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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 19.12.1874 - † 14.05.1933 | Geschlecht: m | Geburtsort: Ruzomberok | damaliger Name: Rosenberg | Land: Slowakei | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | weitere Namen: Erich Otto G. | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Mutter: Landesingenieurwitwe (1894)
| Ehe mit Marie geb. Egeler
| Kinder: Hetty, verehel. Wolfrum; Herbert |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Unterrealgymnasium in Waidhofen a.d. Thaya
| 1890-1893 | Staatsgewerbeschule Wien
| 1894-1897 | Akademie der bildenden Künste, Wien (bei V. Luntz) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab 1898 | Tätigkeit im NÖ Landesbauamt als selbständiger Architekt, gleichzeitig private Tätigkeit
| im 1908 | NÖ Landesingenieur-Adjunkt
| ab 1911 | NÖ Landesbau-Inspektor
| o.J. | Befugnis zum Zivilarchitekt |
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Auszeichnungen und Ämter
| o.J. | Friedrich von Schmidt-Preis
| 1905 | Ritter des St. Stanislaus-Ordens
| o.J. | Ritter des Albrechts-Ordens |
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Mitgliedschaften
| ab 1903 | Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens
| ab 1908 | Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
| o.J. | Architektenclub der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens |
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Vita
| Erich Gschöpf wurde in Rosenberg, heute Ruzomberok in der Slowakei, geboren. Er besuchte das Realgymnasium in Waidhofen a.d.Thaya und ging sodann nach Wien, wo er die Staatsgewerbeschule und anschließend ein Studium an der Akademie der bildenden Künste absolvierte. Ab dem Jahr 1889, ein Jahr nach Abschluss seines Studiums, war Gschöpf im NÖ-Landesbauamt tätig, wo er vor allem bei der Errichtung der Kaiser Franz Joseph-Landes Heil- und Pflegeanstalt in Mauer-Öhling, Niederösterreich (1898-1902), als Mitarbeiter von Carlo v. Boog für den „architektonischen Teil“ verantwortlich war.
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| Als selbständiger Architekt gewann Gschöpf beim Wettbewerb für die Neuerrichtung des Gymnasiums in Waidhofen a.d. Thaya den 2.Preis und er wurde mit der Ausführung dieses wichtigen Bauauftrags betraut (1908-1909).
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| Das letzte bekannte Werk, das Gschöpf errichtete, ist die Likörfabrik in Wien 22, Stadlauer Straße 39 A (1924).
| Erich Gschöpf starb im 59.Lebensjahr in Wien. Auf der Parte ist angegeben, dass er eingeäschert wurde. |
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Stellenwert
| Obwohl Erich Gschöpf an der Akademie der bildenden Künste bei Viktor Luntz vor allem eine Ausbildung hinsichtlich der Anwendung historischer Stile erfuhr, zeichnet sich sein Werk durch ein bemerkenswert frühes Aufgreifen des secessionistischen Formenvokabulars aus.
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| Seine wichtigste Arbeit stellt zweifellos die architektonische Ausführung der Landes Heil- und Pflegeanstalt in Mauer-Öhling dar. Die Anlage wurde von Landesbaurat Carlo v. Boog im Pavillonsystem nach modernsten medizinischen Grundsätzen und neuesten psychologischen Erkenntnissen geplant und war Vorbild für die später entstandene Heilanstalt Am Steinhof. Während der Name des Landesbaudirektors eng mit der Heilanstalt verbunden blieb, ist der Name des ausführenden Architekten heute weithin unbekannt. Bemerkenswert bei der architektonischen Ausführung ist einerseits die weitgehende Verwendung von Eisen- bzw. Gussbeton. Andererseits fällt die frühe Anwendung von reichhaltigen secessionistischen Dekorformen auf, zumal die Pläne vor 1898 entstanden sind. Zum Teil bediente sich Gschöpf floraler bzw. vegetabiler Jugendstilformen, daneben griff er aber auch typische Motive der Wagner-Schule auf, wie etwa Lorbeerkränze oder Engelsköpfe. Auch die weit vorkragenden, flachen Dächer weisen auf Otto Wagner hin.
