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Quelle: Auf Eisbären und Moschusochsen. Tagebuchblätter der Jagderlebnisse in Ostgrönland, 1910
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Ausstellungen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 25.03.1866 - † 07.12.1918 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Religionsbekenntnis: Evang. | Berufsbezeichnung: Architekt, Baumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Johann Kmunke; Beruf Commis, +1907 Wien
| Mutter: Helene Laskanides (+ 1905)
| Schwestern: Helene Wauthy (* 1858), Athen; Auguste Dillinger (*1860), Wien; Christine Kmunke (*1864), Wien
| 1.Ehe (1899) mit Josefine Wolz
| Tochter: Christine (*1899)
| 2. Ehe mit Claire Stift |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Unter- und Oberrealschule in Wien 1 (Schottenbastei)
| 1886-1891 | Technische Hochschule Wien (Bauschule u.a. Luntz, König); beide Staatsprüfungen |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ca. 1893-1898 | Hofbau-Adjunct bei der k. k. Burghauptmannschaft Wien
| 1897 | Baumeisterkonzession
| 1906 | Zurücklegung der Baumeisterkonzession
| 1907 | Löschung der Firma im k.k. Handelsregister infolge Geschäftsauflösung
| 1909 | Jagdexpedition in Ostgrönland
| 1911-1912 | Leiter einer wissenschaftlichen Expedition nach Britisch Ostafrika-Uganda
| 1913 | Reise durch das Innere von Marokko
| 1918 | Seidel Bausystem Ges.m.b.H. (Geschäftsführer mit Robert Steiner, Kaufmann)
| 1918 | Eisenkonstruktionswerkstätte, Bau- und Kunstschlosserei Leopold Kopriwa, Ges.m.b.H. (Geschäftsführer mit Leopold Kopriwa)
| 1918 | Hietzinger Terrain- und Baugesellschaft m.b.H. (Geschäftsführer)
| 1918 | Kalkwerke Kaltbrunn, Ges. m. b. H. (Geschäftsführer mit Ing. Fritz Schlesinger
| o.J. | Technischer Konsulent der Allgemeinen Depositenbank |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1909 | Verleihung des Ritterkreuzes des Franz Joseph-Ordens (Jagdexpedition nach Ostgrönland)
| 1912 | Offizierskreuz des königlich bulgarischen nationalen Zivil-Verdienst-Ordens
| 1913 | Kommandeurkreuz des königlich spanischen Ordens Isabella der Katholischen |
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Mitgliedschaften
| ab 1897 | Bau- und Steinmetzmeister-Genossenschaft Wien
| ab 1902 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein
| 1903-1907 | Verein der Baumeister in Niederösterreich
| 1913-1918 | Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens
| ab ca. 1916 | Mitglied der Ungarisch-Geographischen Gesellschaft
| ab ca. 1916 | Ehrenmitglied des Bundes Deutscher Forscher |
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Vita
| Rudolf Kmunke wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Wien auf. Die Befreiung von der Studiengebühr ermöglichte ihm den Besuch der Technischen Hochschule Wien. Von ca. 1893-1898 arbeitete er als Hofbau-Adjunct bei der k.k. Burghauptmannschaft. Seine Tätigkeit als Architekt und Baumeister übte er bis 1907 aus, wobei er über 120 Bauten in Wien und der Monarchie errichtete. Scheinbar machte er sich eher später als Jäger und wissenschaftlich Reisender einen Namen denn als bedeutender Architekt.
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| Im Sommer 1909 brach der passionierte Jäger zu einer Jagdexpedition nach Ostgrönland auf; begleitet wurde er von dem Kustos des Naturhistorischen Museums Wien Prof. Lorenz von Liburnau, der die kaiserlichen Sammlungen bereichern wollte.
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| Nach monatelangen Vorbereitungen und mit Unterstützung des britischen Kolonialministeriums unternahm Kmunke von Oktober 1911 bis April 1912 in Begleitung des Wiener Physiologen Robert Stigler eine wissenschaftliche Expedition nach Britisch Ostafrika-Uganda. Kmunke bestieg als einer der ersten Europäer den 4323 m hohen Monte Elgon und erstellte als Erster photogrammetrische Karten hoher Qualität dieses Kraters sowie des Gebietes nördlich des Kumi-Sees bis an den Nil in Zentralafrika.
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| Die auf dieser Reise erworbenen reichhaltigen botanischen, zoologischen und ethnologischen Sammlungen und kartographischen Aufnahmen waren für die Wiener und Budapester Museen und Universitäten bestimmt, wobei auch die Schönbrunner Menagerie nicht zu kurz kam. Die Ergebnisse dieser Reise wurden von Kmunke sowie schon bei der Grönlandreise zuvor veröffentlicht.
