|
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
|
|
Persönliche Daten
| * 29.12.1875 - † 13.07.1958 | Geburtsort: Stare Mesto | damaliger Name: Altstadt, Mähren | Land: Tschechien | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Piding, Bayern | Land: Deutschland | Titel: Zivil Ing. | weitere Namen: Groeger | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Gustav Gröger (1847-1903), Baumeister
| Mutter: Emilie (1849-1912), geb. Kepta
| Bruder: Guido G. (1874-1950), Baumeister
| Schwester: Gabriele (Ella, 1882-1962), verehel. Wawrowetz
| Ehe (1914) mit Hermine (1886-1947), geb. Kunz
| Kinder: Gertrude (1916-2005) verehel. Holler |
|
|
|
|
top |
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Realschule Waidhofen/Ybbs
| o.J. | ETH Zürich (lt. Vollmer)
| 1901-1903 | und 1905/06 a.o. Hörer an der Technischen Hochschule Wien |
|
|
|
|
top |
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| nach 1906 | Praktikum bei seinem Bruder Guido Gröger
| 1910 | Beginn der selbständigen Tätigkeit
| 1911 | Baumeisterkonzession
| 1914 | als Artillerie-Oberleutnant an der galizischen Front, 1915 Hauptmann (mehrfach ausgezeichnet)
| um 1926 | Tätigkeit in der Fa. Guido und Gustav Gröger, F. Wawrowetz, 1, Weihburggasse 10-12 (Geschäftssführer sein Bruder Guido G.)
| 1937 | Befugnis zum Zivil-Ing. für Hochbau |
|
|
|
|
top |
Auszeichnungen und Ämter
| 1936 | Obmann der Fachgruppe der gerichtlich beeideten Bausachverständigen
| 1936 | Ehrenurkunde der Wiener Bauzunft (anl. d. 25jähr. Meisterjubiläums)
| 1937 | Innungsmeisterstellvertreter der Österr. Bauinnung
| o.J. | Präsident des Verbandes der Baumeister Österreichs bis zu dessen Auflösung |
|
|
|
|
top |
Mitgliedschaften
| ab 1919 | NÖ Gewerbeverein
| o.J. | Architektenkammer |
|
|
|
|
top |
Vita
| Gustav Gröger wurde 1875 in Altstadt in Mähren, heute Tschechien, als Sohn des Baumeisters Gustav G. geboren. Wie sein um ein Jahr älterer Bruder Guido beschloss auch er, die berufliche Laufbahn seines Vaters einzuschlagen. Allerdings strebte er im Unterschied zu seinem Bruder eine akademische Ausbildung an. Nach dem Besuch der Realschule soll er laut Vollmer an der Technischen Hochschule in Zürich studiert haben. Gesichert ist, dass er in den Jahren 1902-1903 und 1905/06 an der Technischen Hochschule in Wien als außerordentlicher Hörer inskribiert war.
|
| Nachdem Gröger zunächst in der Firma seines Bruders praktiziert hatte, machte er sich im Jahr 1910 selbständig, und ein Jahr darauf erhielt er die Baumeisterkonzession. Gröger war zum Teil alleine tätig, zum Teil arbeitete er mit seinem Bruder Guido in der nunmehr auf beide Brüder lautenden Firma. In diese Firma wurde 1926 auch der Schwager der beiden Brüder, Franz Wawrowetz, als Teilhaber aufgenommen.
|
| Gustav Gröger war nicht nur Bauunternehmer, sondern er errichtete auch Gebäude nach eigenen Entwürfen. Wie zumeist in solchen Konstellationen lässt sich auch im Falle Grögers keine klare Trennung zwischen Entwurf- und Ausführungstätigkeit durchführen. Jedenfalls arbeitete Gröger eng mit dem Stadtbauamt zusammen, für das er mehrere öffentliche Gebäude, wie etwa das Amtshaus für den 13. und 14. Bezirk (1912-1913), ausführte.
| Nur wenige Wohnhausbauten sind bekannt, die Gröger nicht nur ausführte, sondern auch plante. Beim Wohnhaus Wien 13, Lainzerstraße 134 (1913-1914) trat er auch als Bauherr auf.
|
| Während des Ersten Weltkriegs war Gröger an der galizischen Front eingesetzt und wurde mehrfach ausgezeichnet.
