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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 29.12.1836 - † 16.08.1903 | Geschlecht: m | Geburtsort: Praha | damaliger Name: Prag, Böhmen | Land: Tschechien | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Moskau | Land: Russland | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Georg W., Inspektor d. Hofburgtheaters
| Mutter: Elisabeth, geb. Doppler
| Ehe (1866) mit: Johanna Romano (*1845) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Realschule
| 1851–1855 | Polytechnikum Wien
| 1857–1860 | Akademie der bildenden Künste Wien (Architektur bei Sicardsburg und van der Nüll)
| 1861–1863 | Studienreise nach Paris und London |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1861 | Supplent für Sicardsburg an der Akademie der bildenden Künste
| ca. ab 1875 | Architekt in Moskau |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1858 | Gundel-Preis
| 1860 | Füger-Preis in Gold
| 1860 | Rom-Preis
| 1873 | Mitglied der Leitung der Weltausstellung Wien |
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Mitgliedschaften
| ab 1862 | Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens
| ab 1864 | Österr. Ingenieur- u. Architektenverein
| o.J. | Österreichisch-ungarischer Hilfsverein (Präsident)
| o.J. | Wiener Bauhütte |
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Vita
| August Weber, der 1836 in Prag geboren wurde, wuchs höchstwahrscheinlich bereits in Wien auf, wo sein Vater die nicht unbedeutende Stellung eines Hoftheaterinspektors inne hatte. Nach der Realschule besuchte er das Polytechnikum und studierte dann an der Akademie der bildenden Künste bei Sicardsburg und van der Nüll, wobei er für ersteren auch kurzfristig als Supplent tätig war. Schon während des Studiums erhielt er zahlreiche Akademiepreise und schließlich 1860 den so genannten Rom-Preis, der ihm eine längere Studienreise ins Ausland ermöglichte.
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| Noch während August Weber auf Reisen war beteiligte er sich 1862 an dem prestigeträchtigen Wettbewerb für das Wiener Künstlerhaus, aus dem er siegreich hervorging und erhielt – wahrscheinlich mit Unterstützung seines Lehrers Sicardsburg – auch den spektakulären Auftrag zur Errichtung des Gebäudes der Gartenbaugesellschaft. Weber brach deshalb seine Reise vorzeitig ab, was allerdings den Vorschriften widersprach und nur mit Sondergenehmigung von Minister Schmerling möglich war, der „den ungewöhnlich begabten“ Künstler förderte.
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| Nach Wien zurückgekehrt realisierte Weber, der ungeachtet seiner Jugend zu den damals erfolgreichsten Wiener Architekten zählte, innerhalb kurzer Zeit sowohl das Wiener Künstlerhaus (1864–1867), das Gebäude der Gartenbaugesellschaft (1863–1866) und diverse Wohnbauten im Rahmen des Ausbaus der Wiener Ringstraße. Daneben beteiligte er sich auch an mehreren großen Wettbewerben. In diesen Jahren heiratete er die Tochter des renommierten Ringstraßenarchitekten Johann Romano und war möglicherweise auch an einigen Projekten seines Schwiegervaters beteiligt (Palais Henckel-Donnersmark, 1870–1872).
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| Bereits Anfang der siebziger Jahre erhielt August Weber einen größeren Auftrag in Russland seitens des Unternehmers Porochowschtikow. Weber ließ sich in der Folge zur Gänze in Moskau nieder und eröffnete mit Alexander Kaminski ein gemeinsames Architekturbüro. In der Folge arbeitete er auch mit Iwan Maschkow zusammen. Offenbar recht erfolgreich lebte er in Moskau in einem eleganten Haus in einem Gartenviertel, das zu einem gesellschaftlichen Zentrum der österreichischen Kolonie in Moskau wurde. Obwohl sein Werk aus diesen Jahren recht umfangeich sein dürfte, ist diese Periode nur unzulänglich dokumentiert. Offensichtlich war er bis kurz vor seinem Tod aktiv gewesen. Dessen ungeachtet hinterließ er seine Witwe in Armut, als er mit 73 Jahren in Moskau an einem Herzschlag verstarb. |
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Stellenwert
| August Weber, der eigentlich nur einige wenige Jahre in Wien tätig war, stieg binnen Kurzem kometenhaft auf, um allerdings bald wieder von der Bildfläche der Ringstraßenszene zu verschwinden. Offensichtlich mit allerhöchster Förderung erhielt er noch ganz jung die renommiertesten Aufträge in den sechziger Jahren des 19.Jh.s.
