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Foto Wiener Bauhütte 1912
Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 27.06.1841 - † 16.11.1911 | Geschlecht: m | Geburtsort: Strasice | damaliger Name: Straschitz, Bez. Rokytzan | Land: Tschechien | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt und Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Oskar Laske (*1812) Forstmeister
| Mutter: Theresia L. (*1812)
| Bruder: Ivan L. (1848-ca.1893), Baumeister
| Ehe (1872) mit Xavera Fiala
| Schwager: Viktor Fiala (1855-1921), Architekt
| Kinder: Oskar Laske (1874-1951), Architekt und Maler
| Dr. Viktor Laske (*1875), Chemiker
| Elisabeth Laske (*1884), Malerin | Bürogemeinschaft: ab 1892 gemeinsames Büro mit Victor Fiala und Eugen Essenther in Wien 6, Windmühlgasse 26; ab 1902 Fa. O.Laske & V.Fiala, Wien 6, Kasernengasse 24 (seit 1949 Otto-Bauer-Gasse) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| ab 1858 | Polytechnikum Prag
| 1862-1865 | Akademie der bildenden Künste Wien (bei Van der Nüll, Sicardsburg; Friedrich von Schmidt) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| o.J. | Bauleiter des Baues der Erzbischöflichen Residenz, Czernowitz, Ukraine (mit den Architekten Josef Gregor und Anton Bulir)
| o.J. | Generalbevollmächtigter der Bahnbauunternehmung Ronchetti in Rumänien
| 1874 | Baumeisterkonzession
| 1892 | Mündlicher Gesellschaftsvertrag zwischen Oskar Laske, Victor Fiala und Eugen Essenther
| 1902 | Handelsgerichtliche Protokollierung der Baufirma Laske & Fiala |
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Mitgliedschaften
| um 1862 | Wiener Bauhütte (Gründungsmitglied)
| ab 1863 | Gesellschaft junger Architekten (Gruppe innerhalb der Genossenschaft bildender Künstler)
| ab 1874 | Bau- und Steinmetzmeister-Genossenschaft Wien
| ab 1874 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein
| ab 1877 | NÖ Gewerbeverein
| 1897-1911 | Verein der Baumeister Niederösterreichs (Mitglied der Wohlfahrtsabteilung)
| o.J. | Genossenschaft der Bau-, Maurer und Steinmetzmeister zu Perchtoldsdorf |
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Vita
| Oskar Laske wurde als Sohn eines Forstbeamten in Böhmen geboren. Er studierte sowohl am Polytechnicum in Prag als auch an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Nach einigen Praktikumsjahren in der Bukowina und Rumänien wurde er 1873 in Wien mit seiner aus Czernowitz stammenden Ehefrau sesshaft und erwarb die Konzession als Baumeister. Laske, der zunächst alleine als Architekt und Stadtbaumeister tätig war, dürfte vor 1892 Konkurs angemeldet haben. 1892 kam ein mündlicher Gesellschaftsvertrag zwischen Laske, seinem Schwager und Stadtbaumeister Victor Fiala und dem Architekten Eugen Essenther aus Berndorf zustande. Die gemeinsame Architekten- und Baumeisterfirma wurde erst 1902 unter dem Namen „O. Laske & V. Fiala“ handelsgerichtlich protokolliert. 1901/02 trat sein ältester Sohn Oskar in die väterliche Baufirma ein, der aber später eher als Maler berühmt werden sollte.
