|
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
|
|
Persönliche Daten
| * 21.10.1810 - † 25.01.1877 | Geschlecht: m | Geburtsort: Opocno | damaliger Name: Opotschno bei Königgrätz, Böhmen | Land: Tschechien | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | weitere Namen: Ubel; Übel | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt und Baumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Anton U., Amtsschreiber
| Mutter: Franziska, geb. Huhn
| Ehe (1849) mit: Henriette Gerl (*1828) |
|
|
|
|
top |
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Polytechnikum Prag
| 1830–1834 | Akademie der bildenden Künste Wien (Architektur bei Pietro Nobile)
| 1832 | Polytechnikum Wien (nur Mathematik) |
|
|
|
|
top |
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1844 | Konzession zum Stadtbaumeister |
|
|
|
|
top |
Auszeichnungen und Ämter
| 1832 | Gundel-Preis
| 1832 | Rosenbaumpreis
| 1833 | Hagenmüller-Preis
| 1838 | Hof-Preis
| 1844 | Wiener Bürgerrecht |
|
|
|
|
top |
Mitgliedschaften
| ab 1844 | Mitglied der Baumeisterinnung
| ab 1852 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein
| ab 1862 | Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens |
|
|
|
|
top |
Vita
| Anton Übell (manchmal auch Übel) wurde 1810 in Nordböhmen als Sohn eines städtischen Beamten geboren. Über seine Jugend ist nichts bekannt, doch dürften die Verhältnisse nicht allzu beschränkt gewesen sein, da er die Möglichkeit hatte, als junger Mann nach Prag ans Polytechnikum zu gehen. Für seine weitere Ausbildung studierte er in Wien an der Akademie der bildenden Künste bei Pietro Nobile und machte durch mehrere Akademiepreise auf sich aufmerksam. Daneben absolvierte er auch noch Fachkurse am damaligen Wiener Polytechnikum, dem Vorläufer der Technischen Hochschule bzw. Universität.
|
| Nach einigen Jahren des Praktikums erwarb er die Baumeisterkonzession (bzw. wurde er Mitglied der Baumeisterinnung) und machte sich 1844 selbständig. Durch Einheirat in die renommierte Wiener Baumeisterfamilie Gerl konnte er seine berufliche Stellung festigen. In der Folge errichtete er eine Reihe von Miethäusern und insbesondere das Gebäude der Baumeisterinnung (1850, Wien 1, Wolfengasse 4), was auf eine gewisse Stellung innerhalb der Zunft schließen lässt. Aus der Zeit nach der Mitte des 19.Jh.s sind keinerlei eigenständige Bauten dokumentiert. Es ist nicht geklärt, ob sich Übell nur mehr auf die reine Baumeistertätigkeit beschränkte, die sich bis in die 70er Jahre nachweisen lässt – so war er unter anderem am Ausbau des Kaiser-Ferdinand-Nordbahnhofs beteiligt und hat sich auch um die Ausführung der Wiener Staatsoper beworben – oder ob die Zeitläufte sein Werk dermaßen dezimiert haben.
|
| Anton Übell, der auch das Wiener Bürgerrecht erworben hatte, ist kinderlos im 67.Lebensjahr an einem Schlaganfall in Wien verstorben. |
|
|
|
|
top |
Stellenwert
| Das überlieferte Werk von Anton Übell ist sehr schmal und beschränkt sich auf einige wenige Jahre, demgemäß ist es relativ homogen.
|
| Obwohl Übells Bauten zeitmäßig in die 1840er Jahre fallen und damit landläufig dem „Biedermeier“ zugeordnet werden könnten, sind sie jedoch bereits vom Übergang zu einem „romantischen Historismus“ geprägt. Diese Tendenz manifestiert sich bei seinen Miethäusern, die einerseits noch von biedermeierlicher Schlichtheit sind, wobei aber skulptierte Friese in der Attikazone und zarte Fensterrahmungen bereits eine gewisse dekorative Neigung, wie sie dem Historismus zu eigen ist, verraten. Auch die Anzahl der Geschosse geht zumeist über die übliche zweistöckige Verbauung des Vormärz hinaus (z.B. Miethaus Wien 3, Juchgasse 2).
|
| Übells wichtigstes Werk ist zweifellos das Gebäude der Baumeisterinnung (Wien 1, Wolfengasse 4), das angesichts seiner Errichtungszeit (1849/50) als eines der bedeutendsten Beispiele einer frühen Gotikrezeption – insbesondere auf dem Gebiet des Profanbaus – anzusehen ist. Der Bau, der infolge seiner Situierung in einer schmalen Sackgasse kaum im Stadtbild wahrgenommen wird, besticht durch seine elegante Fassade, deren Dekor hochgotische Motive enthält, wobei vor allem die beiden unteren Geschosse, in denen sich die Büros befinden, durch Spitzbogenfenster mit reichem Maßwerkdekor nobilitiert werden. |
|
|
|
|
top |
Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1845 | Miethaus, Wien 3, Barichgasse 34–36 (Fassade verändert)
| 1846 | Miethaus, Wien 2, Im Werd 6
| 1846 | Miethaus, Wien 6, Bürgerspitalgasse 7
| 1846 | Miethaus, Wien 2, Leopoldsgasse 24–26 (nicht erhalten)
| 1846 | Miethaus, Wien 2, Untere Donaustraße 47 (nicht erhalten)
| 1846 | Miethaus, Wien 3, Juchgasse 4
| 1846 | Miethaus, Wien 3, Juchgasse 2 / Landstraßer Hauptstraße 116
| 1846 | Miethaus, Wien 9, Pramergasse 19 (Fassade verändert)
| 1847 | Miethaus, Wien 9, D’Orsaygasse 4
| 1849 | Miethaus, Wien 1, Wolfengasse 3 (jetzt Hotel Austria)
| 1849–1850 | Haus der Wiener Bauinnung, Wien 1, Wolfengasse 4 |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1858–1865 | Bahnhof (Umbau) der Kaiser-Ferdinand-Nordbahn (Ausf. mit Eduard Frauenfeld) |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1847 | Verbauung des Areals Wien 9, Schwarzspanierstraße 15
| 1870 | Sparkassa, Wien 1, Franz Josefs-Kai (Wettbewerbsentwurf) |
|
|
|
|
top |
Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Pfarre St. Rochus (Matrikenstelle); TUWA; Archiv der ABK; Archiv der Baumeisterinnung |
|
|
|
|
top |
Sekundärquellen
| LITERATUR:
| A. Caravias: Wiener Baukunst 1848–1859. Diss. TH Wien 1944
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
| Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s [6. Bezirk]. Wien 1976
| Pemmer / Englisch: Landstraßer Häuserchronik (unpubl. Typoskript). Wien 1958
| P. Pötschner: Das Schwarzspanierhaus (Wr. Geschichtsbücher Bd.2). Wien/Hamburg 1970
| R. Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19.Jh. Wien 1970
| O. Wittenhofer: Die Fassaden der Wiener Wohnhäuser in der ersten Hälfte des 19.Jhs. Wien 1948 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/1 (I.Bezirk); Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.) |
|
|
|
|
top |
Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.03.2011 | Zuletzt geändert: 04.11.2011 |
|
|
|
|
top |
|
|