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Fred Freyler

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Ausstellungen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 22.10.1922 - † 10.4.1993
Geschlecht: m
Geburtsort: Buenos Aires
Land: Argentinien
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Titel: Mag.arch. Prof.
Religionsbekenntnis: Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Mutter: Maria Freyler (1902–1997)
1.Ehe mit Hildegund, geb. Österreicher
2.Ehe mit Ute Freyler
Kinder: Roul (*1979)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1941Matura
1940–1941Technische Hochschule Wien
1945–1948Studium der Architektur an der Akademie für angewandte Kunst Wien (bei Franz Schuster)
Reisen:
Argentinien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Jugoslawien, Niederlande, Schweiz
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1941(?)–1945Wehrdienst
bis 1948Mitarbeit in den Ateliers von Carl Witzmann, Hans Zusag, Viktor Drosda, Lois Krähan
1949Mitarbeit in den Büros von Hans Zusag, Josef Hoffmann, Heinrich Vana
1950–1955Mitarbeit im Atelier Franz Schuster
1950Mitarbeit an den Vorbereitungsarbeiten für das Schnellbauprogramm der Stadt Wien (im Auftrag Franz Schusters)
1952Mitarbeiter der Forschungsstelle für Bauen und Wohnen der Stadt Wien
1955Ziviltechnikerbefugnis
1973–1984persönlicher Berater von Bürgermeister Leopold Gratz
1977–1990Befugnis ruhend
1991Ruhendstellung der Befugnis
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Auszeichnungen und Ämter
vor 1948Preis der Stadt für die Planung Bahnhofsviertel und Bahnhof Krems
1962Mitglied des Presseausschusses der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
1965Vorsitz des Arbeitskreises 1 „Der Architekt“ in der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
1966(?)–1974Vorstandsmitglied der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs – Wien, Niederösterreich und Burgenland
1970–1974Sektionsvorstand Architektur der Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland
1971–1974Sektionsvorsitzender Architektur der Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland
1972Professor (Titel)
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Mitgliedschaften
1948–1979Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
1949Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Landesplaner
1953CIAM-Austria Juniorgruppe
1954Deutscher Verband für Wohnungswesen Städtebau und Raumplanung
1955Gesellschaft zur Förderung von Landesforschung und Landesplanung
1955CIAM-Austria
o.J.Union Internationaler Architekten (UIA)
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Vita
Fred Freyler wurde 1922 als Sohn der Maria Freyler in Buenes Aires, Argentinien, geboren. Er kam bereits als Kind nach Wien und besuchte hier die Volksschule und das Realgymnasium, das er mit Matura abschloss. 1940–1941 erfolgte die Inskription an der Technischen Hochschule Wien und erste praktische Tätigkeit. Bis 1945 war er mit einigen Unterbrechungen als Soldat eingerückt. 1945 begann Fred Freyler ein Architekturstudium an der Akademie der bildenden Künste bei Franz Schuster, das er 1948 abschloss.

Im Anschluss an sein Studium machte er sich selbständig und bekam vom Magistrat der Stadt Wien den Auftrag über eine Untersuchung zu den Wiener Randgebieten und ihre Verwendbarkeit für Sport- und Erholungszwecke. Bis 1955 arbeitete Freyler jedoch hauptsächlich im Atelier Franz Schusters, wo er unter anderem mit Vorbereitungsarbeiten zum Schnellbauprogramm der Stadt Wien befasst war. Zu dieser Zeit trat er auch der CIAM (Congrès Internationaux d’Architecture Moderne) bei, auf deren Kongressen er in den Jahren 1955 und 1959 vertreten war.

Fred Freyler, der 1955 die Befugnis als Ziviltechniker bekam, engagierte sich in den 1960er und 1970er Jahren in der Zentralvereinigung der Architekten und in der Ingenieurkammer. Über zehn Jahre lang fungierte Freyler als Berater von Wiens Bürgermeister Leopold Gratz.

Nach einigen persönlichen Schicksalsschlägen verstarb Fred Freyler verarmt im 71.Lebensjahr in Wien.
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Stellenwert
Fred Freyler zeigte zu Beginn seiner Karriere vor allem mit Siedlungen und Wohnhausanlagen auf. Erwähnenswert ist hier die 1956–1957 errichtete Flachbausiedlung „Grüne Stube“ am Flötzersteig (Wien 14, Flötzersteig 212), die direkt an ein Kleingartengebiet angrenzt. Freyler zeichnete hier nicht nur für die Planung der ganzen Anlage sowie der einzelnen Häuser verantwortlich, vielmehr ist dieses Bauvorhaben in seiner Gesamtheit auch durch seine Initiative entstanden. Medial oft erwähnt wurde auch sein Jugendgästehaus im Hackinger Schlosspark (Wien 14, Schlossberggasse 8) aus den Jahren 1956–1958, das durch die klare Formensprache des siebengeschossigen Bettentrakts und die hellen ebenerdigen Gemeinschaftsräume besticht.

