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Ferdinand Zehengruber

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 25.05.1828 - † nach 1891
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Kärnten (nicht gesichert)
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
weitere Namen: Zehngruber, Zehentgruber
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Peter Z., Baumeister (ca.1802–1861)
Mutter: Anna, geb. Hindler (1802–1878)
Ehe (1851) mit: Caroline Richter (1830–1873)
Kinder: Carl, Franz, Minna
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1844Akademie der bildenden Künste Wien (Mathematik und Ornamentenschule bei Wilhelm Westmann)
1846Polytechnikum Wien (Realschule)
1846–1848Akademie der bildenden Künste Wien (Architekturabteilung bei Pietro Nobile, Rösner und van der Nüll)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1853Baueleve in der Bauabteilung des Handelsministeriums
1853–1858als Architekt in Graz tätig
ab 1859in Wien als Architekt und Baumeister tätig
1872–1884Baumeisterkonzession
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Auszeichnungen und Ämter
ab 1872Baudirektor u. Prokurist der „Gesellschaft zur Herstellung billliger Wohnungen“
um 1889Stadtkämmerer und Obmann der Bausektion Klosterneuburg, NÖ
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Vita
Ferdinand Zehengruber, der 1828 in Wien geboren wurde, war der Sohn des Baumeisters Peter Z., der allerdings überwiegend in Klosterneuburg für das dortige Stift tätig war (u.a. Turmaufbau der stiftseigenen Neustifter Pfarrkirche, Wien 19, Eyblergasse 1, 1851). Dem Beruf des Vaters entsprechend erhielt Ferdinand Zehengruber eine äußerst qualifizierte fachliche Ausbildung. Als 16-Jähriger besuchte er die Ornamentenschule an der Akademie bei Wilhelm Westmann, um danach das Polytechnikum zu absolvieren. Zur Vervollkommnung seiner Ausbildung studierte er noch Architektur an der Akademie der bildenden Künste, wobei er bedingt durch den Professorenwechsel anfangs Pietro Nobile, danach Karl Rösner und Eduard van der Nüll zu seinen Lehrern hatte.

Nach dem Abschluss seines Studiums arbeitete Zehengruber kurzzeitig als Baueleve in der Bauabteilung des Handelsministeriums. Danach ging er für einige Jahre nach Graz, um Ende der 50er Jahre wieder nach Wien zurückzukehren. 1872 erwarb er die Baumeisterkonzession und wurde Direktor einer Baufirma zur Errichtung billiger Wohnungen, arbeitete aber auch nebenbei als freier Architekt, insbesondere auf dem Gebiet des Sakralbaus. Mitte der 80er Jahre zog er sich bereits verwitwet ins Privatleben zurück und übersiedelte nach Klosterneuburg, NÖ, woher seine Familie stammte. Um 1889 wird er als Stadtkämmerer und Obmann der örtlichen Bausektion angeführt. 1891 verkaufte er seinen Familienbesitz und erwarb einen Bauernhof in Kärnten, wo sich seine Spuren verlieren.
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Stellenwert
Da Ferdinand Zehengruber an verschiedensten Orten tätig und darüber hinaus als Direktor einer Baugesellschaft wahrscheinlich mehr mit administrativen Tätigkeiten befasst war, ist sein Werk sehr schmal und nur schwer zu rekonstruieren.

Namentlich dokumentiert sind weitgehend nur einige wenige Kirchen, die jedoch für den frühhistoristischen Sakralbau nicht ohne Interesse sind. Zehengruber, der sich offensichtlich bereits an der Akademie mit dieser Thematik befasst hat (Kirchenentwurf 1848), ist hier einer eher romantischen Ausrichtung im Sinne von Karl Rösner verpflichtet. Dies betrifft insbesondere die evangelische Heilandskirche in Graz (1853), die im Zuge eines Ausbaus (der erst ab 1848 für protestantische Kirchen erlaubt war) von Ferdinand Zehengruber errichtet wurde und ungeachtet ihres bescheidenen Äußeren zu den frühesten Bespielen eines Sakralbaus des romantischen Historismus zählt. Auch die wesentlich später 1875–1877 errichtete Klosterkirche des Sacre Cœur in Wien 3 (Rennweg 31), entzieht sich dem damals üblichen Kanon der französischen Hochgotik und lehnt sich mit ihren massigen Pfeilern und dem die Stirnseite bekrönenden Dreiecksgiebel eher an lombardische Vorbilder an. Dem Zeittrend entsprechend ist hingegen die 1882–1884 erbaute Klosterkirche in Prag-Smichov bereits einer relativ „reinen“ Neogotik verpflichtet.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1853Villa Erdödy, Graz, Leechgasse 64, Stmk.

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1853Hotel Erzherzog Johann, Graz, Sackstraße 3–5, Stmk. (Umbau)
1853evangelische Heilandskirche, Graz, Kaiser Josefs-Platz 9, Stmk. (Umbau und Turm)
1875–1877Kirche des Klosters Sacre Cœur, Wien 3, Rennweg 31
1882–1884Kirche des Klosters Sacre Cœur, Prag, Böhmen / Praha-Smichov, Holeckova ulice, CZ (profaniert)

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1848Planung zu einem Kirchengebäude (St.Anna), Akademieentwurf
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
TUWA; Archiv der ABK; Stadtarchiv Klosterneuburg
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Sekundärquellen

LITERATUR:
W. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien 1989
Die Landstraße in alter und neuer Zeit. Ein Heimatbuch. Wien 1924, S.140
A. Missong: Heiliges Wien IV. 1933, S.132
ÖKT 41: G. Hajos: Die Kirchen des 3. Bezirks. Wien 1974
A. Schnerich: Wiens Kirchen und Kapellen. Wien 1921, S.147

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX. Bez.)
E. Guglia: Führer durch die Stadt Wien. Wien 1908

LEXIKA:
ThB

INTERNETLINKS:
www.evang-graz-heilandskirche.at; www.pragueweddings.com
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 01.05.2012
Zuletzt geändert: 15.06.2012
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