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Quelle: Gas- und Wasserfachmagazin, 1929
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 22.02.1851 - † 05.04.1929 | Geschlecht: m | Geburtsort: Krems a.d. Donau | damaliger Name: Hollenburg Mautern | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Titel: Dipl.Ing., Dr., Oberbaurat | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Bautechniker | Familiäres Umfeld: Vater: Franz K., Förster; († 1873)
| Mutter: Theresia († 1904)
| Ehe mit Therese K., geb. Deutner? aus Wilhelmsdorf /NÖ |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | (zweiklassige) Volksschule Hollenburg
| o.J. | Realschule Krems
| o.J. | Oberrealschule St.Pölten
| 1869-1873 | Studium am Polytechnischen Institut (Technische Hochschule Wien)
| 1877-1879 | Reisestipendium der Ghega-Stiftung des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines für die k.k. Technische Hochschule Wien
| 1878 | Dipl.Ing. (strenge Prüfungen)
| 1900 | Befugnis eines beh.aut. Bau-Ing. mit dem Wohnsitz in Wien (von der NÖ Statthalterei)
| 1902 | Promovierung zum Dr.techn. an der TH Wien |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1873 | Eintritt in den Dienst der Stadt Wien (Dipl.Ing. Ass.)
| 1878 | Ernennung zum Oberlieutenant im Genie-Regiment Erzherzog Leopold Nr.2
| 1884 | Ernennung zum Ingenieur-Adjunct erster Gehaltsstufe durch den Gemeinderat
| 1890 | Ernennung zum Ingenieur
| 1893 | Ober-Ingenieur im Wiener Stadtbauamt
| 1896 | Bestellung zum Bauleiter der städtischen Gaswerke
| 1899 | Betriebsdirektor der Gaswerke
| 1899-1904 | Nichtständiges (fachtechnisches) Mitglied des k.k. Patentamts
| 1903 | Ansuchen um Pensionierung wegen Starleiden
| 1903 | Pensionierung, Verleihung des Bürgerrechtes vom Wiener Gemeinderat
| 1904 | Erneute Berufung als nichtständiges (fachtechnisches) Mitglied des k.k. Patentamtes
| 1909 | Zurücklegung der Befugnis eines beh.aut. Bau-Ingenieurs |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1898 | k.k. Baurat
| 1904 | k.k. Oberbaurat
| 1919 | Eiserne Salvator-Medaille wegen seiner Verdienste auf dem Gebiet der Kriegsfürsorge
| 1928 | Großes silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich |
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Mitgliedschaften
| ab 1874 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein (wiederholt zum Verwaltungsrat gewählt; 1903 Vorstandstellvertreter; ständiger Schiedsrichter in technischen Angelegenheiten)
| ab 1884 | NÖ Gewerbeverein
| 1926 | Ehrenmitglied des österreichischen Vereines für Gas- und Wasserfachmänner |
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Vita
| Der in bescheidenen Verhältnissen in Niederösterreich aufwachsende Franz Kapaun erhielt durch die Befreiung vom Schulgeld die Möglichkeit, an der Technischen Universität Wien zu studieren. Nach dem Studium gehörte Kapaun dem Wiener Stadtbauamt von 1873–1899 an, wo er in allen Zweigen des städtischen Bauwesens eingesetzt wurde. Er wirkte mit bei Haus-, Schul-, Kanal- und Straßenbauten, der Aufnahme des Straßenkanalnetzes sowie in der Abteilung für Bau- und Feuerpolizei.
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| Kapaun verfasste einige Abhandlungen über Kanalisationen mitteleuropäischer Städte, die er auf seinen Reisen kennenlernte; ebenso setzte er sich aber auch mit technischen Geräten auseinander. Für viele technische Gutachten über die zu erlassenden Normen für neue Baumaterialien und Baukonstruktionen und -entwürfe für die Wiener Bau- und Feuerpolizeiordnung zeichnete er verantwortlich.