Fred Freylers dokumentiertes Werk stammt großteils aus den späten 1950er und frühen 1960er Jahren. Zu seinen Hauptwerken zählen das in zwei Etappen errichtete und aus mehreren Häusern bestehende Internationale Studentenheim „Haus Döbling“ – heute „base19“ – in Wien 19 (Vegagasse 20 / Billrothstraße). Das 1962–1963 erbaute Studentenheim wurde in den Jahren 1968–1969 von Freyler selbst erweitert und zeichnet sich durch seine Anlage als städtebauliches Gefüge mit überdeckten Gehwegen aus.

Entwarf Fred Freyler bis zum Ende der 1960er Jahre primär Wohnbauten, so verlagerte sich der Schwerpunkt seiner Tätigkeit um 1970 in den öffentlichen Bereich. Hier entstanden neben einer achtklassigen, um einen Hof gruppierten Volksschule (Wien 10, Klausenburger Straße 25) auch die Volkshochschule Wien-Hietzing (Wien 13, Hofwiesengasse / Feldkellergasse) und gemeinsam mit Wilhelm Reichel, Hans Riedl und Walter Vasa das Ausbildungszentrum für Sozialberufe in Wien 21 (Schloßhofer Straße 45).

In den 1970er Jahren sind von Fred Freyler nur wenige Werke als selbständiger Architekt nachweisbar, da er ab 1973 für elf Jahre als persönlicher Berater von Wiens Bürgermeister Leopold Gratz tätig war. Gemeinsam mit dem ORF-Programmplaner Jörg Mauthe hatte er unter anderem die Idee, ein Fernsehprojekt zum Thema Wiener Gartenhöfe zu starten (Areal des heutigen „Planquadrats“ in Wien Wieden).
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1955–1956Gruppe von Einfamilienhäusern, Wien 19, Pokornygasse 31
1955–1956Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, Wien 10, Puchsbaumgasse 5-7 (mit Othmar Augustin, Willy Grunert, Erich Lamprecht)
1956–1957Flachbausiedlung „Grüne Stube“, Wien 14, Flötzersteig 212 (Planung der gesamten Anlage und Häuser)
1956–1958Jugendgästehaus der Stadt Wien, Wien 14, Schloßberggasse 8 (durch Sanierung optisch stark verändert)
1957–1958Franz-Afritsch-Kinderdorf, Rohrbach-Steinberg, Stmk. (mit Franz Jakubecky)
um 1960Wohnhausgruppe im Grünen, Wien 19, Pokornygasse 31
1962–1963„Haus Döbling“, Internationales Studentenheim der Stadt Wien, Wien 19, Vegagasse 20
1962–1969Wohnhausanlage, Wien 13, Veitingergasse 159–169 / Prehausergasse / Stock im Weg
1968–1969Vergrößerung „Haus Döbling“, Internationales Studentenheim der Stadt Wien, Wien 19, Billrothstraße (Erweiterung des Studentenheimes in der Vegagasse, jetzt „base19“, drei Häuser des Studentenheimes wurden im Sommer 2013 abgebrochen und durch Genossenschaftswohnungen ersetzt, die anderen renoviert)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1969–1970Volksschule der Stadt Wien, Wien 10, Klausenburger Straße 25
1971–1974Volkshochschule Hietzing, Wien 13, Hofwiesengasse / Feldkellergasse
1973–1978Ausbildungszentrum für Sozialberufe, Wien 21, Schloßhofer Straße 45/ Freytaggasse 32 / Patrizigasse 2 (mit Wilhelm Reichel, Hans Riedl, Walter Vasa)

INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
1956–1957Einrichtung Haus 9 der Flachbausiedlung „Grüne Stube“, Wien 14, Flötzersteig 212

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1955Siedlung Scheiblingstein (mit Karl Pl. Filipsky, Wettbewerb, 1.Preis)
1955Landeskrankenhaus Klagenfurt (Wettbewerb Vorstufe, 3.Preis)
1955Landeskrankenhaus Klagenfurt (Wettbewerb 2. Stufe, 3.Preis)
1956„Sanierung Wien-Innere Stadt“ (Wettbewerb, Ankauf)
1956Städtebaulicher Wettbewerb Wien 21, Floridsdorf-Jedlesee (2.Preis)
1959Wohnhausanlage, Klagenfurt, Siebenhügelstraße, Kärnten (Wettbewerb, 1.Preis)
1964Ideenwettbewerb Bezirkszentrum Kagran (2.Preis)
1969–1970Stadt des Kindes, Wien 14 (Wettbewerb)
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Primärquellen

