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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Persönliche Mitteilungen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 10.06.1856 - † 17.05.1912 | Geschlecht: m | Geburtsort: Tlumacov | damaliger Name: Tlumatschau, Mähren | Land: Tschechien | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Mauer-Öhling, NÖ | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt und Baumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Johann T., Jägermeister
| Mutter: Theresia, geb. Zaoral
| Ehe (1882) mit: Justine Gaszo (1852–1911) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| um 1876 | Technische Hochschule Brünn, Mähren / Brno, CZ
| o.J. | Einjährig Freiwilligen-Jahr |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab ca.1882 | in Wien tätig
| ab 1886 | Baumeisterkonzession |
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Auszeichnungen und Ämter
| um 1880 | Landwehrleutnant |
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Mitgliedschaften
| ab 1886 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein |
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Vita
| Adolf Tichy wurde 1856 als Sohn eines Jägermeisters in Mähren geboren. Über seine Jugend ist kaum etwas bekannt, einzig dass er nach seinem Einjährig Freiwilligen-Jahr als Leutnant abrüstete. Nach seinem Studium an der Technischen Hochschule in Brünn kam er gegen Anfang der achtziger Jahre nach Wien und ließ sich als Bauingenieur nieder. In dieser Zeit ging er eine Ehe, die kinderlos bleiben sollte, mit der aus Ungarn stammenden Justine Gaszo ein. Einige Jahre später erwarb er die Baumeisterkonzession. In der Folge errichtete er einige Miet- und Einfamilienhäuser, war aber überwiegend mit zahlreichen kleineren Aufgaben, wie Um- und Ausbauten befasst.
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| Dessen ungeachtet konnte Adolf Tichy einige größere Aufträge außerhalb Wiens im Raum von Triest ausführen, unter anderem das sehr repräsentative Gebäude des deutschen Lesevereines in Abbazia / Optaija (1897). Möglicherweise haben sich diese Projekte aufgrund verwandtschaftlicher oder freundschaftlicher Verbindungen mit der in Triest ansässigen Familie Vilicus ergeben (Angehörige der Familie waren, wie Tichys Vater, in der Forstwirtschaft tätig), für die er auch ein aufwändiges Mausoleum errichtete.
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| Um 1900 machten sich bei Adolf Tichy Anzeichen von progressiver Paralyse bemerkbar, so dass er einige Jahre später unter Kuratel gestellt und in die Anstalt Mauer-Öhling verbracht wurde, wo er noch nicht sechsundfünzigjährig verstarb. |
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Stellenwert
| Da Adolf Tichys Schaffen nur etwas mehr als ein Jahrzehnt umspannt, ist sein Werk – soweit dokumentiert – sehr schmal.
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| Nahezu alle von ihm in Wien errichteten Miethäuser sind von einem späthistoristischen Duktus geprägt, wie er für das ausgehende 19.Jh. charakteristisch war. Ein typisches Beispiel ist das 1888 errichtete Miethaus in der Paniglgasse 22 (Wien 4), das mit seinem rustizierten Untergeschoß, den betonten Fensterüberdachungen und dem plastisch hervortretenden Mittelrisalit dem gängigen Kanon entspricht. Eine zögerliche Übernahme aktueller Tendenzen zeigt hingegen das Miethaus Wien 9, Liechtensteinstraße 109 (1901), dessen flächige Fassade und stark vorkragendes Gesims sich ein wenig an den Vorgaben der Wagner-Schule orientieren, wobei jedoch auf traditionelle Elemente wie Fensterüberdachungen und Rustizierung nicht verzichtet wird.
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| Tichys bedeutendstes Werk ist zweifellos das Gebäude des Deutschen Lesevereins in Abbazia / Opatija (1897), wobei schon allein durch die städtebauliche Einbindung mittels einer großen Treppe, die den Niveauunterschied zur Hauptstraße ausgleicht, der repräsentative Anspruch unterstrichen wird. Der Bau selbst, der als multifunktionale Veranstaltungstätte konzipiert war, orientiert sich in seiner formalen Durchgestaltung an den Theaterbauten Fellner & Helmers. In einer Mischform von Neorenaissance und Neobarock gehalten, konzentriert sich die architektonische Gestaltung insbesondere auf den überkuppelten Mittelrisalit, der mittels Rundbogenfenster und Halbsäulen loggiaartig aufgebrochen wird. Das Gebäude diente späterhin als Hotel, Restaurant und beherbergte die unterschiedlichsten Institutionen. Heute ist es zum Teil als Einkaufszentrum umfunktioniert. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1888 | Miethaus, Wien 2, Rembrandtstraße 13 (Adaptierung)
| 1888 | Miethaus, Wien 4, Schwindgasse 3 (Adaptierung)
| 1889 | Miethaus, Wien 4, Paniglgasse 22
| 1890 | Miethaus, Wien 9, Porzellangasse 20
| 1891 | Villa, Wien 19, Perntergasse 5
| 1893 | Villa, Wien 19, Perntergasse 17
| 1899 | Villa, Wien 19, Aussichtsweg 1 (nicht erhalten)
| 1901 | Miethaus, Wien 9, Liechtensteinstraße 109 |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1897 | Haus des Deutschen Lesevereins in Abbazia, Istrien / Opatija, ulica Svetog Florijana 1, HR
| um 1898 | Mausoleum Vilicus, Triest / Trieste, I, Zentralfriedhof |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv der ÖIAV; Matrikenstelle d.evang.Stadtpfarrkirche Wien 1; WStLA (Verlassenschaftsakt) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| B. Zakosek: Opatijski Album. Rijeka 2005, S.152 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Bautechniker
| 30.1900, S.91 (Mausoleum Vilicus) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.) |
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Persönliche Mitteilungen
| freundliche Auskunft Prof. B. Valusek, Rijeka |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.03.2011 | Zuletzt geändert: 04.11.2011 |
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