|
| Gustav Gröger starb im 83.Lebensjahr in Piding, Bayern. Er wurde im Familiengrab am Friedhof in Ober St.Veit, Wien bestattet. |
|
|
|
|
top |
Stellenwert
| Gustav Gröger war ein ökonomisch versierter Bauunternehmer, in dem das Wiener Stadtbauamt, das stets auf größtmögliche Kostengünstigkeit bedacht war, einen routinierten Partner fand. Er errichtete eine Reihe von monumentalen öffentlichen Gebäuden und zeigte in der Verarbeitung der verschiedensten historischen Stile große Flexibilität und großes Einfühlungsvermögen. So war er etwa an dem in neogotischen und Neorenaissance-Formen errichteten Amthaus für den 13. und 14. Bezirk in Wien 13, Hietzinger Kai 1 beteiligt sowie am Bezirksgericht in Wien 10, Angeligasse 33-35, das mit barockisierenden sowie klassizierenden Formen einen repräsentativen Habitus erhielt.
|
| Nur wenige Wohnhäuser können ihm heute auch als Planverfasser zugeschrieben werden. In Wien 6, Mariahilfer Straße 47-49 (1911) realisierte er laut Achleitner mit einer Tiefe von 30 Metern einen der größten Straßenhöfe Wiens (Achl.III/1). Der monumentale Hof mit dem Namen „Zum grünen Kranz“ bringt mit sparsam angebrachten Blattgirlanden und Kränzen den Gebäudenamen zum Ausdruck. Erker und mehrfach gebrochene Dachgiebel sowie eine Gliederung durch Pilaster bewirken einen repräsentativen Charakter dieses mächtigen Straßenhofes.
|
| Beim Wohn- und Geschäftshaus, das knapp vor dem ersten Weltkrieg in Wien 13, Lainzerstraße 134 (1913-1914) entstand, berücksichtigte Gröger die Lage im ehemaligen Vorort Hietzing und lockerte das dreistöckige Gebäude mit polygonalen Erkern und mächtigen Giebeln im Dachbereich malerisch auf, ohne den Anspruch auf Repräsentation in dieser neu entstandenen, vornehmen Wohngegend zu vernachlässigen.
|
| Nach dem Ersten Weltkrieg, im Jahr 1926, entstand das Wohnhaus mit einem Postamt in Wien 12, Arndtstraße 81-83 (1926). Den ökonomischen Zwängen dieser Zeit entsprechend ist dieses Gebäude äußerst schlicht gestaltet und nur durch wenige Putzfelder in den Fensterparapeten akzentuiert. (Der Eingangsbereich des Postamts ist heute verändert.)
|
| Gustav Gröger machte sich vor allem als Bauunternehmer für das Stadtbauamt einen Namen. Die wenigen bekannten Gebäude, für deren Planung Gustav Gröger verantwortlich war, können zwar eine solide und sorgfältige Ausführung für sich verbuchen, zeichnen sich aber kaum durch sonstige architektonische Besonderheiten aus. |
|
|
|
|
top |
Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1911 | Straßenhof, Wien 6, Mariahilfer Straße 47-49
| 1913-1914 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 13, Lainzerstraße 134
| 1926 | Miethaus und Postamt, Wien 12, Arndtstraße 81-83 (mit F. Wawrowetz, Eingang verändert) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1912-1914 | Bezirksgericht Favoriten, Wien 10, Angeligasse 33-35 (Entw. Stadtbauamt)
|
| 1926 | Regierungsgebäude in Eisenstadt, Bgld. (Entw. Rudolf Perthen)
| o.J. | weitere öffentliche Gebäude, vor allem für das Stadtbauamt |
|
|
|
|
top |
Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv Baumeisterinnung; WStLA (Verlassenschaftsabhandlung, Todesfallsaufnahme, Meldearchiv); Archiv der KAIK; TUWA; MA 37 (Bauamt) für den 1.Bezirk; Friedhof Ober St.Veit (Grabinschrift); MA 43 (Grabstellendatenbank); Matrikenarchive der Pfarren Ober-St. Veit und Lainz-Speising Wien 13 |
|
|
|
|
top |
Sekundärquellen
| NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
| L. Eisenberg: Das geistige Wien. Wien 1893
| M. Klang: Die geistige Elite Österreichs. Wien 1936 | LEXIKA:
| Vollmer |
|
|
|
|
top |
Anmerkungen
| Franz Wawrowetz, geb. 3.2.1889 in Pilsen, gest. 7.9.1968 in Wien, 1910 Abschluss der Werkmeisterschule an der Staatsgewerbeschule Wien. 1913 Ehe mit Gabriele Gröger. | Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 29.01.2008 | Zuletzt geändert: 25.04.2008 |
|
|
|
|
top |
|
|