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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 25.05.1874 - † 26.10.1943 | Geschlecht: m | Geburtsort: Surany | damaliger Name: Nagy Surany, Ungarn | Land: Slowakei | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Titel: Obersenatsrat, DI | weitere Namen: Jäger | Religionsbekenntnis: Evang. | Berufsbezeichnung: Architekt und Bauingenieur | Familiäres Umfeld: Vater: Dr. Ernst J. (1836-1881), Beamter
| Mutter: Barbara J. (1852-1937)
| Ehe mit Emma Herr (1878-1962)
| kinderlos |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Realschule
| 1894-1899 | Technische Hochschule (Bauingenieurschule, u.a. bei Christian Ulrich, 2.Staatsprüfung mit Auszeichnung ) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1899-1900 | Assistent an der Lehrkanzel für Brückenbau der Technischen Hochschule in Wien bei Anton Liepoldt
| um 1900 | Ingenieur der „Guten Hoffnung“-Bauhütte, Ruhrgebiet, D
| 1900-1933 | Mitarbeiter des Wiener Stadtbauamts (zuerst in der Abteilung Straßenbau, dann in der Stadtregulierungsabteilung, zuletzt in der Direktion der Hochbauabteilung) |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1906 | Ingenieur im Stadtbauamt
| 1910 | Oberingenieur
| 1931 | Gruppenvorstand in der NÖ Stadtbauamtsdirektion
| o.J | Obersenatsrat |
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Mitgliedschaften
| ab 1902 | Österreichischer Ingenieur- und Architektenverein |
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Vita
| Theodor Ernst Jaeger, der 1874 in Nagy Surany in Ungarn (heute Slowakei) geboren wurde, war der einzige Sohn eines höheren Beamten. Der Vater, der ursprünglich aus Mainz stammte, lebte aus beruflichen Gründen vorübergehend in Ungarn. Wann genau die Familie nach Wien übersiedelte, ist nicht bekannt. Seine berufliche Ausbildung erhielt Jaeger jedenfalls bereits in Wien an der Technischen Hochschule, wo er ein Bauingenieurstudium absolvierte, das er mit Auszeichnung abschloss. Nach einer kurzen Tätigkeit als Assistent an der Hochschule und Ingenieur der Bauhütte „Gute Hoffnung“ im Ruhrgebiet erhielt er schon bald eine Anstellung im Wiener Stadtbauamt, dem er in der Folge über dreißig Jahre angehörte. Anfangs arbeitete Jaeger in der Abteilung für Straßenbau, später in der Stadtregulierungsabteilung, wo er neben seiner Mitarbeit an der Erstellung einer neuen Bauordnung insbesondere für Park- und Kleingartenanlagen zuständig war. Zuletzt übte er die Funktion des Direktors der Hochbauabteilung aus.
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| Jaeger, der ein sehr musischer Mensch war, der die Musik liebte und zeitweilig dichtete, wurde 1933 vorzeitig pensioniert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde 1943 wegen Personalmangels seine Wiedereinstellung erwogen, es kam allerdings nicht mehr dazu, da Jaeger noch im selben Jahr verstarb. Seine Ehe war kinderlos geblieben. |
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Stellenwert
| Theodor Jaeger, von dem außer einigen Industrieanlagen keinerlei Hochbauten dokumentiert sind, ist vor allem als Schöpfer der „Strudelhofstiege“ in die Architekturgeschichte eingegangen. Mit der Konzeption der Anlage, die den Niveauunterschied zwischen der Liechtensteinstraße und der Strudelhofgasse ausgleicht, war Jaeger im Rahmen seiner Tätigkeit in der Stadtregulierungsabteilung befasst.
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| Mit der „Strudlhofstiege“, die 1910 eröffnet wurde und im Kontext von umfassenderen städtebaulichen Maßnahmen zu sehen ist, schuf Jaeger einen der markantesten Punkte im Alsergrund. Die Anlage, die sich an barocken Vorbildern orientiert, ist als zweiarmige Treppe mit zahlreichen Richtungswechseln konzipiert, wobei sowohl Stufen als auch Rampen zum Einsatz kommen. Die Stiegenanlage, die in Mannersdorfer Kalkstein ausgeführt wurde und rund 100.000 Kronen kostete, wurde von Jaeger über ihre eigentliche Funktion hinaus als malerisches städtebauliches Ensemble konzipiert, wobei diverse Kandelaber, Vasenpylonen und Wandbrunnen die elaborierte gärtnerischen Ausgestaltung abrunden. Die erhaltenen Entwurfsskizzen im Bezirksmuseum Alsergrund zeigen, dass Jaeger jedoch erst allmählich zu dieser Lösung gekommen ist. Das Bauwerk, das nach dem Strudlhof, dem Haus der Bildhauer Peter und Paul Strudel benannt ist, das sich an dieser Stelle befand, wurde in dem gleichnamigen Roman von Heimito von Doderer verewigt. Doderer, dessen Wohnung sich in der Nähe befand, bezeichnete die Anlage emphatisch als „terrassenförmige Bühne dramatischen Lebens“. |
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Werke
| ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1910 | Strudlhofstiege, Wien 9, Strudelhofgasse
| o.J. | diverse Straßenregulierungen in Wien |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| o.J. | Förderanlage der Staßfurter Kaliwerke, Staßfurt, D |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1913 | Verbauungsplan für Reichenberg, Böhmen / Liberec, CZ (Wettbewerb, 3.Preis, mit F. Miklaucic u. E. Schüller) |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| Th. Jäger: Der Wohnbau auf Wiener Boden. In: Festschrift, anlässlich der 100 Jahrfeier des Wr. Stadtbauamtes. Wien 1935,S.187ff | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv Adler; WStLA (Verlassenschaftsabhandlung); TUWA; Bezirksmuseum Alsergrund |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Festschrift, herausgegeben anläßlich der 100 Jahrfeier des Wiener Stadtbauamtes. Wien 1935
| Th. Goecke: Von den Wettbewerbsentwürfen zu einem Verbauungsplan für Reichenberg in Böhmen und Umgebung. In: Der Städtebau 10.1913, S.110, T.59
| G. Martin: Von der Würde einer Böschung – Johann Theodor Jäger, der vergessene „Meister der Stiegen“. In: Steine sprechen, 1977, H.54, S.12ff
| H. Pemmer / N. Lackner: Die Währinger Straße. Wien 1968 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.) | LEXIKA:
| H. Weihsmann: In Wien gebaut. Wien 2005 |
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Anmerkungen
| Bei Weihsmann (2005) falsche Zuordnung des Geburtsortes und irreführende Angaben über die Agenden Jaegers im Stadtbauamt | Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.07.2007 | Zuletzt geändert: 27.08.2007 |
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