Wiener Ringstraße (Bd.4). Wiesbaden 1972
O. Wittenhofer: Die Fassaden der Wiener Wohnhäuser in der ersten Hälfte des 19.Jh.s. Wien 1948

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/1 (I.Bez.); Dehio Wien/2 (II.–IX. u. XX. Bez.)

INTERNETLINKS:
www.kulturportal.at
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 31.10.2011
Zuletzt geändert: 15.05.2014
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