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| Laske war im Laufe seines Berufslebens einigen Architekten- und Baumeistervereinigungen beigetreten; er fiel hier aber nicht durch besonderes Engagement auf. Als eines der 22 Gründungsmitglieder der „Wiener Bauhütte“ jedoch wurde Laske in diesem Verein nach seinem Ableben Verehrung entgegengebracht. Er starb im Alter von 70 Jahren und ist am Hietzinger Friedhof begraben. |
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Stellenwert
| Als Architekt entwarf Laske zunächst einfachere Wohnhäuser innerhalb des Gürtels in den Formen der Neu Wiener Renaissance. Ab 1888 plante Laske im Cottageviertel Wien 18, Währing, villenartige Einfamilienhäuser mit Gärten nach englischem Vorbild, wobei nach den Vorgaben des 1872 gegründeten Cottage-Vereins eine einheitliche Siedlungsform gewahrt bleiben musste. Die einstöckigen Putzbauten mit historisierendem Dekor sind asymmetrisch durch Erker und Veranden gegliedert; im Bereich der Giebeldächer finden sich zum Teil dekorative Holzschnitzereien mit schmiedeeisernen Abschlüssen im Schweizer Stil.
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| Als Architekt und Baumeister wurde Laske beim Bau einer Maschinenfabrik in der Quellenstraße 149 – im heutigen historischen Industrieviertel in Wien-Favoriten – herangezogen, die er als Sichtziegelrohbau in historisierenden Formen ausführte.
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| Als Baumeister war Laske bzw. seine Firma in Wien an der Erbauung von Palais, Wohn- und Geschäftshäusern, Villen im Cottageviertel von Währing, aber auch an einer weiteren Fabrik beteiligt. Vor der Jahrhundertwende wurde Laske nachweislich als Baumeister auch in Niederösterreich tätig.
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| Es ist nicht bekannt, wie weit sich Oskar Laske nach dem Eintritt seines Sohnes noch in der Firma engagierte. Da Oskar Lakse sen. eher dem historischen Formenkanon verpflichtet war, war sein ältester Sohn, der u.a. bei Karl König und Otto Wagner studiert hatte, nach der Jahrhundertwende als Architekt mehr gefragt. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
als Architekt
| 1876 | Wohnhaus, Wien 8, Fuhrmanngasse 3
| 1883 | Wohnhaus, Wien 4, Rubensgasse 10 / Lambrechtgasse 14
| 1886 | Miethaus, Wien 8, Maria Treu-Gasse 5
| 1888 | Villa Gabillon, Wien 19, Weimarer Straße 71 (vormals Karl-Ludwig-Straße 57; Entw. + Ausf.)
| 1890 | Villa Höfken, Wien 18, Gymnasiumstraße 35 / Sternwartestraße 33 (vormals Feldgasse 35)
| 1891-1893 | Einfamilienhaus, Wien 18, Gymnasiumstraße 61 / Hasenauerstraße 1 (vormals Parkstraße 1)
| 1892 | Mietwohnhaus, Baden bei Wien, NÖ, Kaiser-Franz-Joseph-Ring 40
| 1893 | Villa Reinheimer, Wien 18, Gymnasiumstraße 59 (vormals Feldgasse)
| 1902 | Miethaus Wien 7, Lerchenfelder Straße 139 (BH + Entw. + Ausf. Laske & Fiala; Beteiligung von Laske jun. möglich)
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als Baumeister (ab 1892 Baufirma Laske & Fiala)
| 1879 | Wohnhaus, Wien 3, Blattgasse 9, 11,13, 15, 17 (Entw. Karl Stephann)
| 1880 | Mietpalais, Wien 4, Schwindgasse 4 (Entw. Viktor Rumpelmayer)
| 1881 | Mietpalais, Wien 3, Reisnerstraße 48 (Entw. Viktor Luntz)
| 1882-1883 | Warenhaus Haas und Czjzek, Wien 1, Kärntner Straße 5 (Entw. Heinrich Claus und Joseph Gross)
| 1889 | Villa F.v. Posepny, Wien 18, Richard-Kralik-Platz 1 / Hasenauerstraße 13 (vormals Carl-Ludwigstraße 62 / Parkstraße; Entw. Carl von Borkowski)
| 1895-1897 | Palais Herberstein, Wien 1, Michaelerplatz 2 (Entw. Karl König)
| 1900 | Palais Redlich, Wien 3, Jauresgasse 3 (Entw. Karl König)
| 1900-1901 | Palais Landau, Wien 4, Prinz-Eugen-Straße 60 (Entw. Karl König)
| o.J. | Villa N.C. Fleischmann, Wien 18, Hasenauerstraße (ehemals Parkstraße 8; Entw. Carl von Borkowski)
| o.J. | Villa Ernst Urban, Wien 18, Hasenauerstraße ?(ehemals Parkstraße 21; Entw. Carl von Borkowski) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1883 | Zirkus Renz, Wien 2, Zirkusgasse 44 (Um- und Ausbau des 1853 errichteten Gebäudes; im 2. Weltkrieg durch Bombentreffer zerstört)
| 1897-1898 | Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläums-Theater Berndorf, NÖ, Kislingerplatz 6 (Entw. Fellner und Helmer, Ausf. Laske & Fiala) |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1888-1889 | Fassaden der Werkshallen der Maschinenfabrik H. R. Gläser, Wien 10, Quellenstraße 149 (Entw. und Ausf.)
