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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 19.10.1877 - † 03.11.1943 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wildalpen, Steiermark | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | weitere Namen: Jagensberger, Jägersberger | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath., 1923 ausgetreten und zur evang. Kirche AB übergetreten | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Karl J., Forstwart
| Mutter: Theresia Radeschauer
| Geschwister: Sophie, verh. Kinscher; Franz (1879-1943) Industrieller; Adolf, Oberförster
| 1.Ehe mit Emma Jolas († 1922)
| Tochter: Margarethe (*1909), verh. Rossmanith
| 2. Ehe mit Emma Piringer († 1967), später geschieden | Bürogemeinschaft: 1909-1925 mit Max Notthaft (Fa. Notthaft & Jagersberger), Wien 4, Karolinengasse 11 |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J | Realschule
| o.J. | Staatsgewerbeschule, Graz
| 1908/09 | Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterschule Friedrich Ohmann) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab 1906-1943 | als freier Architekt in Wien tätig
| 1909-1925 | Bürogemeinschaft mit Max Notthaft |
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Mitgliedschaften
| ab 1919 | Zentralvereinigung der Architekten Österreichs |
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Vita
| Carl Jagersberger wurde als das älteste von vier Kindern eines höheren Forstbeamten 1877 in der Steiermark geboren. Nach dem Besuch der Realschule erhielt er seine fachliche Ausbildung an der Staatsgewerbeschule in Graz. Im Anschluss daran dürfte er – wie einige Fachpublikationen zeigen – für einige Jahre nach Deutschland gegangen sein, wo er einige kleinere Projekte bereits selbständig realisierte. Ungefähr ab 1906 begann er in Wien als freier Architekt zu arbeiten. Offenbar um seine Kenntnisse zu vervollkommnen, begann er in diesen Jahren auch an der Akademie der bildenden Künste in der Meisterschule von Friedrich Ohmann zu studieren, obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits über dreißig Jahre alt war. Allerdings gab er dieses Studium, ohne es ordnungsmäß abzuschließen, bald wieder auf, da er bereits jede Menge Aufträge hatte. 1909 schloss er sich mit dem Baumeister Max Notthaft zusammen und in den folgenden Jahren konnte ihr Atelier in Wien und Umgebung eine große Zahl von Villen und repräsentativen Miethäusern errichten.
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| Das Ende der Monarchie und das völlige Erliegen der Bauwirtschaft bedeutete auch für Jagersberger und seinen Partner Max Notthaft eine große Zäsur. Mitte der 20er Jahre wurde die Bürogemeinschaft aufgelöst. Ob Jagersberger in der Folge weiterhin selbständig oder als Angestellter in einem Baubüro gearbeitet hat, ist nicht bekannt, jedenfalls sind keinerlei Bauten aus dieser Zeit dokumentiert.
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| Jagersberger, der zweimal verheiratet war, ist im 66.Lebensjahr in Wien gestorben. Seiner Tochter aus erster Ehe hinterließ er ein beachtliches Vermögen. |
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Stellenwert
| Im Hinblick darauf, dass das dokumentierte Werk von Carl Jagersberger nur innerhalb von rund sieben Jahren entstanden ist, ist es doch bemerkenswert umfangreich und reflektiert die Wertschätzung des Architekten zu seinen Lebzeiten.
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| Jagersberger gehörte der Architektengeneration an, die zwar noch in der Tradition des Späthistorismus ausgebildet wurde, deren Orientierung jedoch bereits von der aufkommenden Moderne geprägt wurde, wobei der Schwerpunkt seiner Tätigkeit nahezu ausschließlich auf dem Gebiet des Wohnbaus lag (keiner seiner publizierten Entwürfe für Kirchen scheint ausgeführt worden zu sein). Bereits die frühesten Projekte und Bauten zeigen Einflüsse des Secessionismus, insbesondere in der Tradition seines Lehrers Friedrich Ohmann. Jagersberger, der zumeist betont repräsentative Miethäuser errichtete, verwendete bei der Durchbildung seiner Bauten gerne Details wie Rundgiebel, vorgesetzte Erker und abgerundete Eckrisalite. Eines der markantesten Beispiele für diese Ausrichtung ist das Miethaus Wien 4, Viktorgasse 12, das darüber hinaus mit reliefierten Parapetfeldern in der Art der Wiener Werkstätte sehr elegant dekoriert ist. Von ähnlichen Voraussetzungen ging Jagersberger auch bei Villenbauten im städtischen Bereich aus. So weist die fast schlossartige Durchgestaltung der Villa in Wien 13, Titlgasse 9 neben den oben angeführten Charakteristika einen betont barock-klassizierenden Charakter auf, der durch den Einsatz von flachen jonischen Pilastern betont wird. Wohnhäuser und Villen Jagersbergers im ländlichen Gebiet waren hingegen eher einer Art von Heimatstilarchitektur verpflichtet, die sich vor allem durch eine sehr plastische, asymmetrische Durchformung des Baukörpers und den Einsatz von architektonischen Details wie hochgezogene Krüppelwalmdächer und vor- und rückspringende Erker und Loggien manifestierte (z.B. Villa in Baden bei Wien, Mozartstraße 8). Mit dieser ausgeprägten Intention eines pittoresken Eindrucks stand Jagersberger, wie viele Schüler Ohmanns, in einem betonten Gegensatz zur zeitgleichen Schule Otto Wagners.
