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Siegmund Katz

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Ausstellungen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 26.12.1879 - † 20.02.1942
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Lodz
damaliger Name: Litzmannstadt
Land: Polen
Titel: Ing.
Religionsbekenntnis: Mosaisch
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Nathan K., aus Lemberg, Agent?
Mutter: Therese Zeisler
ledig
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1898 Reifeprüfung an der k.k. Staatsgewerbeschule Wien 1 (Höhere Gewerbeschule, Bautechn. Abteilung; Staatsstipendium)
1902-1905 Akademie der bildenden Künste Wien (1902/03 Luntz, 1903/04 Castelliz, 1904/05
Ohmann; kein Austrittszeugnis vermerkt)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1905-1909Arbeit in einem Architekturbureau
1909-1910Aufenthalt in Konstantinopel / Istanbul, Türkei (aus beruflichen Gründen)
1914-1918Kriegsdienst (Einberufung als Leunant; Beföderung zum Hauptmann)
1919-1920Mitarbeiter der Fachzeitschrift „Wohnungskunst“
1926Befugnis als Zivilarchitekt
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Auszeichnungen und Ämter
1913Ehrenurkunde auf der Internationalen Leipziger Baufach-Ausstellung
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Mitgliedschaften
ab 1907Wiener Bauhütte (in Ausschüssen tätig)
ab 1913Zentralvereinigung der Architekten Österreichs (Schiedsrichter)
o.J.Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland
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Vita
Siegmund Katz wurde als Sohn eines mosaischen Ukrainers im Jahre 1879 in Wien geboren. Nach der Ablegung der Reifeprüfung an der k.k. Staatsgewerbeschule in Wien 1 studierte Katz von 1902 bis 1905 an der Akademie der bildenden Künste in Wien. In den folgenden Jahren arbeitete er in einem namentlich nicht bekannten Architekturbüro mit. Nach einem längeren Aufenthalt in der Türkei beteiligte sich Katz erfolgreich an der Internationalen Baufach-Ausstellung in Leipzig im Jahre 1913. Im Ersten Weltkrieg wurde Katz zwischen 1914 und 1918 zur Kriegsdienstleistung herangezogen.

In der Zwischenkriegszeit erhielt Siegmund Katz zwei Aufträge von der Gemeinde Wien. Außerdem nahm er mehrmals relativ erfolgreich an Architekturwettbewerben teil.

1941 wurde Siegmund Katz im Alter von 62 Jahren in das Ghetto von Litzmannstadt / Lodz, Polen deportiert.
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Stellenwert
Von Siegmund Katz sind nur zwei ausgeführte Wohnhausanlagen im Rahmen des Wohnbauprogramms der Gemeinde Wien in der Zwischenkriegszeit bekannt. Bei beiden Anlagen handelt es sich um Baulückenschließungen, an deren Fassaden noch die traditionelle Geschosseinteilung des Historismus merkbar ist. Durch die kleinen zwei- bis dreiteiligen Sprossenfenster weisen sie die markanten Merkmale des Wiener Gemeindebaus auf.

Die sich eher nüchtern präsentierende Fassade des Wohnbaus von Wien 18, Gentzgasse 45 (1926) wirkt durch die ausschließliche Horizontalbetonung durch Gesimse und gruppenweise Zusammenfassung der Fenster durch gerade Überdachungen. Zwei Spitzgiebel schließen unvermutet die Fassadenfront ab.

Die Ausführung der Front des Pokorny-Hofes an der Wexstraße (Wien 20, 1928/29) erfolgte durch eine kubische Schichtung der Baumassen mit Hilfe von Erkern und eher selten an der Fassadenfront von Gemeindebauten angebrachten Stiegenhäusern. Durch die Höhenvariation der zum Teil bis über die Dachtraufe reichenden Stiegenhäuser ergab sich auch in der Dachzone eine bewegte Wirkung. Obwohl Siegmund Katz diesen Teil des Pokorny-Hofes erst 1928/29 entwarf, nahm doch der bereits 1926 von Erwin Ilz und Hans Pfann errichtete Teil des Pokorny-Hofes an der Leipziger Straße 11-15 durch die Anbringung einfacher Gitterbalkone spätere Entwicklungen vorweg.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1926WHA d. Gem.Wien, Wien 18, Gentzgasse 45
1928-1929WHA d. Gem.Wien, „Pokorny-Hof“, Wien 20, Wexstraße 14-18 (Bauteil Leipziger Straße 11-15, erb. 1925/1926 von Hans Pfann und Erwin Ilz)
o.J.Villa Versbach, Wien 13 (Adr. unbek.)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1914Genesungsheim der Gremialkrankenkasse der Wiener Kaufmannschaft, Gem. Waldegg, Gemeinde Wopfing, NÖ (heute Firmensitz Austrotherm)

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1908Entwurf für die Gedenktafel am Sterbehaus Fischer von Erlachs des Älteren; Sternhof, Wien 1, Schultergasse 5 / Jordangasse (Wettbewerb, 2.Preis)
1924Entwurf einer Zeremonienhalle für den Neuen Israelitischen Friedhof, Wien (2.Wettbewerb)
1929Neues Vereinssiegel (Gummistempel) der Architektenvereinigung „Wiener Bauhütte“ (Wettbewerb,
3.Preis)
ca.1930Entwürfe von Wochenend- und Ferienhäusern (Wettbewerb; Type I und II vom Preisgericht empfohlen)
1932Das „wachsende Haus“, Wien 2, Rotundengelände (Wettbewerb, belobende Anerkennung, für Reformbaugesellschaft)
1933Umbau Boden-Credit-Anstalt, Wien 1, Löwelstraße 20 (Wettbewerb, Preis)
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Primärquellen

PUBLIKATIONEN:
S. Katz: Über Konstantinopel. In: Wiener Bauhütte 6.1912, S.108-115; S.128-132; S.144-148

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv der ABK; IKG; WStLA (Meldeanfrage)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Festschrift zur 50-Jahrfeier der Techn.gew. Bundeslehranstalt Wien 1, 1880-1930. Wien 1930
H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
Jahresbericht der k.k. Staats-Gewerbeschule und der damit verbundenen gewerblichen Fortbildungsschule in Wien, 1896/97; 1897/98
I. Meder: Offene Welten. Die Wiener Schule im Einfamilienhausbau 1910-1938. Diss., Stuttgart 2003, S.408f
Das neue Wien. Städtewerk. Wien 1928, Bd.4, S.250 (Wien 18, Gentzgasse 45)
H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002
H. G. Zedtwitz: Wochenend- und Ferienhäuser. 60 Entwürfe namhafter Architekten. Leipzig / Wien 1930, S.28; 59f

HINWEISE AUF WERKE:
Moderne Bauformen
31.1932, S.306 (Wachsendes Haus in Holzbau und Heraklithverkleidung)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1; Achl. III/2
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
Dresslers Kunsthandbuch 1921, 2; Dresslers Kunstjahrbuch 6.1911/12
F. Jansa: Deutsche Bildende Künstler in Wort und Bild. Leipzig 1912 (Portrait)

LEXIKA:
Saur: Allgemeines Künstlerlexikon. Bio-bibliographischer Index A-Z. München / Leipzig 2000, Bd.5, S.458
ThB; Weihsmann 05

INTERNETLINKS:
www.dasrotewien.at
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Ausstellungen
1913Internationale Baufach-Ausstellung Leipzig
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Anmerkungen
Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser
Eingegeben am: 27.10.2003
Zuletzt geändert: 22.12.2021
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