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| Die Höhepunkte seiner Karriere waren wohl die erfolgreiche Bauleitung der städtischen Gaswerke, die ihm die Stellung eines Betriebsdirektors derselben eintrug, und die Erlangung des Doktorgrades. Auf Grund eines Starleidens suchte er jedoch mit 52 Jahren um Pensionierung an. Danach setzte er sich weiter in Kommissionen und Ausschüssen des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins um die bauliche Entwicklung Wiens ein; er galt als wichtiger Vertreter dieses Vereins. Er starb an einem Schlaganfall im 78.Lebensjahr; der Kapaunplatz im 20.Bezirk erinnert seit 1934 an ihn. |
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Stellenwert
| Da Oberingenieur Kapaun als einer der fähigsten Bautechniker des Wiener Stadtbauamts galt, wurde er 1896 vom Gemeinderat zum Leiter einer Baukommission mit besonderen Befugnissen für den Bau der städtischen Gaswerke in Simmering bestellt. Zudem bekam er auch die Verantwortung für den Bau des gemeindeeigenen Rohrnetzes, der öffentlichen Beleuchtung und der Gasanschlüsse für einige Bezirke Wiens und Gemeinden in der Umgebung übertragen. Die Fertigstellung hatte bis 31.Oktober 1899 zu erfolgen, da mit diesem Datum nämlich die Verträge mit der englischen Gasgesellschaft Imperial-Continental Gas-Association abliefen, die seit 1854 Wien zum Großteil mit Gas teuer versorgte.
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| Abgesehen vom zeitlichen Druck mussten die bereits vorhandenen grundlegenden Pläne von Schimming und Theodor Herrmann erneut überarbeitet werden – wahrscheinlich von Johann Scheiringer, einem Architekten der Baukommission unter Kapaun. Fundamentschwierigkeiten bereitete auch der Bauplatz am rechten Donaukanalufer bei der SO-Einfahrt Wiens. Zahlreiche in- und ausländische Firmen waren an der Ausführung der großen industrietechnischen Anlage beschäftigt. Trotz zusätzlicher Schwierigkeiten gelang es Kapaun, die gesetzte Frist einzuhalten, und das neugelegte Rohrnetz mit in Simmering erzeugtem Gas ohne Zwischenfall zu füllen.
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| Heute sind von der riesigen Anlage mit Ofenhäusern, Kondensator-, Gasmesser-, Verwaltungsgebäuden, Maschinenhaus und Werkstätten usw. nur mehr die vier zylindrischen Gasbehälter erhalten, die zu den bedeutendsten späthistoristischen Industriedenkmälern Wiens zählen. Durch die Umstellung von Stadtgas auf Erdgas wurde der Betrieb 1986 eingestellt. Nach 1997 wurden die „Gasometer“ unter Einhaltung des Denkmalschutzes – das äußere Sichtziegelmauerwerk blieb bestehen – in Wohn- und Arbeitstürme umgewandelt, die durch eine Einkaufsstraße verbunden sind. |
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Werke
| ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1896-1899 | Gaswerk Simmering Wien 11, Eyzinggasse 12 (damals Wintergasse; Bauleitung; Wiener Stadtbauamt) |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| F. Kapaun: Central-Bahnhof in München. In: WÖIAV 3.1878, S.132f, Abb.
