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Johann Evangelist Hattey

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 1859 - † 14.09.1904
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
weitere Namen: Haltey
Religionsbekenntnis: unbekannt
Berufsbezeichnung: Architekt, Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Josef (ca.1815-1879 Wien), Grundbesitzer
Mutter: Maria (1857-1894 Wien)
Ehe mit Josefine H. (*1872), wiederverehel. Fuhrmann
Kinder: Johann (*1889); Josef (*1893); Bruno (*1892); Friederike (*1895); Mathilde (1897-1919?)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
nicht bekannt
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1887Baumeisterkonzession für Währing
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Vita
Johann Ev. Hattey wurde 1859 als Sohn eines Grundbesitzers in Wien geboren. Über seinen Ausbildungsweg ist nichts bekannt. Im Jahr 1887 erwarb Hattey die Baumeisterkonzession für den damaligen Wiener Vorort Währing. Der Architekt und Baumeister entwarf und führte vor allem Wohn- und Geschäftshäuser für den heutigen 18.Wiener Gemeindebezirk aus. Neben seiner Baukanzlei leitete Hattey auch ein Fuhrwerksunternehmen und war außerdem Besitzer von Sandgruben und einem Steinbruch.

Johann Ev. Hattey starb im 44.Lebensjahr und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet. Die Witwe war gezwungen, den Konkurs anzumelden. Die Vormundschaft über die minderjährigen Kinder übernahm Stadtbaumeister Georg Löwitsch.
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Stellenwert
Das architektonische Werk von Johann Ev. Hattey umfasst den Zeitrahmen des letzten Jahrzehnts vor der Jahrhundertwende bis zu seinem Tod im Jahre 1904. Die Zinshäuser haben dem Charakter der Vorstadt entsprechend drei- bis vier Geschosse. Die Fassaden sind mit Hilfe der traditionellen Geschosseinteilung gegliedert und zum Teil einfach gehalten.

Das erste heute bekannte Wohnhaus wurde von Hattey noch mit streng historistischem Dekor mit pro Geschoss variierenden Fensterüberdachungen versehen (Wien 18, Währinger Straße 114, 1892). Die 1896 erbaute repräsentative Villa mit Eckturm in Wien 18, Cottagegasse 31 / Anastasius-Grün-Gasse 45 wurde mit Neoempireformen ausgeführt. Als Bauherr trat Hattey bei dem Wohnhaus Wien 18, Witthauergasse 38 (1900) auf; der Architekt bediente sich hier hauptsächlich eines secessionistischen Formenvokabulars. Ungewöhnlich fiel hier der Abschluss des von schmiedeeisernen Balkonen flankierten Mittelerkers mit einem Pultdach aus, das in einen Rundgiebel ragt. Bei Wien 18, Plenergasse 5 (1901) entwarf Hattey neben gotisierenden Fensterrahmungen eine Dachsilhouette in Heimatstilformen.

Bei seinem letzten Entwurf für das von ihm auch ausgeführte Wohnhaus in Wien 18, Hofstattgasse 14 (1903/04) wurde die Fassade mit Hilfe eines der mittelalterlichen Formensprache entnommenen runden Turmerkers mit Rundbogenmotiv, Fialenkranz und Kegelhelm aus der Straßenfassade hervorgehoben; sie entsprach damit einer in Wien nach der Jahrhundertwende auftretenden romantisierenden Strömung. Neben Spitzerkern und Steinbalkonen tragen auch verschiedenste Fensterformen zur Fassadengliederung bei. Malerische Effekte werden weiters durch Kartuschenformen, eine Steinskulptur am Rundturm, Masken und mit glasierten Ziegeln gedeckte Pultdächer erzielt.

Johann Ev. Hattey ist im Allgemeinen als Späthistorist einzuordnen, der sich aber auch der secessionistischen Strömung nicht verschlossen hat.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1892Miethaus, Wien 18, Währinger Straße 114
1896Villa, Wien 18, Cottagegasse 31 / Anastasius-Grün-Gasse 45
1897Miethaus, Wien 18, Herbeckstraße 38
1898„Johannes-Hof“, Wien 18, Gersthofer Straße 65 / Ferrogasse 2 / Salierigasse 42 (Entw.+Ausf.; 1904 Erweiterung durch Arnold Heymann)
1900Wohnhaus, Wien 18, Witthauergasse 38 (BH+Entw.+Ausf.)
1901Miethaus, Wien 18, Plenergasse 5
1902Miethaus, Wien 18, Wallrißstraße 6 und 8
1902-1903Wohnhaus, Wien 6, Linke Wienzeile 174 / Morizgasse 1
1903Miethaus, Wien 18, Thimiggasse 30A
1903-1904Miethaus, Wien 18, Hofstattgasse 14 (Entw.+Ausf.)
1904Miethaus „Augusten-Hof”, Wien 18, Hofstattgasse 15 (Entw. Franz Rohleder; Ausf.)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Baupolizei; MA 43 (Anfrage Gräberdatenbank; Grabprotokoll Zentralfriedhof, Wien 11); WStLA (Verlassenschaftsabhandlung)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s. Wohnhäuser in Mariahilf. Wien/Köln/Graz 1976

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/2
Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 05.06.2008
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