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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 02.02.1879 - † nach 1927 | Geschlecht: m | Geburtsort: Cesky Rudolec | damaliger Name: Böhmisch-Rudoletz b.Datschitz | Land: Tschechien | damaliger Name: Österreich-Ungarn | weitere Namen: Johann | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Johann F. (*1855), Plachenmacher, Schneidermeister
| Mutter: Johanna, geb. Lamprecht
| verheiratet, geschieden |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Volksschule |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| o.J. | Hilfsarbeiter im Baugewerbe
| um 1904 | gibt als Beruf Architekt an
| 1919 | Geschäftsführer der „Deutsch-österreichischen Baugesellschaft m.b.H.“ |
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Vita
| Hans Fenz wurde 1879 in Böhmisch-Rudoletz, dem heutigen Cesky Rudolec, CZ, als Sohn eines Handwerkers geboren. Die bislang einzig bekannte Quelle für seine persönlichen Daten ist sein Musterungskopfzettel. In diesem wird als Ausbildung nur der Besuch der Volksschule angegeben. Anschließend arbeitete er als Hilfsarbeiter im Baugewerbe, ist später jedoch als Architekt registriert. Ab seiner Musterung scheint Fenz an physischen, vielleicht auch psychischen Problemen gelitten zu haben. Wegen allgemeiner Schwäche wurde er zunächst vom Wehrdienst zurückgestellt, 1901 wurde er – wahrscheinlich wegen Nicht-Erscheinens zu einem Nachmusterungstermin – zu einer Geldstrafe verurteilt. Im Jahr 1917 befand er sich gegen Revers bei einer Privatperson in Pflege.
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| Trotz seiner gesundheitlichen Probleme war Fenz als Architekt relativ erfolgreich tätig. Er wird in Wien erstmals im Jahr 1904 fassbar, als er sein erstes Miethaus in Wien 18, Semperstraße 29, errichtete. Bis zum Ersten Weltkrieg erbaute er einige weitere Miethäuser in Wien, und nach dem Krieg war er sogar als Geschäftsführer der „Deutsch-österreichischen Baugesellschaft m.b.H.“ registriert.
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| Ruhelos änderte Fenz ständig seinen Wohnsitz, mit hoher Wahrscheinlichkeit hat er sich auch nur zeitweilig in Wien aufgehalten Zudem lebte er – wohl auf Grund seiner schlechten Gesundheit – offenkundig sehr zurückgezogen, denn er wird in keinem der Vereine, denen Architekten damals üblicherweise angehörten, als Mitglied geführt. Darüber hinaus wurde auch keines seiner Werke in einer der damaligen Fachzeitschriften oder Sammelbände publiziert.
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| Fenz war verheiratet, die Ehe wurde allerdings laut Meldearchiv „gerichtlich geschieden“. Im Jahr 1927 meldete sich Fenz von seiner letzten Wiener Adresse ab, an der er rund ein Jahr gemeldet gewesen war, ohne seinen nächsten Aufenthaltsort bekannt zu geben. Sein weiterer Lebensweg ist völlig unbekannt. |
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Stellenwert
| Die Wohnhäuser, die Hans Fenz im innerstädtischen Bereich errichtete, zeigen die üblichen dreizonigen Geschosstrennungen und sind zum Teil mit sparsam eingesetztem secessionistischem Dekor (Wien 10, Davidgasse 6, 1913), zum Teil auch dekorlos (Wien 7, Burggasse 122 A) einer eher sachlichen, unprätentiösen Außengestaltung verpflichtet.
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| Ganz anders präsentieren sich die Wohnhäuser, die Fenz im 12.Bezirk in der Belghoferstraße, einem erst um die Jahrhundertwende angelegten Straßenzug errichtete. Die monumentalen, dreigeschossigen Miethäuser erhielten mit Vor- und Rücksprüngen sowie Gitterbalkonen bzw. polygonalen Erkern ein aufgelockertes Erscheinungsbild. Beim Wohnhaus „Zita-Heim“, Wien 12, Strohberggasse 14-16 / Belghofergasse (1912) ist zudem das Mansarddach mittels verschieden gestalteter Dachgaupen vielfältig strukturiert. Zarter secessionistischer Dekor und eine mächtige Rundung an der Ecke Strohberggasse / Belghofergasse unterstreichen den repräsentativen und gleichzeitig malerischen Charakter dieses Wohnhauses.
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| Bei Miethäusern im Vorstadtbereich war es üblich, ein Geschoss in einem Mansarddach unterzubringen, sodass die Höhendimensionen der Gebäude optisch dem Villenbau angepasst wirkten. Eine bemerkenswerte diesbezügliche Lösung fand Fenz bei den identen Miethäusern in der Belghofergasse 46 und 48. Das Mansardwalmdach kragt außergewöhnlich weit über die Fassade vor, sodass es wie ein eigener, aufgesetzter Baukörper wirkt und die Geschossfläche entscheidend vergrößert wurde. Die Fassade ist mit flachen Rundbogenfenstern, polygonalen Erkern sowie Nutungen aufgelockert, und auch diese Häuser zeichnet ein gleichermaßen repräsentatives wie malerisches Erscheinungsbild aus.
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| Es ist nicht ganz erklärlich, weshalb Fenz trotz seiner offensichtlichen gesundheitlichen Probleme und trotz seiner fehlenden entsprechenden Ausbildung den Beruf eines Architekten ausüben konnte. Jedenfalls reihen sich die Werke, die heute Hans Fenz zugeschrieben werden, durchaus bruchlos in die ästhetisch ansprechenden sowie solide ausgeführten Bauwerke ein, die um die Jahrhundertwende in großer Zahl von heute vergessenen Baukünstlern geschaffen wurden. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1904 | Miethaus, Wien 18, Semperstraße 29
| 1909 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 7, Burggasse 122A
| 1912 | Wohnhaus „Zita-Heim“, Wien 12, Strohberggasse 14-16 / Belghofergasse 45
| 1911-1912 | Miethaus, Wien 12, Belghofergasse 48
| 1911-1912 | Miethaus, Wien 12, Belghofergasse 46 / Strohberggasse 10-12
| 1913 | Miethaus, Wien 10, Davidgasse 6 |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| WStLA (Meldearchiv, Musterungskopfzettel); Centralblatt für die Eintragung in das Handelsregister Wien |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.) |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 29.01.2008 | Zuletzt geändert: 25.03.2008 |
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