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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 08.04.1887 - † 03.07.1928 | Geschlecht: m | Geburtsort: Chocenic | damaliger Name: Chocenitz b. Kolin, Böhmen | Land: Tschechien | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Titel: Ing. | Religionsbekenntnis: Mosaisch | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Jakob Löwy (+1896)
| Mutter: Aloisia Löwy (1849-1911)
| Bruder: Jaroslav Lorentz
| Halbbruder: Ignaz Löwy
| Ehe (1912) m. Paula Fleischner (*1889), 1928 geschieden
| Tochter: Lisa (*1913) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1905-1907 | Deutsche Technische Hochschule in Prag (1908 1.Staatsprüfung)
| 1907-1910 | Technische Hochschule Wien (1910 2.Staatsprüfung) |
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Mitgliedschaften
| ab 1912 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein |
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Vita
| Emil Lorentz, als Emil Löwy, Sohn des Geschäftsmannes Jakob Löwy, 1887 in Böhmen geboren, verlor seinen Vater schon sehr früh. Er wuchs mit Mutter und zwei Brüdern in der Nähe von Prag im Ort Königliche Weinberge (Kralovske Vinohrady, heute ein Stadtteil von Prag) auf. Nach einer entsprechenden schulischen Vorbildung besuchte er zwei Jahre die Deutsche Technische Hochschule in Prag und legte dort auch die 1.Staatsprüfung ab. Da die Familie aber nach Wien übersiedelte, setzte er sein Studium an der Baufachschule der Wiener Technischen Hochschule fort und schloss es dort mit der 2.Staatsprüfung ab.
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| Ungewöhnlich früh und rasch startete er seine Tätigkeit als Architekt, denn bereits ein Jahr nach seinem Studienabschluss war sein erstes Miethaus fertig – wodurch die Annahme, dass er schon während des Studiums Praxis erworben hatte, naheliegend ist. Mit dem Eintritt in die neue Selbständigkeit als Architekt führte er auch eine Namensänderung durch, ab nun zeichnete er als Ing. Emil Lorentz. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs verfügte er über eine dichte Auftragslage, wobei er auch selbst als Bauherr auftrat. Mit Vorliebe nahm er Wohnung in den von ihm selbst erbauten Häusern und schuf sich mit dem Kaffeehaus „Döblinger-Hof“, das er in einem seiner Häuser etablierte (Wien 19, Billrothstraße 49), ein zweites unternehmerisches Standbein.
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| Mit Ausbruch des Weltkriegs war die Bautätigkeit von Ing. Lorentz jäh abgebrochen. Die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse der Kriegs- und Nachkriegszeit scheinen auch ihn getroffen zu haben, denn es fehlen jegliche Hinweise über ausgeführte Bauten. Seine letzten beiden Jahre waren von Krankheit geprägt, Emil Lorentz starb relativ jung mit 41 Jahren. |
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Stellenwert
| Alle bekannten Bauten von Emil Lorentz wurden in der sehr kurzen Zeit von nur vier Jahren errichtet. Da seine stilistische Auffassung, welche der damals geschätzten „gemäßigten Moderne“ folgte, sich nicht änderte, zeigen seine Gebäude ein sehr homogenes Erscheinungsbild. Durchwegs rhythmisieren flach vorschwingende Erker die Fassaden seiner Häuser, die er mit sparsam, aber gezielt gesetztem vegetabilen oder skulpturalen Dekor secessionistischer Art schmückte (Wien 12, Grieshofgasse 1). Er verwendete aber auch klassizierende Formen, wie kannelierte Lisenen als rahmende Elemente, und bevorzugte als Schmuck für die Parapetzone häufig großformatige Medaillonformen (Wien 9, Liechtensteinstraße 23).
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| Bei Bauten in Geschäftsstraßen nahm er sich moderne Prinzipien zum Vorbild und hob den funktionalen Gegensatz zwischen Geschäfts- und Wohnbereich durch eine unterschiedliche Formgebung deutlich hervor: einer flachen, in schwarzem Glas gehaltenen Geschäftszone steht die durch Erker plastischer geformte, helle Putzfassade der Wohngeschosse kontrastreich gegenüber (Wien 9, Liechtensteinstraße 23).
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| Bei Bauten in Grünlagen dagegen suchte er mit der Anordnung von Eckerkern, Balkonen, einem hoch aufragenden, geschwungenen Giebel sowie dem Einsatz von Holz bei den Veranden traditionell die Assoziation zu ländlicher, heimatlicher Bauweise herzustellen (Wien 12, Schlögelgasse 45). |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1911 | Wohn- und Geschäftshaus, Wien 12, Grieshofgasse 1 / Schönbrunnerstraße 245
| 1912 | Wohn- und Geschäftshaus, Wien 9, Liechtensteinstraße 23 (Geschäftsbereich nur zum Teil erhalten)
| 1912 | Miethaus, Wien 9, Gilgegasse 14
| 1912-1913 | Miethaus, Wien 12, Schlöglgasse 45
| 1913-1914 | Wohn- und Geschäftshaus, Wien 13, Hietzinger Hauptstraße 99
| 1914 | Miethaus, Wien 2, Erlafstraße 5
| 1914 | Wohn- u. Geschäftshaus Wien 19, Billrothstraße 49 / Chimanigasse 1 |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1915 | Fabrikszubau f. Gräf u. Stift, Wien 19, Weinberggasse 70-76 (abgerissen) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| WStLA-Meldearchiv; ÖIAV; IKG |
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Sekundärquellen
| NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/2
| Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.) |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.07.2007 | Zuletzt geändert: 27.08.2007 |
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