|
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
|
|
Persönliche Daten
| * 21.10.1855 - † 28.08.1921 | Geschlecht: m | Geburtsort: Cernovci | damaliger Name: Czernowitz, Bukowina | Land: Ukraine | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Perchtoldsdorf, NÖ | Land: Österreich | Titel: Ing. | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt und Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Anton Fiala, Baumeister
| Schwager: Oskar Laske sen. (1842-1911), Architekt | Bürogemeinschaft: O. Laske & V. Fiala, Wien 6, Kasernengasse 24 (heute Otto-Bauer-Gasse) |
|
|
|
|
top |
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Oberrealschule Czernowitz, Bukowina
| 1872-1877 | Technische Hochschule Wien
| 1886 | Baumeisterprüfung |
|
|
|
|
top |
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1886 | Konzession als Stadtbaumeister in Wien
| 1892 | Gesellschaftsvertrag zwischen O. Lasek, Viktor Fiala und Eugen Essenther
| 1902 | Gründung der Fa. O. Laske & V. Fiala in Wien
| 1910 | Geschäftsführer der Firma Oskar Laske & Viktor Fiala (ab 1910 Offene Handelsgesellschaft)
| 1910 | Gründung einer Filiale in Berndorf, NÖ |
|
|
|
|
top |
Mitgliedschaften
| ab 1886 | Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister in Wien
| ab 1897 | Verein der Baumeister in Niederösterreich
| ab 1904 | NÖ Gewerbeverein (1917 Obmann der Abteilung f. Bauwesen)
| ab 1905 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein
| um 1909 | Genossenschaft der Bau-, Maurer- und Steinmetzmeister in Perchtoldsdorf
| o.J. | Präsident des Zentralverbandes der Baugwerbetreibenden Niederösterreichs
| o.J. | Präsident des Reichsverbandes der Baugewerbe Österreichs |
|
|
|
|
top |
Vita
| Viktor Fiala wurde 1855 in Czernowitz, Bukowina, als Sohn eines Baumeisters geboren. Er absolvierte ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Wien, wo er 1886 auch die Konzession als Stadtbaumeister erhielt. Im Jahr 1892 schloss sich Fiala mit seinem Schwager Oskar Laske sen. und dem aus Berndorf, NÖ, stammenden E. Essenther zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen. 1902 gründete Fiala mit O. Laske eine gemeinsame Firma, deren Geschäftsführer er im Jahr 1910 wurde. Im selben Jahr wurde auch eine Filiale in Berndorf, NÖ gegründet, wo Fiala schon in den Jahren davor eine Villa sowie eine Konsumanstalt, eine Wurstfabrik und eine Bäckerei für die Berndorfer Metallwarenfabrik errichtet hatte.
|
| Die Baufirma O. Laske & V. Fiala baute nach eigenen Entwürfen, übernahm aber auch die Ausführung von Plänen anderer Architekten. Nachdem der Sohn von Laske, Oskar d.J., im Jahr 1901/02 in die Firma eingetreten war, wurden auch dessen Entwürfe von der Fa. Laske & Fiala realisiert.
|
| Als Laske sen. 1911 starb, führte Fiala die Firma unter dem gleichen Namen weiter. Die Zusammenarbeit mit Laske jun. dauerte noch rund zehn Jahre. Schon während dieser Zeit hat sich Laske mehr und mehr zur Malerei hingezogen gefühlt und schließlich – nach dem Tod von Fiala – seine Arbeit als Architekt aufgegeben.
