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Franz Josef Gerl

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 16.02.1793 - † 16.11.1835
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Habsburger Monarchie
Sterbeort: Wien 17
damaliger Name: Hernals bei Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
weitere Namen: Josef G.
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Liborius Thaddäus G. (1738–1805)
Mutter: Katharina, geb.Unrein (1768–1840); 1808 Ehe mit Mathias Mindl (1780–1839), Baumeister
Onkel: Josef Ignaz G. (1734–1798), Baumeister
Bruder: Peter Liborius G. (1795–1884), Baumeister und Architekt
Ehe (1818) mit Franziska, geb. Rehm (1798–1878)
16 Kinder
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1805Eintritt in die Elementarschule der Akademie der bildenden Künste
1814Lehrling bei seinem Stiefvater Matthias Mindl
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1816–1817Polier u.a. bei Josef Adelpodinger
1818Aufnahme in die Baumeisterzunft
ab ca.1830Besitzer eines Ziegelofens in Hernals
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Vita
Franz Josef Gerl entstammt einer weit verzweigten, schon ab dem 17.Jh. tätigen Baumeisterfamilie. Er wurde 1793 in Wien geboren. Sein Vater war der Baumeister Liberius Thaddäus G., einer seiner Brüder war Peter Liborius G., der ebenfalls als Baumeister tätig war. Gerls Vater war in zweiter Ehe – aus der Franz Josef Gerl sowie sein Bruder Peter Liborius entstammten – mit Katharina, geb. Unrein, verheiratet. Nachdem Liberius Thaddäus G. bereits im Jahr 1805 verstarb, heiratete sie in zweiter Ehe den Maurerpolier Mathias Mindl, der dadurch Stadtbaumeister werden konnte (die Ehe wurde um 1820 geschieden).

Franz Josef besuchte 1805 die Elementarschule an der Akademie der bildenden Künste und trat 1814 bei seinem Stiefvater Mathias Mindl als Lehrling (Zögling) ein. Sein „Zöglingsstück“ – ein Haus in der Leopoldstadt – wurde von der Innung jedoch abgelehnt, da es „zu wenig anspruchsvoll war“ („Protokoll der Ereignisse 1795–1830“ der Wiener Baumeisterinnung). 1816 wurde Franz Gerl Polier bei Joseph Adelpodinger und 1817 mit dem Zöglingsstück „Windmühle“ eingeschrieben. Im Jahr 1818 wurde er als Meister in die Baumeisterzunft aufgenommen.

Von Franz Josef Gerl sind nur wenige Bauten dokumentiert. Allerdings starb er bereits mit 42 Jahren, was sein kleines Œuvre erklären kann. Außerdem war er Besitzer eines Ziegelofens in Hernals, was vielleicht auch seine Zeit beanspruchte. Schwer fassbar ist er zudem durch den Umstand, dass er zumeist als Josef Gerl in den Quellen erfasst ist. (Josef Ignaz Gerl war sein Onkel, 1734–1798).

Nach seinem Tod wurde der Betrieb von seiner Witwe Franziska weiter geführt.
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Stellenwert
Von Franz Josef Gerl sind nur wenige Werke dokumentiert, die allerdings zum Teil nicht mehr erhalten sind, zum Teil durch spätere Adaptierungen, wie der Erneuerung der Fassaden, verändert wurden. So lässt sich nur feststellen, dass Gerl dem Zeittrend entsprechend langgestreckte, einstöckige Häuser mit der damals üblichen gleichmäßigen Fensterreihung errichtete, ohne die auffällig vielachsigen Fassaden durch irgendwelche Akzente, wie Risalite oder Balkons zu unterbrechen (Wien 3, Erdbergstaße 8, 1818). Nur das Hotel „Zum Sonnenaufgang“ wurde durch einen Giebel, der sich über die Breite von drei Fensterachsen erstreckte und wahrscheinlich den Eingangsbereich betonte, nobilitiert.

Franz Josef Gerls früher Tod hat wohl alle Karrierepläne zunichte gemacht. Scheint er doch seinem erfolgreichen Onkel Josef Ignazius Gerl nachgeeifert zu haben, was sich nicht zuletzt darin zeigte, dass er zumeist seinen zweiten Vornamen Josef verwendete.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1818„Zur Stadt Tabor“, Wien 3, Erdbergstaße 8 (Adaptierung)
1819Wien 2, Kleine Pfarrgasse 20 (nicht erhalten)
1820 Hotel „Zum Sonnenaufgang“, Wien 3, Fasangasse 23 (nicht erhalten)
1821Miethaus, Wien 3, Salmgasse 8 (1822 Adaptierung von Philipp Brandl, 1885 Neufassadierung von Arch. Neugebauer)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
ABK; Pfarrarchive St.Rochus; St. Josef; St.Martin,Klosterneuburg; St.Stephan; WSt.LA; Archiv Adler; Sterbematrik Renweg; Sterbematrik Alservorstadt
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Th. Herczik: Familie Herczik-Gerl. Typoskript, 4 Bände, Selbstverlag Salzburg-Grödig 1988-89, in der Bibliothek der Historisch-Genealogischen Gesellschaft Adler, Wien
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Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 31.10.2011
Zuletzt geändert: 11.12.2011
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