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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 1788 - † 29.06.1868 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Habsburger Monarchie | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Titel: Landesbauinspektor | weitere Namen: Carl; Prantner; Prandtner; Brandtner | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt, Landesbauinspektor | Familiäres Umfeld: Vater: Josef Prandter (*ca.1755–1824), Steinmetzmeister
| Mutter: Maria Anna, geb. Mayer
| Bruder: Franz (1793–1861), Steinmetzmeister
| Ehe (1816) mit Josepha Antonia Barbara, geb. Konstantin (1794–1833)
| Kinder: Karl Heinrich Josef Michael (1817-1893), Stadtbaumeister; Heinrich; Moritz, Stadtbaumeister; Maria Anna Josepha (+1821); Friedrich (1823–1899) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1797–1802 | Steinmetzlehre bei Franz Jäger sen.
| um 1807 | Maurerlehre |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| um 1816 | Zeichner im k.k.Wasserbauamt der k.k.General-Hofbaudirektion
| um 1825 | Architekt bei der NÖ Civil Baudirektion
| ab ca.1859 | Landesbauinspektor |
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Mitgliedschaften
| o.J. | NÖ Gewerbeverein |
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Vita
| Karl Pranter wurde 1788 als Sohn von Joseph Prandter in Wien geboren. Der Vater war Steinmetzmeister und der Sohn Karl absolvierte zunächst ebenfalls eine Steinmetzlehre. Der Vater wollte jedoch, dass Karl zusätzlich eine Ausbildung als Maurer durchlaufe. Offensichtlich musste dazu eine Bewilligung bei der Zunft der Bau- und Steinmetzmeister eingeholt werden. Denn im Jahr 1807 stellte Josef Prandter den Antrag, dass sein Sohn Karl, obwohl er „schon als Steinmetzgeselle fertig geworden ist“ als Lehrjunge zur Maurerprofession anerkannt werde. (Protokoll der Zöglinge 1793–1846, WStLA)
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| Ob Pranter tatsächlich diese Lehre absolviert bzw. ob er die Konzession erhalten hat, ist nicht bekannt. Jedenfalls hat er seine berufliche Laufbahn spätesten 1816 als Beamter der k.k.General-Hofbaudirektion begonnen. Er war zunächst Zeichner im Wasserbauamt, später wird er als Architekt der NÖ Provinzbaudirektion genannt, obwohl eine akademische Ausbildung nicht belegt ist. Um 1859 wurde er zum Landesbauinspektor ernannt.
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| Karl Pranter war verheiratet und hatte fünf Kinder, seine Söhne Karl und Moritz waren als Stadtbaumeister tätig. Karl Pranter starb im 80. Lebensjahr in Wien an einer Harnblasenentzündung. |
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Stellenwert
| Als Beamter war Karl Pranter mit einer Vielzahl von Bauvorhaben beschäftigt, für die er auch zum Teil die Pläne ausgearbeitet hat. Wie damals üblich, scheinen jedoch oftmals die beamteten Planverfasser nicht als Urheber auf.
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| Eine der wenigen bekannten Arbeiten von Pranter ist der Bibliothekstrakt der Alten Universität, Wien 1, Postgasse 9 (1827–1829). Der auf drei Seiten frei stehende, kubische, zweigeschossige Gebäudeblock wurde von Pranter mit einer spätklassizistischen Fassade geplant. Sie erhielt flache Seitenrialite, am Mittelteil sind die 2 Geschosse durch flache Pilaster zusammengefasst, im 1.Stockwerk die Fenster durch reliefierte Lünettenfelder akzentuiert. Der genutete hohe Sockel erhielt allerdings erst rund zwanzig Jahre später durch die Abtragung des Terrains das heutige Aussehen. Bemerkenswert ist das aufwändig gestaltete dreischiffige Vestibül und das heute als Festsaal genutzte ehemalige Refektorium der Jesuiten, die ursprünglich das Kolleg erbauen ließen.
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| Im Jahr 1844 erstellte Pranter zwei Entwürfe für die Pfarrkirche in Hanfthal, Gem. Laa a.d.Thaya, NÖ. Zunächst wurde vom Hofbauamt das kleinere, billigere Projekt bewilligt, und erst als sich die Gemeinde bereit erklärte, die Mehrkosten zu übernehmen, wurde der größere Bau ausgeführt. Der schlichte, nur durch Nutungen akzentuierte Außenbau erhielt Rundbogenfenster und eine Einturmfassade mit einem Konsolgesims in Firsthöhe. Der quadratische Innenraum wurde überwölbt, allerdings ist am äußeren Erscheinungsbild keine Kuppel, sondern ein Pyramidendach ausgebildet.
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| Um die Mitte des 19.Jahrhunderts wurde eine Vielzahl an kleinen Provinzkirchen errichtet. So wie bei der Pfarrkirche in Hanfthal wurde stets den Forderungen des Hofbauamts nach sparsamen und zweckmäßigen Bauausführungen Rechnung getragen. Aufwändiger wurde hingegen von Pranter der Bibliothekstrakt der Universität geplant, der allein schon durch seine Lage in der Wiener Innenstadt aber auch durch seine Funktion eine monumentalere Gestaltungsweise verlangte. |
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Werke
| ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1832 | Erdberger Pfarrkirche, Wien 3, Erdbergstraße / Apostelgasse (mit Josef Klee, Erweiterung der bestehenden Pfarrkirche; als Karl Brandtner genannt)
| 1844–1846 | Kath. Pfarrkirche hl. Florian, Hanfthal, Gem. Laa a.d.Thaya, NÖ (spätere Umbauten) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| ÖKT 41: G. Hajos: Die Kirchen des 3. Bezirks, Wien 1974 | LEXIKA:
| Dehio NÖ/Nord |
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Anmerkungen
| Bei den Umbauten der Pfarrkirche Erdberg wird in diversen Quellen ein Architekt Karl Brandtner genannt. Ein Architekt dieses Namens konnte nicht nachgewiesen werden. Es ist anzunehmen, dass es sich um eine Variante des Namens Pranter handelt (wie auch bei Pranter wurden zu dieser Zeit häufig Familiennamen mit divergierenden Schreibweisen angegeben). | Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 01.10.2012 | Zuletzt geändert: 15.12.2012 |
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