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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 20.07.1882 - † 30.04.1968 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | weitere Namen: Viktor Josef Maria F., Victor | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Johann F., Maschinenschlosser
| Mutter: Franziska Emilie, geb. Geyer
| Uneheliche Tochter: Anna Paukovics (deren Sohn Oswald P., *ca.1934, Bautechniker, Fenzls Universalerbe) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1902 | Matura Staatsgewerbeschule Wien
| 1907-1910 | Akademie der bildenden Künste Wien (bei Fr. Ohmann)
| 1914 | Kriegsdienst als Feldwebel
| 1930/1931 | a.o. Hörer an der Technischen Hochschule Wien (wahrscheinlich zur Vorbereitung auf die Ziviltechnikerprüfung) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1938 | Befugnis zum Ziviltechniker
| 1949 | neuerlicher Eid
| 1957 | Zurücklegung der Befugnis |
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Mitgliedschaften
| ab 1909 | Wiener Bauhütte (Publikationsausschuss, im Ausschuss zum Schutz d.heim.Baukunst; Wettbewerbsausschuss, 1.Schriftführer)
| ab 1919 | Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
| o.J. | korr.Mitglied des Royal Inst.of British Archit. |
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Vita
| Viktor Fenzl wurde 1882 als Sohn eines Maschinenschlossers in Wien geboren. Er besuchte zunächst die Staatsgewerbeschule und belegte nach der Matura ein Studium an der Akademie der bildenden Künste in der Meisterschule von Friedrich Ohmann. Schon im Jahr seines Studienabschlusses konnte Fenzl seinen ersten Auftrag, eine Mietvilla in Wien 12, Schlöglgasse 28 (1910), realisieren. Wie etliche seiner Kollegen konzentrierte er sich auf den Schulbau und nahm an mehreren diesbezüglichen Wettbewerben teil. Bei der Konkurrenz für das groß angelegte Projekt einer Volks- und Hauptschule, eines Gymnasiums sowie einem Wohnhaus für den Direktor und Schulwart in Perchtoldsdorf bei Wien, Roseggerstraße 2-4, NÖ, erlangte er den 1.Preis und es wurde ihm auch die Ausführung übertragen.
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| Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs sowie die nachfolgende Wirtschaftskrise bewirkte ein jähes Ende der viel versprechend begonnenen Karriere Fenzls. In den 30er Jahren ist nur mehr die Ausführung einer Wohnhausanlage für die Gemeinde Wien (14, Gründorfgasse 1-3, 1928-1929) dokumentiert.
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| Nach dem Zweiten Weltkrieg war Fenzl wiederum für die Gemeinde Wien mit der Errichtung von zwei kleineren Wohnhausanlagen im 19.Wiener Gemeindebezirk tätig.
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| Viktor Fenzl blieb bis zu seinem Tod im 86.Lebensjahr ledig. Er hatte allerdings eine uneheliche Tochter, deren Sohn Oswald Paukovics (*ca.1934, Bautechniker) von Fenzl als Universalerbe eingesetzt worden war. Fenzl ist am Wiener Zentralfriedhof begraben. |
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Stellenwert
| Von Viktor Fenzl ist vor dem Ersten Weltkrieg nur ein Wohngebäude dokumentiert. Die Mietvilla befindet sich im 12.Bezirk, Schlöglgasse 28 (1910), einem Gebiet, das erst im dritten Viertel des 19.Jahrhunderts zunächst mit eingeschossigen Vorstadthäusern und später mit größer dimensionierten Villen und Mietvillen verbaut wurde. Fenzl passte das Gebäude der umgebenden Verbauung an und verlieh der dreistöckigen Mietvilla mit großen Rundbogenfenstern und durchfensterten rundbögigen Giebelaufsätzen vornehme Eleganz.
