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Andreas Zach

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 25.09.1736 - † 16.02.1797
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Habsburger Monarchie
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Habsburger Monarchie
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt, Baumeister u. Dekorateur
Familiäres Umfeld: Vater: Johann Georg Z., Maurerpolier
Ehe (1766) mit Eleonore, geb. Kaltner (1738–1778)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
ab 1752Akademie der bildenden Künste ( möglicherweise bei Adam Loscher)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ab 1765Stiftsbaumeister des Schottenstiftes
1765–1770Bauführer bei der Gumpendorfer Kirche
1767Aufnahme in die Baumeisterinnung
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Auszeichnungen und Ämter
1776k.k. niederösterreichischer Regierungs- und Landschaftsbaumeister
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Vita
Andreas Zach wurde 1736 als Sohn eines Maurerpoliers in Wien geboren. Neben der Absolvierung einer praktischen Ausbildung studierte er auch an der Akademie der bildenden Künste. Ab Mitte der sechziger Jahre war er nachweislich in Wien als Bauleiter und Baumeister tätig. In dieser Zeit ging er auch eine Ehe mit Eleonore Kaltner ein, der Tochter des Stiftsbaumeisters des Schottenklosters, dessen Amt er in der Folge übernahm. Allerdings verstarb Zachs Frau bereits nach zwei Jahren, hinterließ ihrem Mann aber ein beachtliches Vermögen. Zach, der eine Dienstwohnung im Schottenstift bezogen hatte, war in den folgenden Jahren mit zahlreichen Projekten für den Orden befasst.

Daneben war Zach aber auch zunehmend für bürgerliche und vor allem adelige Auftraggeber tätig. Nach einem erfolgreichen Umbau von Schloss Rohrau, NÖ (1776–1777), für den Grafen Harrach, arbeitete er insbesondere für Fürst Georg Adam von Starhemberg ab der Mitte der 1780er Jahre eine Reihe von Projekten aus. Neben dem Umbau und der Einrichtung des Stadtpalais (Wien 1, Minoritenplatz 5), war er auch von 1785–1793 mit dem Wiederaufbau des so genannten Freihauses an der Wieden beauftragt. Im Zuge dieser Wiederaufbautätigkeit errichtete er 1789 das Theater im Freihaus, in dem Mozarts „Zauberflöte“ uraufgeführt wurde. Gleichfalls im Auftrag von Fürst Starhemberg arbeitete er am Ausbau von Schloss Erlaa in Niederösterreich – ein Vorhaben, das sich über Jahre hinzog und geradezu zu seinem Lebenswerk wurde.

In den 1780er Jahren war Zach bereits so gut etabliert, dass er seine Wohnung im Stift Schotten aufgab und sich ein Haus am Alsergrund (Wien 9) errichtete. Andreas Zach, der bis zuletzt tätig war, ist im 61.Lebensjahr an einem Gehirnschlag verstorben. Da er keine überlebenden Kinder hatte, ging sein nicht unbeträchtliches Vermögen an weitläufigere Verwandte.
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Stellenwert
Das Werk von Andreas Zach, dessen Schaffen in die letzten drei Jahrzehnte des 18.Jh.s fiel, ist signifikant für die Übergangsphase eines zu Ende gehenden Barockzeitalters zu einer rationalistisch, klassizierenden Haltung. Bezeichnenderweise gehörte Zach auch noch der Generation an, die im Sinne des alten Handwerkerideals die Funktion von Baumeister, Architekt und Innenausstatter vereinte.