|
| Viktor Fiala starb im 66. Lebensjahr in Perchtoldsdorf, NÖ. Auf Grund der engen Zusammenarbeit der drei Architekten im Rahmen ihrer gemeinsamen Bürotätigkeit ist eine individuelle Zuordnung der Leistungen bis heute nur in Einzelfällen möglich. |
|
|
|
|
top |
Stellenwert
| Da Viktor Fiala zum Teil mit Oskar Laske sen., zum Teil mit Laske jun. zusammen arbeitete und darüber hinaus im Rahmen der Baufirma Laske & Fiala sowohl im Büro entworfene als auch von anderen Architekten geplante Objekte realisiert wurden, ist die Tätigkeit Fialas als Architekt kaum einzugrenzen. Erschwerend kommt hinzu, dass in der Literatur, z.B. im Dehio Wien, bei den Angaben von Werken zumeist keine Unterscheidung zwischen den Werken Laske sen. und Laske jun. vorgenommen wird. Einzig bei dem in barocken Formen ausgeführten Wohnhaus in Wien 18, Felix-Mottl-Straße 11 gilt Viktor Fiala als alleiniger Entwerfer.
|
| Die Wohnhäuser, die in der Zeit der Tätigkeit Laskes sen. zumeist innerhalb des Gürtels errichtet wurden, zeigen die gängigen Formen der neuen „Wiener Renaissance“, wie z.B. in Wien 8, Fuhrmannsgasse 3. Ab etwa 1888 entstanden in der Währinger Cottage villenartige Einfamilienhäuser mit Gärten nach englischem Vorbild, wobei nach den Vorgaben des 1872 gegründeten Cottage-Vereins eine einheitliche Siedlungsform gewahrt bleiben musste. Bei den einstöckigen Putzbauten wird insgesamt vor allem auf ein malerisches Erscheinungsbild Wert gelegt. Sie sind zumeist mit historisierendem Dekor geschmückt und durch Erker und Veranden asymmetrisch gegliedert. Im Bereich der Giebeldächer finden sich zum Teil dekorative Holzschnitzereien mit schmiedeeisernen Abschlüssen im Schweizer Stil. Bemerkenswert bei der Villa Wien 18, Anton Frankgasse 20 ist das Gartentor in barockisierenden Formen, das anlässlich der Pariser Weltausstellung 1890 prämiert worden war.
|
| Bei der Errichtung von Fabrikbauten bedienten sich die Architekten des bewährten und damals üblichen Sichtziegels, der die Ausbildung von Lisenen, pilasterartigen Gliederungen, zahnschnittartigen Ornamentbändern oder sonstiger, die Fassade akzentuierender Ornamentik erlaubte (z.B. die Werkshalle, Wien 10, Fernkorngasse).
|
| Als Laske jun. im Jahr 1901/02 in die väterliche Firma eintrat, änderte sich die stilistische Handschrift des Büros. Die Gebäude zeigen nunmehr Dekorationen im Zeitstil der Wiener Secession (z.B. Wien 18, Währingerstraße 115) sowie eine Tendenz zum floralen, kurvilinearen Jugendstil westeuropäischer Prägung (z.B. Wien 18, Antonigasse 32).
| Aus den wenigen Forschungsergebnissen lässt sich insgesamt schließen, dass in der Zusammenarbeit der drei Architekten eher Laske sen. wie Laske jun. bei der Entwurfstätigkeit tonangebend waren, während Fialas Aufgabenschwerpunkt eher in der praktischen Baudurchführung gelegen haben dürfte. |
|
|
|
|
top |
Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1893 | Wohnhaus, Wien 18, Felix-Mottl-Straße 11
|
mit Laske sen. oder jun.:
| 1876 | Miethaus, Wien 8, Fuhrmannsgasse 3
| 1886 | Miethaus, Wien 8, Maria Treugasse 5
| 1902 | Miethaus, Wien 7, Lerchenfelderstraße 139
| 1902-1903 | Mietvilla, Wien 19, Pokornygasse 12
| 1905 | Villa, Wien 17, Promenadegasse 9
| 1906 | Villa, Berndorf, NÖ, Ing. Eugen-Essentherstraße 8
| 1908 | Villa, Berndorf, NÖ, Roseggerstraße 14
| 1909 | Miethaus, Wien 18, Antonigasse 32
| 1911 | Villa, Wien 18, Weimarerstraße 65 (Umbau, Entw. od./und Ausf.)