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| 1913 bereiste Kmunke das Landesinnere von Marokko; die auf dieser Reise gesammelten Gewerbeerzeugnisse der marokkanischen Bevölkerung vermachte er dem Wiener Naturhistorischen Museum.
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| Kurz vor seinem Tod war Kmunke an einigen Firmengründungen beteiligt. Der Architekt starb im Alter von 52 Jahren an Grippe; er wurde am Wiener Zentralfriedhof begraben. |
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Stellenwert
| Das bis dato nachweisbare Werk des Wiener Architekten Rudolf Kmunke besteht aus Wohn- und Geschäftshäusern, Zinshäusern und -palais, die sich vor allem in den Innenbezirken Wiens befinden. Bis etwa 1900 verwendet der als Späthistorist eingestufte Architekt üppige, barock manieristische Formen, die teilweise über das plastische Formempfinden Karl Königs, der einer seiner Lehrer war, hinausgehen.
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| Sein bekanntester Bau – Wien 6, Linke Wienzeile 42 (1896) – wird zur Endphase der historistischen Wohnhausarchitektur gerechnet. Das bis in die 90er Jahre übernommene regelmäßige Rasterschema der Fensteröffnungen wird hier völlig aufgelöst. Das dominierende Motiv der insgesamt reich und plastisch durchgegliederten Fassade des eingeschobenen Hauses ist eine große Mittelnische mit Balkonen und flankierender Riesenordnung. Kmunke hat dieses im Œuvre von Ferdinand Seif bereits 1893 auftretende Motiv auch bei Wien 6, Wallgasse 38 (1897), eingesetzt. Die mächtige Kuppelbekrönung wurde – so wie auch bei etlichen Eckhäusern Kmunkes – entfernt. Die Fassaden der Eckhäuser bzw. Baublöcke wurden durch Erker gegliedert und durch Eckrondellen oder Erker, die durch Kuppeln mit Laternen abgeschlossen sind, begrenzt; Kmunke setzte reichlich Masken- und Karyatidendekor ein.
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| Ab 1900 wurden Kmunkes Fassaden flacher, strenger und er mischte sparsam barockisierenden mit secessionistischem Dekor. Bei den Wohnbauten des 3.Bezirks, die an das Dannebergviertel grenzen, verwendete er einen dem Typus des Zinspalais angepassten Repräsentationsstil. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1896-1897 | Wohnhaus, Wien 6, Linke Wienzeile 42 (früher Wien 6, Magdalenenstraße 42)
| 1897 | Wohnhaus, Wien 4, Johann-Strauß-Gasse 37 / Kolschitzkygasse 24-26 und Schönburgstraße 36
| 1897 | Wohnhaus, Wien 8, Wickenburggasse 17
| 1898 | Wohnhaus, Wien 4, Alois-Drasche-Park 1, 2 (Johann-Strauß-Gasse 26 und 28)
| 1898 | Wohnhaus, Wien 4, Johann-Strauß-Gasse 26 (ehemals Igelgasse 26)
| 1898 | Wohnhaus, Wien 4, Johann-Strauß-Gasse 28
| 1898 | Wohnhaus, Wien 4, Mittersteig 2, 2A
| 1898 | Wohnhaus, Wien 4, Schönburgstraße 32
| 1898 | Wohnhaus, Wien 4, Schönburgstraße 34
| 1898 | Wohnhaus, Wien 4, Seisgasse 7
| 1900 | Wohnhaus, Wien 6, Köstlergasse 4
| 1902 | Wohnhaus, Wien 6, Gumpendorfer Straße 71 / Münzwardeingasse
| 1903 | Wohnhaus, Wien 6, Joanelligasse 8
| 1904 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 6, Esterházygasse 25
| 1904-1905 | Wohnhaus, Wien 6, Stumpergasse 23
| 1905 | Wohnhaus, Wien 3, Neulinggasse 15
| 1905 | Wohnhaus, Wien 6, Webgasse 30
| 1906 | Wohnhaus, Wien 3, Dapontegasse 12 / Ungargasse 55
| 1906 | Wohnhaus, Wien 3, Ungargasse 35
| o.J. | Wohnhaus, Wien 4, Hugo Wiener-Platz (ehemals Kleine Neugasse 2) |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1893 | Hotel Bristol, Salzburg, Makartplatz 4 |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| R. Kmunke: Auf Eisbären und Moschusochsen. Tagebuchblätter der Jagderlebnisse in Ostgrönland.