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| Das Gymnasium in Waidhofen a.d. Thaya (1908-1909) ist ein dreiflügeliger Bau, ebenfalls mit secessionistischem Formenvokabular, wenngleich wesentlich sparsamer, gestaltet. Mit einem dreieckigen Erker nimmt Gschöpf ein beliebtes Motiv des Gemeindebaus der 20er Jahre vorweg. Mansardenwalmdächer geben dem Bau eine romantische Note und passen ihn in das ländliche Umfeld der Kleinstadt ein.
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| Beim letzten bekannten und einzigem Bauwerk in Wien, der Likörfabrik in Wien-Stadlau (1924) sind die Fassaden dekorlos, aber durch Gesimsbänderungen und Lisenen markant strukturiert. Expressive Anklänge finden sich in dreieckigen Erkeranbauten und in hohen, dreieckig abgeschlossenen Fenstern, die den Werksbereich kennzeichnen. Insgesamt lässt die Außenerscheinung dieses Gebäudes – nicht zuletzt durch die Ausführung als Putzbau – kaum die Funktion eines Fabriksgebäudes vermuten. Der Bau stellt damit ein typisches Beispiel jener städtischen Fabriksbauten dar, die im Äußeren bereits bestehenden benachbarten Wohnbauten angeglichen wurden.
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| Ähnlich wie bei Max Hegele, der die Zentralfriedhofkirche erbaute und ebenfalls ein Luntz-Schüler war, zeigt sich auch bei Erich Gschöpf, dass es möglich war, mit einer konservativen, vor allem auf mittelalterliche Stile hin orientierten Ausbildung, als selbständiger Architekt respektable Werke des Jugendstils zu schaffen. Viktor Luntz legte als Lehrer großen Wert auf das detailgetreue Abzeichnen überlieferter Motive. Mag sein, dass dies den Blick für eine stimmige Anwendung auch moderner, secessionistischer Formen schärfte. |
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Werke
| ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1898-1902 | Kaiser-Franz-Joseph-Landes-Heil-und Pflegeanstalt in Mauer-Öhling, NÖ
| 1908-1909 | Gymnasium, Waidhofen a.d. Thaya, Gymnasiumstraße 1 (Wettbewerb, 2.Preis) |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1924 | Likörfabrik, Wien 22, Stadlauer Straße 39 A |
INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| um 1900 | Einrichtung der Verkaufsstelle der NÖ Molkerei |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1900 | Villa im Cottage, Wien
| 1903 | Kirche Am Steinhof, Wien 14 (beschränkter Wettbewerb)
| 1906 | Handels- und Gewerbekammer Czernowitz, Bukowina / Czerniwci, UA (Wettbewerb, 2.Preis)
| 1908 | Kriegsministerium Wien (Wettbewerb)
| 1916 | Straßenkiosk mit Verkaufsläden und Damen- und Herrenaborten (Wettbewerb, 3.Preis) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv der ABK; HS der WStLB |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| W. Aichelburg: Das Wiener Künstlerhaus 1861–2001. Bd.1. Die Künstlergenossenschaft in ihrer historischen Entwicklung und ihre Rivalen Secession und Hagenbund. Wien 2003
| Anonym: Die Kaiser-Franz-Joseph-Landes-Heil-und Pflegeanstalt in Mauer-Öhling. in: Der Architekt 9.1903, S.39ff
| R. Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus 1861-1951. Wien 1951, S.160, 266 | HINWEISE AUF WERKE:
| Architektonische Monatshefte
| 6.1900, T.29 (Villa in Wien 18, Cottage) / T.90 (Geschäftseinrichtung Verkaufsstelle d. NÖ Molkerei)
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| Der Bautechniker
| 27.1907, S.505 (Schulhausbau in Waidhofen a.d.Thaya)
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| Neubauten und Concurrenzen
| 6.1900, T.29 (Villa im Cottage)
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| Neue Architektur – eine Auswahl der beachtenswertesten Neubauten moderner Richtung aus Deutschland und Österreich. Serie 1-6, Leipzig/Wien o.J. [1901-1910]
| Serie I, T.3 (Villa in Wien) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.); Dehio NÖ/Nord
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Inge Scheidl | Eingegeben am: 01.10.2006 | Zuletzt geändert: 07.07.2022 |
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