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| Innerhalb der Arbeitsgemeinschaft mit Max Notthaft scheint Jagersberger aufgrund seiner akademischen Ausbildung bei der Planverfassung federführend gewesen zu sein, während Notthaft, der schon lange vor dem Zusammenschluss mit Jagerberger als Baumeister tätig gewesen war, offensichtlich weitgehend für die Ausführung verantwortlich war. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1907 | Wohnhaus, Wien 4, Graf-Starhemberg-Gasse 2b
| 1907 | Miethaus, Wien 4, Mayerhofgasse 18 (mit Notthaft)
| um 1908 | Villa M. Kris, Wien 19, Dreimarksteingasse 16 / Zierleitengasse
| 1909-1910 | Villa, Baden, Mozartstraße 8 (mit A. Müller)
| 1910 | Hotel Herzoghof, Baden, Kaiser-Franz-Ring 10, NÖ (mit W.E. Luksch)
| 1910 | Miethaus, Wien 7, Bandgasse 10 (mit Notthaft)
| 1911 | Wohnhaus, Wien 4, Argentinierstraße 53 (mit Notthaft)
| 1911 | Villa, Wien 13, Titlgasse 9 (mit Notthaft)
| 1911 | Wohnhaus, Wien 13, Beckgasse 45 (mit Notthaft)
| 1912 | Wohnhaus, Wien 4, Viktorgasse 12-12a / Karolinengasse 27 (mit Notthaft)
| 1912 | Villa Jagersberger (?), Baden, Hochstraße 2d, NÖ
| 1912 | Villa Notthaft und Nebengebäude, Leobersdorf, Mühlgasse 4, NÖ (mit Max Notthaft)
| 1913 | Villa Kuhn, Wien 18, Pötzleinsdorfer Straße 42 (mit Notthaft, nicht erhalten)
| 1913-1914 | Villa, Holzknecht (Umbau), Wien 19, Himmelstraße 33
| 1913-1914 | Villa Karl Kraindl, Wien 19, Auf der Hohen Warte (Nr. unbek.)
| 1915 | Lusthaus (Umbau), Wien 2, Prater Hauptallee (mit Notthaft) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| o.J. | diverse Grabdenkmäler und Brunnenanlagen |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1914 | Fabriksanlage Waagner-Biro & Kurz, Wien 10, Inzersdorfer Straße 68 (mit Notthaft) |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1905 | evangelische Kirche (Projekt)
| 1906 | katholische Kirche (Projekt)
| 1912 | Platzgestaltung vor der Spitalskirche in Mödling (Wettbewerb, ein Preis) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv der ABK; WStLA (Verlassenschaftsabhandlung); Pfarre Wildalpen, Stmk. (Matrikenstelle) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Neubauten in Österreich. 3 Bde., Wien o.J.
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Architekt
| 8.1902, S.45 (Grabdenkmal der Familie G. Bruch in Saarbrücken)
| 9.1903, S.30 (Restaurationsgebäude in Esch-Luxemburg)
| 10.1904, S.14ff (Brunnenentwurf für die Stadt Essen)
| 22.1919, S.126 (Villa in Baden)
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| Der Baumeister
| 8.1910, H.7, S.76-77 (Wohnhaus M. Kris, Wien 18, Am Dreimarkstein 16)
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| Der Bautechniker
| 30.1910, S.177ff, T.10 (Wohnhaus Wien 4, Mayerhofgasse18)
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| Wiener Bauindustriezeitung
| 23.1906, S.81ff, T.19 (Entwurf für eine evangelische Kirche)
| 24.1907, S.71ff (Entwurf für eine kath. Kirche)
| 25.1908, S.221 (Entwurf für ein Wohnhaus)
| 26.1909, S.8f, T.5 (Wohnhaus Wien 4, Starhemberggasse 2b)
| 27.1910, S.298f, T.83 (Wohnhaus M. Kris, Wien 18, Am Dreimarkstein 16) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio NÖ/Süd A-L
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jahrhundert. Nendeln 1977 |
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Anmerkungen
| Bei drei in der Zeitschrift „Der Architekt“ in den Jahrgängen 1902-1904 unter C. Jagersberger publizierten Projekten ist nicht gesichert, ob es sich tatsächlich um den in Wien tätigen Jagersberger oder eventuell nur um eine Namensgleichheit mit einem in Deutschland lebenden Architekten handelt. | Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.07.2007 | Zuletzt geändert: 11.07.2016 |
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