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| Sein wichtigster Auftrag war zweifellos das Schulgebäude in Perchtoldsdorf, Roseggerstraße 2-4, das knapp vor Beginn des Ersten Weltkriegs in den Jahren 1913-1914 realisiert wurde. Das monumentale, dreigeschossige Gebäude ist L-förmig konzipiert. Am Zusammenstoß der beiden Flügel ist der Trakt mit den Wohnungen für den Direktor und den Schulwart frei in den Raum gesetzt. Die ganze Anlage ist geradezu ein Musterbeispiel für eine malerisch-romantische Gestaltungsweise. Das Gebäude ist nicht nur durch Vor- und Rücksprünge, sondern auch durch gestaffelte Höhen aufgelockert. Ein Mansarddach ist zum Teil mit Fledermausgaupen besetzt, zum Teil ist es durch Dachgaupen aufgebrochen. An der anderen Front sind hingegen drei Fenster mit einem gemeinsamen Giebel zusammengefasst. Ein zurückversetzter Turmaufsatz scheint als Observatorium geplant worden zu sein. Die Fassaden sind mit flachem Putzdekor in der Art Josef Hoffmanns geschmückt. Große Plastiken begrenzen die Giebelaufsätze an der asymmetrisch konzipierten Hauptfassade. Der Teil der Anlage, der die Wohnungen des Schuldirektors und des Schulwarts enthielt, ist hingegen niedriger und mit grünen Fensterläden, einem hoch übergiebelten Mansardgeschoss sowie einem polygonalen Erker ähnlich einem Villengebäude gestaltet.
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| Die Wohnhausanlage, die Fenzl in den 30er Jahren errichtete (14, Gründorfgasse 1-3, 1928-1929), zeigt den im Gemeindebauüblichen Gestaltungskanon. Das Gebäude erhielt einen hohen Sockel, der dem Gefälle der Straße angepasst ist, kleine Spitzerker rhythmisieren die Fassade. Im Erdgeschoss der Anlage war seinerzeit ein Kinderambulatorium untergebracht.
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| Die von Fenzl nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten Wohnhausanlagen zeigen die typische sachliche und unprätentiöse Gestaltungsweise der 50er Jahre (19, Krottenbachstraße 183, 1949-1950, und Scherpegasse 1a, 1957).
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| Viktor Fenzles Œuvre ist sehr schmal und die Ausführung von sehr unterschiedlichen Bauaufgaben lässt eine architekturtypologische Einschätzung seiner Arbeitweise kaum zu. Fest steht, dass ihm mit dem Schulgebäude in Perchtoldsdorf eine bemerkenswerte Distanzierung vom früher üblichen „Schulkasernenstil“ gelang. Auch die Bauten in Wien zeugen von Fenzls Sinn für gute Proportionen, fügen sich aber ohne innovative Auffälligkeiten in das Stadtbild ein. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1910 | Miethaus, Wien 12, Schlöglgasse 28
| 1928-1929 | WHA d. Gem.Wien, Wien 14, Gründorfgasse 1-3
| 1949-1950 | WHA d. Gem.Wien, Wien 19, Krottenbachstraße 185 / Glanzinggasse 63-67
| 1957 | WHA d. Gem.Wien, Wien 19, Scherpegasse 1a / In der Krim 4
| 1959-1962 | WHA d. Gem.Wien „Freiheitsturm“, Wien 20, Klosterneuburgerstraße 99-105 (mit Alfons Binder, Ferdinand Kitt, Othmar Patak, Walter Hübner, Joseph Zimmel) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1913-1914 | Volks- und Hauptschule, Bundes- und Realgymnasium, Wohnhaus für den Direktor und Schulwart, Perchtoldsdorf bei Wien, Roseggergasse 2-4, NÖ (Wettbewerb, 1.Preis) |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1913 | Mittelschulgebäude in Schönichel-Bahnhof Oderberg, Ö.Schlesien / Bohumin, CZ (Wettbewerb, einer der drei Preise; mit Wilhelm Ahlfeld)
| 1914 | Volks- und Bürgerschule in Mauer bei Wien (Wettbewerb, 1.Preis; mit W. Ahlfeld)
| 1930 | Hauptschule Langenwang (Wettbewerb, 1.Preis) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| MA 43 (Gräberdatenbank); Matrikenarchiv Pfarre St. Johann Nepomuk Wien 2; WStLA (Todesfallsaufnahme, Verlassenschaftsabhandlung, Testament); Grabinschrift |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Festschrift zur 50 Jahrfeier der techn. gew. Bundes-Lehranstalt Wien I. 1880-1930
| H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
| H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1
| Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.); Dehio NÖ/Süd M-Z | LEXIKA:
| Weihsmann 05 |
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Anmerkungen
| Bei Achl III/1 wird die WHA d. Gem.Wien, Wien 14, Gründorfgasse 1-3 (1928-1929) irrtümlich einem Alfred Fenzel (1871-1914) zugeschrieben.
| Die Angaben bei Weihsmann 2005 zum Teil irreführend und falsch (z.B. die Angaben zur Ausbildung). | Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 29.01.2008 | Zuletzt geändert: 04.06.2012 |
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