| F. Kapaun: Aus dem Pavillon der Stadt Paris. In: WÖIAV 3.1878, S.135f, Abb. (Apparat für die relative Abnutzung der einzelnen Pflastermaterialien)
| F. Kapaun: Ein Beitrag über die Frage, ob Canalisation oder Abfuhr. In: WÖIAV 3.1878, S.125f
| F. Kapaun: Benützung der Sonnenwärme zu industriellen Zwecken. In: WÖIAV 3.1878, S.146
| F. Kapaun: Steinbrüche in Belgien. In: WÖIAV 3.1878, S.189
| F. Kapaun: Sorgfalt auf Reinhaltung der Zahnradschienen. In: WÖIAV 3.1878, S.198
| F. Kapaun: Die Wasserversorgung der rauhen Alb im Königreiche Württemberg. In: WÖIAV 4.1879, S.129ff
| F. Kapaun: Vergrößerungen des Amsterdamer Hafens. In: WÖIAV 4.1879, S.173ff, Abb.ff
| F. Kapaun: Die Stadt Brüssel. In: WÖIAV 4.1879, S.12 (Kanalisation, Überwölbung des Flusses)
| F. Kapaun: Besondere Pflege der Galvanoplastik in Paris. In: WÖIAV 4.1879, S.98
| F. Kapaun: Über aus Beton ausgeführte Bauobjekte. In: WÖIAV 4.1879, S.101
| F. Kapaun: Der neue Petroleumhafen in Hamburg. In: WÖIAV 4.1879,S.143f
| F. Kapaun: Der Trinkwasser-Apparat im Hafen von Vlissingen. In: WÖIAV 5.1880, S.149ff, Abb.f
| F. Kapaun: Torpedo nach dem System Lee. In: WÖIAV 5.1880, S.16
| F. Kapaun: Eine Gelenksverbindung an Gerber’s kontinuierlichen Brückenträger. In: WÖIAV 5.1880, S.37f, Abb.ff
| F. Kapaun: Ueber Decken-Construktionen im Auslande. In: ZÖIAV 32.1880, S.82ff, Fig.ff
| F. Kapaun: Zur Reinigungsfrage in Paris. In: WÖIAV 6.1881, S.34f; 44ff, Abb.f (Installationen, Kanalisation)
| F. Kapaun: Elektrische Meßapparate, Uhren und Distanzthermometer. 1883
| F. Kapaun: Werden an Gewerbeschulen auch Architekten und Ingenieure herangebildet? In: WÖIAV 14.1889, S.44
| F. Kapaun: Über den Brand des Panorama-Gebäudes in Wien. In: ZÖIAV 42.1892, S.301ff, Abb.f
| F. Kapaun: Studie über eine kriegsgemäße Lösung unserer technischen Armeefrage, von V. Killiches. In: ZÖIAV 42.1892, S. 503f (Buchbesprechung)
| F. Kapaun: Über den Schutz von Eisenkonstruktionen gegen die Wirkung eines Brandes. In: ZÖIAV 47.1895, S.168ff, Abb.ff
| F. Kapaun: Die Erbauung des Wiener städtischen Gaswerkes. Wien 1901
| F. Kapaun: Spannungen in Gußstücken. Dissertation. 1902
| F. Kapaun: Diskussion über Gußeisenröhren und Mannesmannröhren. In: ZÖIAV 55.1903, S. 699f
| F. Kapaun: Zur gnadenweisen Erteilung der Befugnis eines behördlich autorisierten Bau- und Kulturingenieurs. In: ZÖIAV 55.1903, S.702
| F. Kapaun: Alois von Negrelli. In: ZÖIAV 81.1929, S.440 | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Materialien des ÖBL; ÖIAV; TUWA; WStLA |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Anonym: Todesnachricht. In: Neue Freie Presse Abendblatt, 6.4.1929, S.3
| Anonym: Todesnachricht. In: WZ 7.4.1929, S.3f
| H. Bartack: Besichtigung des Baues des städtische Gaswerkes in Simmering... In: ZÖIAV, 49.1897, S.705ff
| F. Bößner: Dr.techn. Franz Kapaun +. In: Zeitschrift des österr. Vereines für Gas- und Wasserfachmänner, 46.1929, H.5, S.71ff
| P. Kortz: Wien am Anfang d. 20.Jh.s. 2.Bd. Wien 1906
| F. Ögg: Personenregister zur Fackel von Karl Kraus. München 1977
| R. Waissenberger: Wiener Nutzbauten des 19.Jh.s als Beispiel zukunftweisenden Bauens. Wien-München 1977
| M. Wehdorn: Die Bautechnik der Wiener Ringstraße. In: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Bd.11, Wiesbaden 1979
| M. Wehdorn: Die bautechnische Sanierung der Wiener Gasbehälter. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege 43.1989, S.65ff
| M. Wehdorn / U. Georgeacopol-Winischhofer: Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich. Bd.1. Wien u.a. 1984
| Wiener Stadtwerke-Gaswerke: 50 Jahre Städtisches Großgaswerk Wien-Simmering. Wien 1949 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1 - 1.-12. Bezirk; Dehio 3 - X.-XIX. und XXI.-XXIII. Bezirk | LEXIKA:
| ÖBL |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser | Eingegeben am: 01.11.2005 | Zuletzt geändert: 11.07.2016 |
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