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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 08.01.1874 - † 30.11.1951 | Geschlecht: m | Geburtsort: Cernovci | damaliger Name: Czernowitz | Land: Ukraine | damaliger Name: Bukowina | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt, Maler | Familiäres Umfeld: Vater: Oskar Laske sen. (1841-1911)
| Mutter: Xavera Fiala
| Schwester: Elisabeth Kesselbauer-Laske (1884-1977) Porträt-, Landschafts- und Blumenmalerin
| Ehe (1916) mit Emilie Klein, Pianistin und Musikpädagogin (1882-1948) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| ab 1884 | Besuch der Volksschule in Wien, nach anfänglichem Privatunterricht
| 1888-1889 | Unterricht beim Landschaftsmaler Anton Hlávacek
| 1892 | Matura (Schottenfelder Realschule)
| 1892-1898 | Technische Hochschule (bei Karl König) 1.Staatsprüfung 1895, 2.Staatsprüfung 1898
| 1895 | Ablegung der Offiziersprüfung
| 1897 | Studienreise nach Venedig
| 1899 | Reise nach Italien und Deutschland
| 1899-1901 | Akademie der bildenden Künste (Otto Wagner)
| 1917-1919 | Besuch der Malklasse von Johannes Itten |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1898 | praktische Arbeit unter Baudirektor Hermann Müller im Cottageverein
| 1901 | Eintritt in die väterliche Baufirma
| 1904 | erste Versuche in der Radierkunst
| 12.11.1908 | Wahl zum Bundesarchitekten(?)
| 1914-1918 | während des 1.WK: Leitung von Befestigungsarbeiten in Galizien, Slowenien und Istrien
| 1927 | Dokumentation des eigenen Lebenslaufs und Erstellung eines handschriftlichen Werkverzeichnis (insgesamt 61 Opus-Nummern)
| 1941 | Beginn des Tagebuchs „Leben und Werke des Malers Oskar Laske“ |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1925 | Goldmedaille der Internationalen Bugra in Leipzig
| 1926 | Ehrenmitglied der Londoner „Society of painters, pictors and engravers“
| 1928 | Ehrenmitglied des Vereins Deutscher Buchkünstler in Leipzig
| 1931 | Goldene Staatsmedaille
| 1948 | Preis der Stadt Wien |
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Mitgliedschaften
| ab 1905 | Jungbund
| 1907-1922 | Hagenbund
| ab 1910 | Gesellschaft Österreichischer Architekten
| 1924 | Wiener Secession
| ab 1929 | Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens
| 1939-1946 | Künstlerhaus (war mit Secession fusioniert worden)
| 1945-1950 | Wiedereintritt Wiener Secession
| 1950 | Wiedereintritt Künstlerhaus |
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Vita
| Oskar Anton Ivan Laske wurde als ältester Sohn des Architekten Oskar Laske sen. und dessen Frau Xavera (einer Tochter des Czernowitzer Stadtbaumeisters Anton Fiala) in Czernowitz geboren, übersiedelte aber bereits als Kind mit seiner Familie nach Wien. Hier besuchte er die Volks- und Realschule und inskribierte anschließend auf Wunsch des Vaters an der Technischen Hochschule in Wien bei Karl König. Nach Abschluss des Studiums begann er im Cottageverein bei Baudirektor Hermann Müller praktisch zu arbeiten. Ein Jahr später entschloss er sich jedoch, an der Akademie der bildenden Künste bei Otto Wagner die Architekturstudien fortzusetzen. Als dessen Schüler hatte er Gelegenheit, mit Gustav Klimt und Künstlern der Secession bekannt zu werden. 1901 trat er in die väterliche Baufirma ein. Er betätigte sich dort auf dem Gebiet der Wohnhausarchitektur, führte Villen und Landhäuser in Wien und Umgebung sowie Fabrikanlagen aus und war auch ein gefragter Innenraumausstatter.
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| Ab 1904 beschäftigte sich Oskar Laske verstärkt mit der Malerei. 1905 stellte er zum ersten Mal öffentlich im Wiener Hagenbund aus, wobei er vor allem architektonische Skizzen, Studien und Zeichnungen präsentierte. In der Zeit zwischen 1908 und 1910 wechselte er endgültig von der Architektur zur Malerei über. Sein malerisches Œuvre ist breit gefächert, da er sich auch als Bühnenbildner und Illustrator betätigte. In seinen Bildern, seien es Stadtansichten, biblische, historische oder Genreszenen, zeigt er sich als phantasievoller, auch humoristischer Erzähler, der die Welt in ihrem Detailreichtum darstellt. Obwohl er ein sensibler Kolorist war, blieb das Zeichnerische ein dominantes Element im Werk des ausgebildeten Architekten. |
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Stellenwert
| Das architektonische Werk Oskar Laskes wirft einige Fragen auf. Er war nur knapp zehn Jahre als Architekt in der Firma von Vater und Onkel (Viktor Fiala war ein Bruder seiner Mutter) tätig. „O.Laske & V. Fiala, Architekt & Stadtbaumeister“ war eine gutgehende, eingeführte Baufirma, die nicht nur nach eigenen Entwürfen arbeitete, sondern vielfach auch Entwürfe der verschiedensten Architekten ausführte – ein Umstand, der bei der Zuschreibung des Entwerfers immer wieder zu Unklarheiten führt. Es gibt daher nicht viele Objekte, die die Forschung als gesichert von der Hand Oskar Laskes (jun.) anerkennt, da er sich auch stilistisch nicht eindeutig festlegen lässt.