Obwohl Zach nahezu ausschließlich für den Klerus und für den Adel gearbeitet hat, zeichnen sich doch bereits ansatzweise bürgerliche Vorstellungen in seinem Werk ab. Dies vor allem in einem seiner bedeutendsten Bauten, dem so genannten „Schubladkastenhaus“ (Wien 1, Freyung 7), das er 1773 in Auftrag des Schottenstiftes errichtete und das bereits in seiner funktionellen Aufteilung äußerst „modern“ war: Während im Erdgeschoss die Klosterschule untergebracht war, wurden die oberen Stockwerke für Mietwohnungen vergeben. Zach löste diese Aufgabenstellung nicht nur durch eine kluge räumliche Anordnung, sondern schuf auch durch die innovative Außengestaltung einen paradigmatischen Bau der Wiener Wohnhausarchitektur des Barockklassizismus. Generell prägt ein klassizierendes Schema mit einem übergiebelten Mittelrisalit den Außenbau. Bemerkenswert ist vor allem die Absenz einer Geschosshierarchie: keines der Geschosse ist in irgendeiner Weise repräsentativ überhöht. Eine sehr flächig strukturierte Fassade, abgerundete Ecken und sparsam eingesetzter „Zopfdekor“ verstärken den bürgerlich-egalitären Anspruch des Hauses.

Auch die kurze Zeit danach, 1776, errichtete Wallfahrtskirche in Hoheneich, NÖ, ist in ihrem Charakter von dieser Phase des Übergangs geprägt. Während der längsovale Innenraum noch einer barocken Tradition verpflichtet ist, präsentiert sich der Außenbau in einer kubischen Geschlossenheit. Ebenso unterstreicht die klassizierende Dekoration der Inneneinrichtung im „Zopfstil“, die gleichfalls von Zach geschaffen wurde, diese Ausrichtung.

Von großer Bedeutung in Zachs Werk sind auch die diversen Schlossumbauten, wobei die Grenzen zu umfassenden Neubauten sehr fließend sind. Auch in diesem Kontext ist der formale Wandel dieser Jahre gut nachzuvollziehen. Während Schloss Rohrau, Bgld. (um 1776), noch von einem weitgehend spätbarocken Charakter geprägt ist, zeigen die rund zehn Jahre später errichteten Schlösser Erlaa (heute Wien 23, 1785ff) und Eferding, OÖ (1785), deutlich klassizierende Einflüsse. Insbesondere der Um- und Ausbau von Erlaa sollte sich über viele Jahre hinziehen. Wesentlich war, dass auch die Gestaltung des umliegenden Parks in das Projekt einbezogen war und Zach hier einen der ersten englischen Landschaftsgärten mit Grotten, Pavillons und anderen Einbauten im Wiener Raum schuf, der auch bis heute zumindest teilweise erhalten ist.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1769Fertigstellung des Freihauses auf der Wieden, Wien 4, Wiedner Hauptstraße 10/ Margaretenstraße 10–16 / Operngasse 25 (nicht erhalten)
1770Schloss, Waidhofen a.d.Thaya, NÖ (weitgehender Neubau)
1771Miethaus, Wien 2, Praterstraße 16 (nachträglich verändert)
1771Wohnhaus Zach, Wien 8, Alserstraße 41 (nicht erhalten)
1773Prioratshaus des Schottenstiftes (Schubladkastenhaus), Wien 1, Freyung 7
1775Miethaus „Zur schönen Sklavin“, Wien 3, Beatrixgasse 8 / Ungargasse 5 (1801 von F. Wipplinger verändert)
1776–1777Schloss Rohrau (Umbau und Fassade), Bgld.
1784Palais Starhemberg (Umbau und Inneneinrchtung, jetzt BM für Wissenschaft ), Wien 1, Minoritenplatz 5
1785–1793Wiederaufbau und Ausbau des Freihauses, Wien 4, Wiedner Hauptstraße 10 / Margaretenstraße 10–16 / Operngasse 25 (u.a. Aufstockung und Bau des „Schleifmühltraktes“, abgerissen)
1785ffSchloss Erlaa (Erweiterung u. Nebengebäude) mit Landschaftsgarten (diverse Pavillons), Wien 23, Erlaaer Straße 54
1785Schloss Hubertendorf, NÖ (Umbau)
1785Schloss Eferding, OÖ (Um- und Ausbau, Innenraumgestaltung)
1789„Täuberlhof“ Wien 1, Annagasse 8 (Umbau)
1792Palais Trauttmansdorff, Wien 1, Herrengasse 21 (Fassadenadaptierung)
1792–1797Schloss Groß-Schweinbart, NÖ (Umbau u. Erweiterung , mit F. Wipplinger)
1797Schloss, Pelling NÖ (Aufstockung u. Umbau)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1765–1770Gumpendorfer Kirche, Wien 6 (Bauführung; Baumeister Josef Reymund)
1776–1778Pfarrkirche Hoheneich bei Gmünd, NÖ
1784–1786Schottenfelder Kirche und Pfarrhof, Wien 7, Westbahnstraße 17
1784Savoy’sches Damenstift, Wien 1, Johannesgasse 15 (Umbau)
1788Toskana Trakt der Salzburger Residenz, Szb. (Mitarbeit)
1789Theater im Freihaus, Wien 4, Wiedner Hauptstraße 10 (nicht erhalten)
1792–1794Schottenkloster, Wien 1 Freyung 6 / Schottengasse 2 (teilweise Neuplanung und Erweiterung, später durch Kornhäusel verändert)