PUBLIKATIONEN:
F. Freyler / u.a.: Mono-Bausystem (Beru-Bauweise) [AFÖB-Merkblatt 9]. 1951
F. Freyler / Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der österreichischen Bauwirtschaft (AFÖB) (Hg.): Novadom-Bauweise Trockenbauweise. Wien 1953
F. Freyler: Apartment–Residential Area–City Structure: Suggestion for the Design of Residential Areas, 1956
F. Freyler: Grüne Stube. Flachbausiedlung Flötzersteig. In: der aufbau H.9.1958, S.342–344
F. Freyler: Jugendgästehaus der Stadt Wien. In: der aufbau H.11.1958, S.422–425
F.F.: Jugendgästehaus der Stadt Wien. In: der bau H.1.1959, S.22–24
F. Freyler: Wohnhausanlage Veitingergasse. In: der aufbau H.9/10.1961, S.456
F. Freyler: Schulreform, Schulbau und Verwaltung. In: der aufbau H.11/12.1973, S.378–384
F. Freyler / P. Weber: Kriterienkatalog für Demonstrativbauvorhaben. Wien 1975

VORTRÄGE:
20.4.1964 „Die großen Bauplätze der Welt von Heute und Morgen“ Referat im Rahmen des Seminars „Architektur unserer Zeit“, Seminar der Österreichischen Unesco-Kommission in Verbindung mit der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs, Wien, Albertina

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv der KAIK
MA 43, GA (Grabauskunft)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Anonym: Städtebaulicher Wettbewerb Wien 21, Floridsdorf-Jedlesee. In: der aufbau H.9.1956, S.388–395
Anonym: Wettbewerb Krankenhaus Klagenfurt. In: der bau H.1/2.1956, S.30–31
Anonym: Ausbildungszentrum für Sozialberufe 21, Schloßhofer Straße, Freytaggasse, Patrizigasse. In: der aufbau H.1/2.1979, S.37
Anonym: Wettbewerb Klagenfurt – Siebenhügelstraße, Kärnten. In: der aufbau H.4.1959
Anonym: Wohnen im Grünen. In: der bau H.6.1960, S.306–309
Anonym: Volkshochschule Hietzing, Wien 13, Hofwiesengasse. In: der aufbau H.1/3.1975, S.62
Anonym: Ausbildungszentrum für Sozialberufe 21, Schloßhofer Straße, Freytaggasse, Patrizigasse (mit Wilhelm Reichel, Hans Riedl, Walter Vasa 1973–1978). In: der aufbau H.1/2.1979, S.37
R. Breit: Die Vielfalt städtebaulicher Gestaltungsmöglichkeiten. Der internationale städtebauliche Ideenwettbewerb Bratislava-Petržalka. In: der aufbau H.9-10.1967, S.388–399 (Wettbewerb von 1967)
G. Conditt: Städtebaulicher Ideenwettbewerb Bezirkszentrum Kagran. In: der aufbau H3/4.1965, S.233–235
S. Dimitriou: „Haus Döbling“ – das internationale Studentenheim der Stadt Wien. In: der aufbau H.10.1963, S.374-381
E. Hamböck: Wettbewerb Landeskrankenhaus Klagenfurt. In: der aufbau H.1.1956, S.15–23
J. Siegl: Kapperfeld und Scheiblingstein, In: der aufbau H.4.1955, S.144–152

HINWEISE AUF WERKE:
der aufbau
8.1964, S.328 (Jugendgästehaus der Stadt Wien, Wien Hütteldorf)
1.1965, S.56 (Jugendgästehaus der Stadt Wien, Wien 14, Schloßberggasse)
12.1967, S.471–476 (WHA Wien 13, Veitingergasse)
1.1965, S.15 (Internationales Studentenheim der Stadt Wien „Haus Döbling“ in Wien XIX, Vegagasse)
11/12.1966, S.395 (Volksschule Wien 10, Eisenstadtplatz)
1/3.1969, S.25 (Jugendgästehaus der Stadt Wien, Hütteldorf)
1/3.1969, S.26 (Internationales Studentenheim der Stadt Wien in Döbling)
1/3.1975, S.57 (Ausbildungszentrum für Sozialberufe, Wien 21, Schloßhofer Straße)
10.1981, S.398 (Ausbildungszentrum für Sozialberufe, Wien 21)

der bau
1/2.1956, S. 30–31 (Wettbewerb Krankenhaus Klagenfurt, 3. Preis)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. II; Achl. III/1; Achl. III/2; Achl. III/3

INTERNETLINKS:
„Historischer Rückblick der Rathauskorrespondenz vom Juni 1963“. Zugegriffen 11. April 2013. http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1963/juni.html
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Ausstellungen
1955Projekt Wien Südstadt (mit Gabriel, Potyka, Schiebel), CIAM-Kongress La Sarraz, CH
1959CIAM-Kongress Otterlo, NL
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Anmerkungen
Eingegeben von: Christoph Freyer
Eingegeben am: 01.10.2013
Zuletzt geändert: 19.12.2014
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