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| Die anfangs großen stilistischen Unterschiede zwischen seinen Bauten erklären sich aus seinem Ausbildungsweg, war er doch in dieser Zeit mit den beiden maßgeblichen Stilrichtungen der Architektur in Wien um 1900 konfrontiert. Karl König vermittelte eine genaue Kenntnis der historischen Formen, die er als Grundlage jeglichen Bauens ansah, während Otto Wagner eine Bauweise propagierte, in der die Zweckform Gestaltungsprinzip war und ein neuer, ahistorischer Dekor- und Formenkanon angestrebt wurde. So waren die ersten Fassaden, für die Oskar Laske verantwortlich zeichnete (Wien 3, Linke Bahngasse 5 und 7), mit ihren (inzwischen abgeräumten) architektonisch stark durchgegliederten Fassaden und der Vielfalt an historischen Motiven und Formen noch dem Späthistorismus verpflichtet. Doch bereits beim nächsten Bau – dem schmalen Haus der „Engel-Apotheke“ (Wien 1, Bognergasse), Laskes bekanntestem architektonischen Werk – wandte er die Formensprache der Secession an. Er setzte dabei zwei unterschiedliche Gestaltungsprinzipien in Kontrast zueinander, denn über dem weit aufgebrochenen, malerisch mit Mosaikbildern gerahmten Doppelgeschoss der Apotheke erhebt sich der klar gegliederte, fast dekorlose Geschossaufbau mit scharf eingeschnittenen Fenstern und nur schmalen geraden Verdachungen.
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| Die anfänglich dekorative, manchmal geradezu verspielte Fassadengestaltung seiner frühen Bauten weicht im Laufe der Zeit immer ruhigeren und reduzierteren Lösungen. Es entstehen klare und streng aufgebaute Fassaden mit einer der Fläche verhafteten Ornamentik von zeichnerischer Qualität. Kennzeichnend für den Fassadenaufbau seiner Miethäuser sind die glatten, undurchbrochenen Pfeilerflächen zwischen den Fensterachsen, die sich teilweise bis an die Kante des meist weit vorkragenden Dachgesimses ziehen und erst in dieser Zone mit Dekor geschmückt sind (z.B. Wien 7, Neustiftgasse 67–69). Laske bevorzugte vegetabile Dekorelemente, hatte eine Vorliebe für Rosen (Wien 7, Lerchenfelderstraße 139), und obwohl er sich in seiner Dekoration am Zeitstil der Wiener Secession orientierte, ist bei ihm eine Tendenz zum floralen, kurvilinearen Jugendstil westeuropäischer Prägung festzustellen. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1899-1900 | Wohnhaus, Wien 13, Kopfgasse 8
| 1900 | Wohnhaus, Wien 10, Oberlaaer Straße 233 (abgerissen)
| 1900-1901 | Miethaus Wien 3, Linke Bahngasse 5 und 7 (mit Baufirma Laske & Fiala, Fassadendekoration abgeschlagen)
| 1901-1902 | Wohn- u. Geschäftshaus „Zum weißem Engel“, Wien 1, Bognergasse 9 / Naglergasse 10 (mit Baufirma Laske & Fiala)
| 1902 | Wohnhaus, Wien 7, Lerchenfelderstraße 139 (mit Baufirma Laske & Fiala)
| 1904 | Wohnhaus, Wien 7, Neustiftgasse 67-69 (mit Baufirma Laske & Fiala)
| 1904 | Wohnhaus, Wien 12, Arndtstraße 77 (mit Baufirma Laske & Fiala)
| 1905 | Wohnhaus, Wien 14, Tyberggasse 8
| 1907 | Wohnhaus, Wien 2, Rustenschacherallee 30 (früher: Prater Gürtelstraße, abgerissen) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| o.J. | Kriegerdenkmal in Czernowitz, Bukowina / Cernovci, UA |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1904 | Konsumanstalt der Berndorfer Metallwarenfabrik, NÖ
| 1908 | Fleisch- und Wurstfabrik der Konsumanstalt Berndorf, NÖ
| 1908 | Weiß- und Schwarzbäckerei der Konsumanstalt Berndorf, NÖ
| 1908 | Werkshalle der Vereinigten Electricitäts-Actiengesellschaft Wien 10, Gudrunstraße 187 |
INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| 1904 | Inneneinrichtung des Kabaretts „Nachtlicht“
| 1912-1914 | Jörgerbad, Wien 17, Jörgerstraße 42-44, Wandmalereien (Tiere in der Arche Noah)