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
1792Schlosserwerkstätte, Wien 1, Tiefer Graben 14 (nicht erhalten)

INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
1785Hochaltar der Pfarrkirche Purgstall, NÖ
diverse Schlosseinrichtungen

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1771Ausbauprojekt für die Schottenkirche
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
WrSTLA (Biograph. Sammlung; Testament); Pfarre Schotten (Matrikenstelle); Archiv der Baumeisterinnung
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Sekundärquellen

LITERATUR:
W. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien 1989
W. Cerny: Andreas Zach (unpubl. Aufnahmearbeit am Inst. f. Kunstgesch.) Wien 1961
G. Hajos: Romantische Gärten der Aufklärung. Wien/Köln 1989
G. Heilingsetzter: Starhemberg u.d. Neugestaltung d. Schlosses in Eferding durch Andreas Zach, in: Mitt. d. OÖ Landesarchivs 13.1981, S.249ff
Hist. Museum d. Stadt Wien (Hg.): Josephinische Pfarrgründungen (Ausst.Kat.). Wien 1985
Hist. Museum d. Stadt Wien (Hg.): Klassizismus in Wien (Ausst.Kat.). Wien 1978
J. Kellner (Hg.): Pfarre St.Laurenz am Schottenfeld. St.Pölten/Wien 1986
P. Kortz: Wien am Anfang des 20.Jh.s. Bd.2. Wien 1905
A. Machatschek: Das Graf Harrach’sche Schloss in Rohrau. In: Österr. Zeitschrift für Kunst u. Denkmalpflege 24.1970, S.118ff
M. Missong: Heiliges Wien. Wien 1948
J. Nemeth: Die Entwicklung der Zunft der Bau- u. Maurermeister in Wien von 1683–1800. Phil Diss. Wien 1982
M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910
M. Riesenhuber: Die kirchliche Baukunst in Österreich. Wien 1925, S.267
W. G. Rizzi / M. Schwarz: Die Architektur zur Zeit Joseph II. In: Österreich zur Zeit Joseph II. Wien 1980, S.200ff
A. Schnerich: Wiens Kirchen u. Kapellen. Wien 1921, S.162
M. Schwarz: Architektur d. Klassizismus u. d. Romantik in Niederösterreich. In: Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 62/63. St.Pölten 1982
E. Spiesberger: Das Freihaus (Wiener Geschichtsbücher, Bd.20). Wien/Hamburg 1980
R. Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19.Jh. Wien 1970
R. Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien 1957, S.326

HINWEISE AUF WERKE:
Wiener Bauindustriezeitung
15.1898, S.28, T.68 (Wohnhaus, Wien 1, Freyung 7)

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/1 (I.Bez.); Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.); Dehio NÖ/Nord; Dehio NÖ/Süd M–Z;
F. Eppel: Das Waldviertel. Sbg. 1963

LEXIKA:
ThB; Czeike; Österr. Lexikon
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 31.10.2011
Zuletzt geändert: 01.12.2011
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