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| Bereits während seiner Studienreise gewann er die Konkurrenz für das Wiener Künstlerhaus (1864), das er im Stil der italienischen Renaissance, nach dem Vorbild von Sansovino entwarf und damit den Nerv der Zeit traf. Dessen ungeachtet kam es bereits während des Baus zu Konflikten, insbesondere mit dem Initiator des Projektes, Friedrich v.Stache. Der junge und wahrscheinlich auch unerfahrene Weber, der darüber hinaus auch fast nie anwesend war, kam den Wünschen seiner Auftraggeber nur sehr zögerlich nach, so dass Stache häufig in die Planung eingreifen musste, die auch generell viel zu teuer angelegt war. Die Unzulänglichkeiten des Baus, unter anderem die zu kleinen Räume und die schlechte Belichtung, machten deshalb bereits anfangs der achtziger Jahre einen Umbau notwendig, der von Friedrich Schachner und Andreas Streit durchgeführt wurde. Weber selbst befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits in Moskau. Durch diese bauliche Veränderung ging allerdings das ursprüngliche Konzept einer stringenten kubischen Geschlossenheit verloren.
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| Nicht unähnlich verlief die Baugeschichte des Gebäudes der Gartenbaugesellschaft. Auch hier entwarf Weber einen spektakulären Bau im Stile der italienischen Renaissance. Insbesondere verstand er es sehr geschickt, den multifunktionellen Anforderung gerecht zu werden. In dem umfassenden Komplex waren in den ebenerdigen Nebengebäuden Geschäfte situiert, während die drei großen „Blumensäle“ für Bälle, Konzerte, Ausstellungen und Ähnlichem konzipiert waren. Mittels des Einsatzes von damals höchst modernen Baumaterialien, wie Glas und Eisen, die dem Gebäude eine grazile Leichtigkeit verliehen, konnte vor allem auch eine flexible Raumeinteilung ermöglicht werden, die zu ihrer Zeit wegweisend war. Dieser relativ zweckgebundenen Ausrichtung entsprach auch die sichtbare Konstruktion der Decke. Allerdings traten auch hier sehr bald Baumängel und diverse Unzulänglichkeiten zu Tage. Das Gebäude verfiel relativ schnell, so dass 1913 der Nebentrakt und 1956 schließlich auch der Mitteltrakt abgerissen wurden.
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| Weber fertigte darüber hinaus, wie nahezu alle Architekten dieser Zeit, auch diverse Entwürfe für kunstgewerbliche Objekte an. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1863–1864 | Miethaus, Wien 1, Seilerstätte 5 (Umbau)
| 1870 | Miethaus, Wien 1, Eßlingggasse 15
| 1870–1871 | Miethaus, Wien 1, Zelinkagasse 12
| 1871–1872 | Palais Henckel-Donnersmark, Wien 1, Weihburggasse 32 (Mitarbeit, nicht gesichert)
| 1871 | Haus des Herrn Porochowschtschikow, Moskau / Moskwa, Twerskaja 28, RUS
| 1874 | Feinkostladen Jelissejew, Moskau / Moskwa, RUS (Umbau)
| 1874–1875 | Haus Kosnikow, Moskau / Moskwa, Twerskaja 14, RUS
| 1894 | Wohnhaus, Moskau / Moskwa, Durova 4, RUS
| 1902–1903 | Wohn- u. Geschäftshaus, Moskau / Moskwa, Bolschoja Ljubjanka 13, RUS
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diverse Miethäuser und Villen
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ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1863–1864 | Gebäude der Gartenbaugesellschaft, Wien 1, Parkring 12 (nicht erhalten)
| 1864 | Künstlerhaus Wien 1, Karlsplatz 15 (1.Preis, später umgebaut)
| 1871 | Margaretenbad, Wien 5, Strobachgasse 9 (Ausführung Felix Mayer, nicht erhalten)
| 1871 | Hotel und Restaurant „Sljawansky Basar“ (Umbau), Moskau / Moskwa, Oktoberstraße 25, RUS
| 1881 | Ausstellungspalast der Gewerbeausstellung in Moskau / Moskwa, RUS (mit A. Kaminski)
| o. J. | kaiserliches Lyzeum, Moskau / Moskwa, RUS |
INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| 1862 | Gestaltung der Ausstellungsräume der Weltausstellung London (mit Friedrich Stache)
| 1873 | Weltausstellung Wien (Mitarbeit)
| o.J. | Entwurf für ein Ehrengeschenk
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diverse kunstgewerbliche Entwürfe
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NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1859 | Kirche in Körös-Tarjan, H (Akademieentwurf)
| 1860 | Zentralbahnhof Wien (Entwurf)
| 1863 | Hofoper (Wettbewerbsentwurf)
| 1863 | Kursalon, Wiener Stadtpark (Wettbewerbsentwurf)
| 1864 | Wiener Musikvereinsgebäude (Wettbewerbsentwurf)
| um 1865 | Ministerhotel (Projekt)
| 1888 | Kaiser Franz Josef-Versorgungsanstalt, Brünn, Mähren / Brno, CZ (Konkurrenzentwurf, ein Preis)
| 1897 | Operntheater in Kiew, UA (Wettbewerbsentwurf, 5.Preis)
| o.J. | Theater für eine österreichische Provinzstadt (Entwurf) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| AVA (Plan- u. Kartensammlung); TUWA; Archiv der ABK; Archiv Künstlerhaus (Mitteilung Dr. Alexei Svjatoslavski) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| W. Aichelburg: Das Wiener Künstlerhaus 1861-2001. 1. Bd. Wien 2003
| K. Eggert: Wohnbau der Wiener Ringstraße (Bd.7). Wiesbaden 1980
| H. Koepf: Anton Weber u.d.Wiener Künstlerhaus. In: 100 Jahre Künstlerhaus. Wien 1968
| P. Kortz: Wien am Anfang des 20.Jh.s. Wien 1905
| Moskowskije Wjedemosti 18.8.1903 (Nachruf)
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
| P. Panzholzer: Die Blumensäle am Parkring. in: alte und moderne Kunst 13.1968, H.10, S.16ff
| M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910
| M. Proskowetz: Vom Newastrand nach Samarkand. Wien 1889
| E. Ranzoni: Wiens Bauten, 1873, S.68
| R. Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus 1861–1951. Wien 1951
| Sodtschi (Der Architekt) 1903, Nr. 35, S.420 (Nachruf)
| E. Springer: Die Wr. Ringstraße, Geschichte u. Kulturleben (Bd.2). Wiesbaden 1979, S. 282
| W. Wagner: Die Geschichte der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Wien 1967
| R. Wagner-Rieger: Die Wr. Ringstraße, (Bd.1), Das Kunstwerk im Bild. Wien u.a. 1969 | HINWEISE AUF WERKE:
| Allgemeine Bauzeitung
| 46.1881, S.67ff, T.46ff (Künstlerhaus in Wien)
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| Deutsche Bauzeitung
| 22.1888 S.624 (Versorgungsanstalt Brünn)
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| Wochenblatt für Architekten u. Ingenieure
| 2.1886, S.461 (Ausstellungspalast der Kunst u.Gewerbeausstellung in Moskau)
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| Zeitschrift des österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines
| 16.1864, S.177 (Gebäude der Gartenbaugesellschaft)
| 17.1865, S.41 (Wiener Künstlerhaus) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/1 (I.Bez.); Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.)
| L. Eisenberg: Das geistige Wien.Wien 1902
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 | LEXIKA:
| G.Baranowski: Architekturenzyklopädie der 2.Hälfte des 19.Jh.s, Bd.3, Folge 1, S.234f
| Müller: Biograph. Künstlerlexikon der Gegenwart. Leipzig, 1882, S.348
| Wurzbach; ThB | INTERNETLINKS:
| www.wikipedia |
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Anmerkungen
| Nicht zu verwechseln mit dem überwiegend im Denkmalbereich tätigen Anton Weber.
| Die Angaben zum Todesdatum sind widersprüchlich, nach anderen Quellen wird der 18. August 1903 angegeben | Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.03.2011 | Zuletzt geändert: 04.11.2011 |
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