| 1915-1916 | Wirtschaftsuniversität, Wien 19, Franz-Klein-Gasse, Ansichten der Häfen von Konstantinopel, New York, Hamburg und Triest in den seitlichen Wandfeldern des Foyers |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1910 | Denkmal für den Weltfrieden, Den Haag, NL
| o.J. | Wiener Handels- und Gewerbekammer (Wettbewerb)
| o.J. | Hauptpost (Wettbewerb)
| o.J. | Kuranlage (Wettbewerb) |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| O. Laske: Leben und Taten des Malers Oskar Laske, Tagebuch ab 1940, Graphische Sammlung Albertina | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Graphische Sammlung Albertina; Handschriftensammlung der ÖNB (maschingeschriebener Lebenslauf);
| TUAW; WStLA (Handschriftensammlung geschriebene Lebensläufe) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| F. Achleitner: Die Wiener Architektur um 1900. In: „der aufbau“ 1964, S.144-151
| B. Blaschke / L. Lipschitz: Architektur in Wien. 1850-1930, Historismus-Jugendstil-Sachlichkeit. Wien 2002
| M. Boeckl (Hrsg.): Visionäre und Vertriebene. Berlin 1995
| F. Borsi / E. Godoli: Wiener Bauten der Jahrhundertwende. Stuttgart 1985
| F. Czeike: Die Apotheke „Zum weißen Engel“ in der Bognergasse. In: Wiener Geschichtsblätter, Hg. Verein für Geschichte der Stadt Wien, Jg.1973, S.XXXV
| O.A. Graf: Die vergessene Wagnerschule. München 1969
| J.M. Höfels: Oskar Laske als Architekt. Diplomarbeit Wien 2003
| A. Lehne: Jugendstil in Wien. Wien 1989
| A. Moravansky: Die Architektur der Donaumonarchie. Berlin 1988
| T. Natter: Katalog der Ausstellung „Oskar Laske“, Februar–Mai 1996 im KunstHaus Wien
| Ch.M. Nebehay: Wien 1900. Architektur und Malerei. Wien 2000
| F. Nowotny: Oskar Laske. Wien 1954
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
| M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910
| I. Podbrecky: Wiener Jugendstil. Wien 2001
| M. Pozzetto: Die Schule Otto Wagner: 1894–1912. München 1980
| U. Prokop: Wien. Aufbruch zur Metropole. Wien u.a 1994
| C. Reiter, Oskar Laske 1874-1951, Leben und Werk. Dissertation Wien 1992
| E. Schremmer: Oskar Laske – Ein Meister der Bukowina. München 1990
| L. Schulz-Laske, E. Kesselbauer-Laske: Oskar Laske. Der künstlerische Nachlass, Künstlermonographie, Wien 1952
| E. Tietze-Conrat: Oskar Laske. Wien 1921
| R. Toman: Wiener Kunst und Architektur. Köln 1999
| O. Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. München 1966
| M. Wehdorn / U. Georgeacopol-Winischhofer: Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich. Bd.1. Wien u.a. 1984
| G. Weissenbacher: In Hietzing gebaut. 2 Bde. Wien 1999-2000
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| Zeitungen:
| Brünner Morgenpost, 4. Juni 1944
| Der Südostdeutsche, 15. Dezember 1974, 1. Jänner 1975
| Czernowitzer Zeitung, 26. Mai 1912
| Wiener Tageszeitung, 30. Juni 1950
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| Zeitschriften
| Die Bildenden Künstler 1911 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Architekt
| 9.1903, S.37f, T.89f (Miethaus Bognergasse 9)
| 11.1905, S.20, T.35 (Miethaus in Wien XIII. Teybergasse)
| 11.1905, S.20, T.35 (Geschäfts- und Zinshaus Peter Kandler in Wien Meidling, Arndtstraße)
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| WBIZ
| 20.1902/03, T.34 mit Ans. (Engelsapotheke Wien 1. Bognergasse) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio 2; Dehio 3; Achl. III/1; Achl. III/2
| Häuserkataster der Bundeshauptstadt Wien. Wien 1928 | LEXIKA:
| Czeike; ThB; Vollmer
| P. Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Wien 1995
| N. Nemetschke / G.J. Kugler: Lexikon der Wiener Kunst und Kultur. Wien 1990
| R. Teichl: Wer ist Wer. Lexikon österreichischer Zeitgenossen. Wien 1937 | INTERNETLINKS:
| www.archinform.de |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.11.2005 | Zuletzt geändert: 11.05.2007 |
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