| Wien-Leipzig 1910
| R. Kmunke: Quer durch Uganda. Eine Forschungsreise in Zentralafrika 1911/12. Berlin 1913 | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv Adler (Parte); Archiv Baumeisterinnung; Materialien des ÖBL; ÖIAV; Pfarrarchiv St. Augustin, St. Stephan, Wien I; TUWA; WStLA (Testament, Totenbeschaubefund, Verlassenschaftsabhandlung) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Anonym: Ordensverleihung. In: NFP Abendblatt, 12. 5. 1910, S.1
| Anonym: Ordensverleihung. In: WBIZ 20. Mai 1910, S.247
| Anonym: Eine österreichische Expedition nach Innerafrika. In: NFP Abendblatt, 25. 7. 1911, S.1
| Anonym: Eine österreichische wissenschaftliche Expedition nach Britisch Ostafrika-Uganda. In: NFP Morgenblatt, 13. 9. 1911, S.7f
| Anonym: Rückkehr des Architekten Rudolf Kmunke aus dem Ugandagebiet. In: NFP Abendblatt 20. 4. 1912, S.1f
| Anonym: Vortrag Rudolf Kmunke über seine Expedition. In: NFP Morgenblatt, 22. 1. 1913, S.9f
| Anonym: Die Marokkoreise des Forschers Rudolf Kmunke. In: NFP Morgenblatt, 27. 5. 1913, S.10
| Anonym: Quer durch Uganda. Eine Forschungsreise in Zentralafrika. In: NFP Morgenblatt, 21. 12. 1913, S.36
| Anonym: Todesnachricht. In: NFP Morgenblatt, 10. 12. 1918, S.7
| Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19. Jahrhunderts [6. Bezirk]. Wien 1976
| I. Kretschmer: Österreichs Beitrag zur kartographischen Erschließung Ostafrikas bis zum ersten Weltkrieg. In:
| Abenteuer Ostafrika. Der Anteil Österreich-Ungarns an der Erforschung Ostafrikas (Auss.Kat.).
| Eisenstadt 1988, S.158
| ÖKT (Österreichische Kunsttopographie) 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
| E. Woldan: Österreichische Forscher in Ostafrika und ihre Publikationen. In: Abenteuer Ostafrika. Der Anteil
| Österreich-Ungarns an der Erforschung Ostafrikas (Ausst.Kat.). Eisenstadt 1988, S.127 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Architekt
| 5.1899, T.88 (Miethaus Wien 6, Magdalenenstraße)
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| Architekten- u. Baumeister-Zeitung
| 10.1901, Nr.1, S.1, Abb. (Wohn- und Geschäftshaus Wien 6, Magdalenenstraße 42 / Nr.15, S.1, Abb. (Wohnhaus Wien 3, Reisnerstraße 35 / Neulinggasse) / Nr.16, S.1, Abb. (Haus der
| Versicherungsgesellschaft “Phönix” Wien 6, Mariahilfergürtel / Wallgasse 38 - Abbruch) / Nr. 17,
| S.1, Abb. (unbekannt) / Nr.18, S.1, Abb. (Wohnhaus Wien 4, Kleine Neugasse 2) / Nr.19, S.1, Abb. (Wohnhaus Wien 4, Ecke der Schönburgstraße / Kolschitzkygasse)
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| Neubauten und Concurrenzen
| 5.1899, T.23 (Wohn- und Geschäftshaus Wien 4, Igelgasse 26)
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| WBIZ (Wiener Bauindustrie-Zeitung)
| 15.1898, Beil. zum 1.9., S.36; T.87 (Miethaus Wien 6, Wallgasse 38; Abbruch)
| 19.1902, T.42 (Wohnhaus Wien 7, Kenyongasse 22) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1 - 1.-12. Bezirk; Dehio 2 - II.-IX. u. XX. Bezirk; Dehio Salzburg
| L. Hirsch: Der kaiserlich oesterreichische Franz Joseph Orden und seine Mitglieder. Wien 1912
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977
| Zentralblatt für die Eintragungen in das Handelsregister 17.1918 / S.526 / S.1070 / S.1149 / S.1178 |
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Ausstellungen
| 1910 | Erste Internationale Jagdausstellung Wien (eigener Pavillon: Überwinterungshütte auf Spitzbergen) |
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Anmerkungen
| Hinweis Dr. Clemens Gütl: M. Blaeulich: Kilimandscharo zweimeteracht. St. Pölten / Salzburg 2005 | Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser | Eingegeben am: 01.11.2005 | Zuletzt geändert: 22.01.2014 |
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