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Carl Gödrich sen.

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 04.09.1856 - † 04.06.1926
Geschlecht: m
Geburtsort: Ostrava
damaliger Name: Mährisch-Ostrau
Land: Tschechien
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Titel: Ing.
weitere Namen: Karl
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt und Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: 1.Ehe mit Ernestine G.
2.Ehe mit Margarethe, geb. Lerchenfelder (*1898)
Kinder aus 2.Ehe: Karl (Carl) (*1883), Baumeister; Paul, Chemiker; Margarethe, verehel. Beutel
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1897Baumeisterprüfung
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1897Baumeisterkonzession
1902Gründung der Fa. Gödrich C. & Comp., Bauunternehmung
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Auszeichnungen und Ämter
1911/12Bauaufsichtsrat für den 6. Bezirk
1909Sachverständiger und Schätzmeister für das Landesgericht für Strafsachen
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Mitgliedschaften
ab 1880NÖ Gewerbeverein
um 1885Österr. Ingenieur- und Architektenverein
ab 1900Verein der Baumeister in Niederösterreich
um 1901Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister
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Vita
Carl Gödrich wurde 1856 in Mährisch-Ostrau, dem heutigen Ostrava geboren. Wo er seine Ausbildung absolvierte und wann er nach Wien kam, ist nicht bekannt. Erstmals fassbar wird er durch seine Mitgliedschaft im NÖ Gewerbeverein im Jahr 1880. Im Jahr 1897 legte er in Wien seine Baumeisterprüfung ab und erlangte im gleichen Jahr die Baumeisterkonzession. Im Jahr 1902 gründete er die Bauunternehmerfirma Gödrich C. & Comp. Neben seiner Tätigkeit als Bauunternehmer trat er auch als Bauherr sowie als Planverfasser auf.

Sein Haupttätigkeitsfeld lag im Wohn- und Geschäftsbau, im 1. Bezirk errichtete er außerdem das Hotel Modern in der Krugerstraße 11.

Gödrich war auch als Bauaufsichtsrat für den 6. Bezirk sowie als gerichtlich beeideter Sachverständiger und Schätzmeister tätig.

Gödrichs Sohn Karl ergriff ebenfalls den Baumeisterberuf, und es ist anzunehmen, dass er der Kompagnon in der Firma seines Vaters war. Die beiden Baumeister werden nicht nur stets unter der gleichen Adresse geführt, sondern die Firmengründung erfolgte ein Jahr nachdem Karl die Baumeisterkonzession erworben hatte. Selbstständig entworfene Bauten scheinen vom Sohn allerdings nicht auf.

Carl Gödrich sen. starb im 70.Lebensjahr in Wien und wurde am Zentralfriedhof beigesetzt. Er vermachte die Firma seiner Frau auf die Dauer ihres Witwenstandes. Der Sohn wurde jedoch nicht als Geschäftsführer eingesetzt.
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Stellenwert
Carl Gödrich blieb bei der Gestaltung seiner Bauprojekte noch der späthistoristischen Gestaltungsweise verpflichtet. Die Häuser sind stets streng symmetrisch angelegt, zum Teil wird die Mittelachse durch Erker (6, Webgasse 4, 1905), zum Teil durch Balkone (1, Jakobergasse 4, 1909-1910) betont. Beim Haus Wien 8, Neudeggergasse 17 (1898) wiederum ist die flache Fassade durch lisenenartige Gliederungen symmetrisch unterteilt. Kräftige Gesimse sowie reicher Dekor in neobarocken Formulierungen verleihen den Fassaden starke Plastizität, die zum Beispiel beim Hotel Modern, Wien 1, Krugerstraße 11 (1896) durch vielfältig gegliederte Erker in der Mittelachse zusätzlich verstärkt wird.

Carl Gödrichs Bauten zeigen solides handwerkliches Können, allerdings weisen sie wenig innovatives Potenzial in bautechnischer oder künstlerischer Hinsicht auf. Seine Gestaltungsweise erzielte jedoch durchaus repräsentative Miethäuser, wie sie vom großstädtischen Bürgertum geschätzt und erwartet wurden.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1896Miethaus, Wien 3, Geologengasse 8
1898Miethaus, Wien 8, Neudeggergasse 17
vor 1900Miethaus, Wien 3, Hegergasse
1905Miethaus, Wien 6, Webgasse 4
1909/10Miethaus, Wien 1, Jakobergasse 4
1911Wohn- und Geschäftshaus, Wien 1, Singerstraße 6
1914Wohn- und Geschäftshaus, Wien 12, Schönnbrunner Straße 165 (Bauh., Entw., Ausf.)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1896Hotel Modern, Wien 1, Krugerstraße 11 (heute Hotel „Zur Wiener Staatsoper“)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv Baumeisterinnung; WStLA (Meldearchiv, Todesfallsaufnahme, Verlassenschaftsakt)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Facaden und Details. Wien 1900
Festschrift zur 50 Jahrfeier der techn. gew. Bundes-Lehranstalt Wien I. 1880-1930
Kunsthist. Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s. Wien 1976

HINWEISE AUF WERKE:
Architekten- und Baumeisterzeitung
19.1911, H.3 (Haus Wien 1, Jakoberg. 4-6)

Architektonische Details von ausgeführten modernen Wiener Wohn- und Geschäftshäusern, Villen etc. Wien 1896
Bl.15 (3, Geologengasse 8)

Neubauten und Concurrenzen
4.1898, H.2, T.12 (Wohnhaus Wien 8, Neudeggerg. 17)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1
Dehio Wien/1 (I.Bez.); Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.)
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977
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Anmerkungen
Eingegeben von: Inge Scheidl
Eingegeben am: 01.07.2007
Zuletzt geändert: 30.04.2008
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