| 1913 | Villa des Erzherzogs Otto v. Habsburg-Lothringen, Wien 18, Anton-Frank-Gasse 20 (Zubauten)
| 1914 | Wohnhaus, Wien 16, Nauseagasse (Nr.unbek., Entw. und Ausf.)
|
mit Laske jun.:
| 1904-1905 | Miethaus, Wien 4, Graf Starhemberggasse 29
| 1912 | Miethaus, Wien 18, Währingerstraße 115
|
als Baufirma:
| 1879 | Wohnhäuser Wien 3, Blattgasse 9, 11, 13, 15 (Entw. Karl Stephann)
| 1897-1898 | Villa, Wien 18, Gregor Mendelstraße 34 (Entw. K. Fischl)
| 1901-1902 | Miethaus „Zum weißen Engel“, Wien 1, Bognergasse 9 / Naglergasse 10 (Entw. O. Laske jun.)
| 1901-1902 | Miethaus „Florahof“, Wien 4, Wiedner Hauptstraße 88 / Hartmanngasse 1 (Entw. W. Deininger)
| 1902 | Wohnhaus, Wien 7, Lerchenfelderstraße 139 (Entw. O. Laske jun.)
| 1904 | Wohnhaus, Wien 7, Neustiftgasse 67-69 (Entw. O. Laske jun.)
| 1904 | Wohnhaus, Wien 12, Arndtstraße 77 (Entw. O. Laske jun.)
| 1905 | Wohnhaus, Wien 14, Teybergasse 8 (Entw. O. Laske jun.)
| 1912-1913 | Wohnhaus, Wien 14, Hadikgasse 62 / Nisselgasse 1-3 (Entw. A. Karplus, Wohnhaus von O. Laske jun.)
| 1912 | Villa, Wien 18, Pötzleinsdorferstraße 56 (Entw. E. Spielmann und A. Teller) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
als Baufirma:
| 1907-1908 | Hotel Sanatorium Kurhaus Semmering Nr.88, NÖ (Entw. F. Krauss und F. Tölk) |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1896 | Erste Wiener Mörtelfabrik, Wien 2, Handelskai 130 (mit O. Laske sen., heute Garvens-Werke)
| 1897-1898 | Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläums-Theater Berndorf, NÖ, Kislingerplatz 6 (Entw. Fellner und Helmer, Ausf. Laske & Fiala)
| 1904-1908 | Konsumanstalt, Wurstfabrik, Bäckerei der Berndorfer Metallwarenfabrik, Berndorf, NÖ, Bahnhofstr. 6 (mit O. Laske sen.od.jun.)
| 1907 | Erste österr.-ungar. Fabrik f. elektr. Beleuchtung & Kraftübertragung, Wien 10, Gudrunstraße 187 (Zubau der Werkhalle in der Fernkorngasse, mit O. Laske sen., heute Österr. Brown Boveri-Werke)
|
als Baufirma:
| 1904-1905 | Schokoladefabrik Julius Meinl A.G., Wien 16, Heigerleinstraße 74 (Entw. Max Kropf) |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1899 | Sparkasse Czernowitz, Bukowina / Czerniwci, UA (Wettbewerb, mit O. Laske, 3.Preis) |
|
|
|
|
top |
Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| WSTLA; Archiv TU; Archiv ÖIAV |
|
|
|
|
top |
Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Neue Architektur - eine Auswahl der beachtenswertesten Neubauten moderner Richtung aus Deutschland und Österreich. Serie 1-6, Leipzig/Wien o.J. [1901-1910]
| M. Wehdorn / U. Georgeacopol-Winischhofer: Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich. Bd.1. Wien u.a. 1984.
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980. | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/2; Dehio Wien/1 (I.Bez.); Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.); Dehio NÖ/Nord | LEXIKA:
| AKL |
|
|
|
|
top |
Anmerkungen
| Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 01.05.2006 | Zuletzt geändert: 09.05.2008 |
|
|
|
|
top |
|
|