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Leopold Oescher

Persönliche Daten
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 04.11.1804 - † 23.02.1849
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Titel: Architekt
weitere Namen: Öscher L.
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Josef O. (*ca.1781), Ingrossist im Hofbauamt
Mutter: Josefa, geb. Rieder (ca.1783)
1.Ehe (1831) mit Maria Josefa, geb. Prin (*ca.1810)
Kinder: Anna (*ca.1835); Carl (ca.1837–1838)
2.Ehe (1845) mit Maria Anna Macho (*ca.1818)
Kinder: Maria Eleonora (*1846)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
vor 1831Diurnist im Hofbauamt (=Verwaltungsbeamter)
vor 1849Pensioniert vom Hofbauamt
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Auszeichnungen und Ämter
1848Mitgl. der Akademie der bildenden Künste Wien
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Vita
Leopold Oescher wurde 1804 in Wien geboren. Er stammte aus einer Familie, die schon seit Generationen mit Architektur und Bauwesen zu tun hatte. Sein Großvater war nämlich der Wiener Stadtbaumeister Johann Oescher, sein Vater Josef arbeitete als Maurerpolier und später im Hofbauamt.

Von seiner Ausbildung ist leider nichts bekannt, er soll aber nicht in Wien studiert haben. Sicher ist jedenfalls, dass er den Architektentitel tragen konnte, obwohl es in Wien keinen Bau gibt, der ihm zugeschrieben werden kann. Seine einzige dokumentierte Tätigkeit als Architekt ist die Teilnahme (mit F. Beer und F. Flohr) an dem Wettbewerb für die Altlerchenfelder Kirche (1848).

Um 1830 war er als „Diurnist“, d.h. als Verwaltungsbeamter, im Hofbauamt beschäftigt; wahrscheinlich war diese Tätigkeit die Voraussetzung für ihn, sich auf Studien und Forschungen konzentrieren zu können. Oescher bemühte sich nämlich jahrelang durch eigene Zeichnungen und Aquarelle um die Dokumentation und Bauaufnahme zahlreicher österreichischer Altertümer. Sein Œuvre repräsentierte die Vorlage für die Drucksammlung, die in dem gemeinsam mit dem Architekten Leopold Ernst 1846 herausgegebenen Band der „Baudenkmale des Mittelalters“ Platz fand.

Mit Leopold Ernst verband Oescher nicht nur gemeinsame Interessen sondern auch private Beziehungen und nach Oeschers frühem Tod wurde Ernst Vormund von dessen Tochter Maria Eleonora.

1849 war Oescher kurz vor seinem Tod durch Lungentuberkulose bereits ein pensionierter Hofbauamtsbeamter. Er starb bereits im 44.Lebensjahr in Wien.
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Stellenwert
Über Leopold Oeschers Bautätigkeit ist zwar nichts bekannt; seine Rolle als Erforscher der historischen Architektur (vor allem aus dem Mittelalter) macht ihn jedoch zu einer Schlüsselfigur für die Entwicklung der Kunst- und Architekturtheorie – mit Reflexen auf die Architektur des Historismus der 2.Hälfte des 19.Jh.s. Wie Albert Ilg und Moritz Hoernes 1893 betonten: „Die ,mittelalterlichen Baudenkmale‘, welche er [Ernst] im Vereine mit Leopold Oescher publicierte, gaben die erste wissenschaftliche Anregung zur Renaissance der romantischen Architektur in Österreich.“

Oescher ist – zusammen mit Leopold Ernst, Franz Tschischka und anderen – ein Vertreter der Generation von Fachleuten und Wissenschaftern, die sich mit dem Studium und der Erhaltung des künstlerischen und architektonischen Erbes des österreichischen Reiches auseinandersetzten, bevor die Disziplin der Kunstgeschichte von Rudolf v.Eitelberger systematisiert wurde.

Für die Herausgabe der „Mittelalterlichen Baudenkmale“ war speziell die Sorge um die Erhaltung der kirchlichen Baudenkmäler entscheidend, die infolge der Josephinischen Klosteraufhebungen in ihrem Bestand gefährdet waren. Die Erforschung und Bekanntmachung des heimischen Kulturgutes sollte auch das Interesse der Staatsverwaltung für diese Problematik wecken.

In der Tat stellte das Œuvre von Oescher und Ernst – neben dem Wert für die Kunsttopographie – auch einen Meilenstein in der Geschichte der österreichischen Denkmalpflege dar, die im Jahre 1850 mit der Gründung der „k. k. Central-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der alten Denkmale der Baukunst“ einen institutionalisierten Rahmen erhalten hatte.
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Werke

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1848Altlerchenfelderkirche (Wettbewerb; mit F. Beer und F. Flohr)
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Primärquellen

PUBLIKATIONEN:
L. Ernst / L. Oescher: Bau-Denkmale des Mittelalters im Erzherzogthum Österreich. Wien 1846
L. Oescher: Bau-Objecte aus Eisen dargest. in 14 Plänen. Wien 1846
L. Oescher: Denkmaeler der Baukunst aus Nieder-Österreich, 1844–1848 (Zeichnungen- und Aquarellensammlung)
L. Oescher: Notizen aus der Geometrie, deren Anwendung in der Zeichenkunst nebst einem Anhange über Cavalierperspective auf 24 Blätter gezeichnet, radirt und in 465 Figuren sammt Text dargestellt. Wien 1846

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv Adler
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Sekundärquellen

LITERATUR:
W. Frodl: Idee und Verwirklichung: das Werden der staatlichen Denkmalpflege in Österreich. Wien u.a. 1988
J. Högn (Hg.): Bau-Schematismus oder: Adressbuch aller mit Bauten und Bauarbeiten sich beschäftigenden Künstler und Professionisten, so wie der Baumaterialien-Lieferanten in Wien. Wien 1844
A. Ilg / M. Hoernes: Kunstgeschichtliche Charakterbilder aus Österreich-Ungarn. Prag/Wien/Leipzig 1893
M. Rampley: The Idea of a Scientific Discipline: Rudolf von Eitelberger and the Emergence of Art History in Vienna, 1847–1873, in: Art History 34.2011, S.54-79
F. Rieger: Die Altlerchenfelder Kirche. Wien 1911
E. Springer: Geschichte und Kulturleben der Wr.Ringstraße. Die Wr.Ringstraße, Bd.2. Wiesbaden 1979
W. Wagner: Die Geschichte der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Wien 1967

INTERNETLINKS:
http://www.onb.ac.at/files/newsletter07-2.pdf
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Anmerkungen
Eingegeben von: Diego Caltana
Eingegeben am: 31.10.2011
Zuletzt geändert: 13.12.2012
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