| 1896 | Erste Wiener Mörtelfabrik Hortig & Schreiber Wien 2, Handelskai 130 (Ausf. Laske & Fiala)
| 1904-1905 | Schokoladefabrik Julius Meinl A.G., Wien 16, Heigerleinstraße 74 (Entw. Max Kropf, Ausf. Laske sen. oder jun. & Fiala) |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
Laske & Fiala
| 1899 | Sparkasse, Czernowitz (Wettbewerb, 3. Preis) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv Baumeisterinnung; Materialien des ÖBL; ÖIAV; WStLA (Meldeanfrage; Verlassenschaftsabhandlung) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| W. Aichelburg: Das Wiener Künstlerhaus 1861-2001. Bd.1, Wien 2003
| A. M. Ellenbogen: Das Wiener Cottage. Ein Wohnkonzept in Idee, Planung und Realisierung 1860-1918. Wien
| 1989
| Hist. Museum der Stadt Wien: Friedrich von Schmidt. (Ausst.Kat.) Wien 1991
| Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19. Jahrhunderts [6. Bezirk]. Wien 1976
| ÖKT (Österreichische Kunsttopographie) 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
| M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1906
| Wächtler: Oskar Laske +. In: Monatsschrift der Wiener Bauhütte 6.1912, S.3f (Nachruf)
| M. Wehdorn / U. Georgeacopol-Winischhofer: Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich. Bd.1 Wien u.a. 1984 | HINWEISE AUF WERKE:
| BT (Der Bautechniker)
| 9.1889, S.451f (Cottage Dr. Richter, Wien 18, Parkstraße)
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| Deutsches Baugewerksblatt
| 9.1890, Sp.231ff (Cottage Dr. Richter, Einfamilienhaus) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1 - 1.-12. Bezirk
| Dehio 2 - II.-IX. u. XX. Bezirk; Dehio 3 - X.-XIX. und XXI.-XXIII. Bezirk; Dehio NÖ/Süd A-L
| H. Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftstellerlexikon. Wien 1902
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19. Jahrhundert. Nendeln 1977 | LEXIKA:
| Biographisches Lexikon der böhmischen Länder. 4 Bde, Wien 1979f
| ThB (kurze Erwähnung unter Laske Oskar, jun.); Weihsmann 05 |
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Anmerkungen
| Divergierende Geburts- und Sterbedaten:
| Archiv der Akademie der bildenden Künste Wien / Biographisches Lexikon der böhmischen Länder. 4 Bde, Wien 1979f: 27.02.1841-18.11.1911
| ThB 1841-1911
| H. Weihsmann: 12.07.1841 - 16.11.1911
| Wiener Bauhütte 6.1912, S.3: 27.06.1841 - 16.11.1911
| WStLA Geburtsdatum (Meldeanfrage, Verlassenschaftsakt): 1842
| WStLA Sterbedatum Meldeanfrage: 16.11.1911 | Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser | Eingegeben am: 01.11.2005 | Zuletzt geändert: 26.05.2015 |
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